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01.07.2025 | 05:45

Outperformer – Dürr AG, MiMedia Holdings, Xiaomi

  • Dürr AG
  • MiMedia Holdings
  • Xiaomi
Bildquelle: pixabay.com

Der Umsatzeinbruch in der deutschen und europäischen Automobilzulieferindustrie in den letzten Quartalen war enorm. Die Absatzschwäche in der Automobilindustrie und der Umstieg auf Elektromobilität führte zu deutlichen Überkapazitäten in der Zulieferindustrie, bei welcher sich durch die hohe Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Firmen die Konkurrenzsituation noch einmal verschärfte. Bosch ist mit 56,2 Mrd. EUR Umsatz noch auf Platz 1 vor der japanischen Denso mit 45,7 Mrd. EUR gelandet. Doch in der Top 100 Liste schließen immer mehr chinesische Firmen auf. In 2024 verdrängten vier weitere chinesische Unternehmen ihre globalen Wettbewerber aus dem Ranking.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: DE0005565204 , CA60250B1067 , KYG9830T1067


 

MiMedia Holdings Clouddienstleister auf Erfolgsspur

Ein noch in Deutschland unbekannter Clouddienstleister ist das kanadische Unternehmen MiMedia Holdings (WKN: A3DGJJ | ISIN: CA60250B1067 | Ticker-Symbol: KH3). Als Nischenplayer im cloudbasierten Plattformgeschäft bietet das Unternehmen die einfache Speicherung und Verwaltung von digitalen Inhalten wie Fotos, Videos, Dokumenten und Musik an. Über die geräteübergreifende firmeneigene App ist diese Form des Datenaustausches und der Datensicherung nicht nur für Privathaushalte und Familien, sondern vor allem auch für Unternehmen sehr interessant.

Um die Endkonsumenten zu erreichen, setzt MiMedia Holdings u. a. als White Label Anbieter auf den kooperativen Ansatz des B2B Geschäftes. Hierbei wird der Markt durch die Partnerunternehmen mit Kundenzugang geöffnet und der Kooperationspartner an zukünftigen Umsätzen beteiligt. Um es zukünftigen Kunden leichter zu machen, die App des Unternehmens zu finden, tritt MiMedia Holdings an die OEM von Mobilfunkgeräten auf Androidbasis heran und lässt die App bereits auf der Neuware vorinstallieren. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit der Kundengewinnung, die sonst erst durch Marketing und Vertrauensaufbau teurer eingekauft werden müsste.

Da auf die App geräteübergreifend zugegriffen werden kann und dies die Geschäftsführung des Walmart Konzerns überzeugte, wurde bereits zum Ende des ersten Quartals 2025 eine Kooperationsvereinbarung mit dem Walmart Tochterunternehmen in Mexiko, Bait, geschlossen. Bei Bait handelt es sich um einen Telekommunikationsdienst, der in Mexiko stark wächst und bereits die Nummer 3 der Telekombranche des Landes ist. Über die mexikanische Walmart-Kette werden die entsprechenden Mobilfunkgeräte und -verträge verkauft. Bereits Ende 2024 zählten zu Bait 18,3 Mio. Kunden und alle erhalten die App von MiMedia Holdings nun per Update auf ihre Geräte gespielt. Bei Neukunden wird die App bereits durch die Android-Telefonhersteller installiert sein, sodass die App bis 2026 auf mind. 35 Mio. Geräten gesichert installiert ist.

Allein die bereits geschlossenen Vereinbarungen lassen einen deutlichen Anstieg der Nutzerzahlen bei MiMedia Holdings erwarten und damit auch spürbar anziehende Umsätze. Dies sollte bei den Quartalskennzahlen zum dritten Quartal 2025 erstmalig sichtbar werden und könnte das Unternehmen bereits in 2026 in die Gewinnzone bringen. Das skalierbare Geschäftsmodell des Plattformunternehmens sowie die Kooperation mit dem erstplatzierten der Fortune 500 Unternehmen der USA lassen MiMedia Holdings optimistisch in die Zukunft blicken. Bei einer Bewertung von 46,6 Mio. CAD bzw. 29 Mio. EUR ist das Unternehmen als Wachstumsstory sehr interessant.

Dürr AG verschlankt sich

Um die Unternehmensstruktur zu verschlanken und Schulden zu reduzieren, hat sich die Geschäftsführung des Maschinen- und Anlagenbauers Dürr AG (WKN: 556520 | ISIN: DE0005565204 | Ticker-Symbol: DUE) entschieden, dass Umwelttechniksegment zu verkaufen. Die Sparte wird mit einem Unternehmenswert von ca. 385 Mio. EUR taxiert. Nach Kosten und Abzug einer Rückbeteiligung von 25 % verbleiben ca. 250 Mio. EUR netto Verkaufserlös bei der Dürr AG.

In 2024 hat die an eine Tochter von Stellex Capital Management verkaufte Unternehmenssparte einen Umsatz von 407 Mio. EUR erzielt. Nach Abschluss der Transaktion dürfte die Verschlankung der Konzernstruktur weitestgehend umgesetzt sein und der Fokus ist auf die nachhaltige Prozessautomatisierung gelegt. Für das Analysehaus Warburg Research aus Hamburg verbleibt die Aktie der Dürr AG bis auf weiteres bei „Kaufen“ mit einem Kursziel von 32 EUR. Von derzeit 22,25 EUR je Anteilsschein ergibt sich ein Anstiegspotenzial von ca. 44 %.

Xiaomi plant Zulieferwechsel & outperformt

Der chinesische Tech-Konzern und Smartphone Hersteller Xiaomi (WKN: A2JNY1 | ISIN: KYG9830T1067 | Ticker-Symbol: 3CP) will nach noch unbestätigten Berichten bei den verbauten Kameras in den Smartphones zukünftig nicht mehr auf den südkoreanischen Samsung-Konzern zurückgreifen, sondern das chinesische Unternehmen SmartSens als Lieferanten bevorzugen. Erstmalig sollen die Bildsensoren von SmartSens im neuen Top-Modell, dem 16 Ultra, verwendet werden.

Die aus Shanghai stammende SmartSens erregte erstmalig internationale Aufmerksamkeit als Huawei, deren Sensoren im Pura 80 Ultra verbaute - anstatt wie sonst Produkte von Sony oder Samsung zu verwenden. Nun folgt auch Xiaomi, die sonst ebenfalls auf die vorgenannten Produktanbieter zugriffen.

Einen starken Anstieg der Verkaufszahlen vermeldete Xiaomi bei seinem ersten vollelektrischen SUV YU7. Innerhalb der ersten Stunde gingen 289.000 Vorbestellungen ein und übertrafen die Erwartungen des Unternehmens deutlich. Für die preiswerteste Variante müssen Käufer mind. 30.000 EUR bezahlen, während das Konkurrenzprodukt Model Y von Tesla erst ab ca. 37.000 EUR in der Grundausstattung in China verkauft wird. Die Aktie sprang daher weiter an und erreicht mit 61,45 USD ein neues Allzeithoch.

Fazit

Der Automobilzulieferer Dürr verschlankt sich, um seine Schuldenlast zu reduzieren und schlagfertiger im globalen Wettbewerb zu werden. In einem starken Wachstumsmarkt befindet sich dagegen MiMedia Holdings und wird nach den bisher veröffentlichten Kooperationsverträgen vor einem Wachstumsschub stehen. Ebenfalls stark am Wachsen ist der Technologiekonzern Xiaomi, der nach Vorstellung seines vollelektrischen SUV YU7 von Vorbestellungen überrannt wurde.



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