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10.06.2022 | 05:45

Der Anfang vom Ende, oder …? Altria Group, Erin Ventures, Nvidia Aktie

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Bildquelle: pixabay.com

Die Europäische Zentralbank (EZB) beendet wie erwartet ihre Netto-Anleihenkäufe zum 01. Juli 2022 und der Leitzins soll um 0,25% angehoben werden. Eine weitere Zinserhöhung ist für September diesen Jahres ebenfalls um mindestens 0,25% angedacht. Offen hält sich aber das Entscheidungsgremium, ob nicht ggf. auch ein höherer Zinsschritt erfolgt und macht dies davon abhängig, wie die mittelfristige Inflationserwartung gesehen wird. Damit steht zum 01. Juli der Hauptrefinanzierungszins bei 0,25%, aber der Einlagenzins für Banken mit -0,25% immer noch im Strafzinsbereich. Der Deutsche Aktienindex (DAX) reagierte jedenfalls empfindlich und ging mit 200 Punkten Kursrutsch in die Knie.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: Altria Group Inc. | US02209S1033 , ERIN VENTURES INC | CA29570H2000 , NVIDIA CORP. DL-_001 | US67066G1040


 

Angriff auf den Bor Markt - Erin Ventures

Mit einer Marktkapitalisierung von ca. 7,4 Mio. EUR hat das kanadische Unternehmen Erin Ventures Großes vor. Das Unternehmen hat den Zugriff auf einen von der Europäischen Kommission als kritisch eingestuften Rohstoff. Dabei handelt es sich um den kaum bekannten, aber dennoch sehr wichtigen Rohstoff Bor. Dieser Stoff zeichnet sich durch hohe Festigkeit aus, die bisher nur von Diamanten und kristallinem Osmium übertroffen werden kann. Doch auch wenn Bor der breiten Masse unbekannt ist, so ist dieser Stoff in vielen industriellen Anwendungen nicht ersetzbar. Gerade in der Glasindustrie sorgt erst das Borsilikat für die Festigkeit von Glas. Daher wird das Endprodukt in Smartphones als Display, LCD-Bildschirmen oder auch für Solarpanele für die „grüne“ Stromproduktion verwendet.

Doch als Spurenelement wird Bor weltweit größtenteils in nur drei großen Lagerstätten abgebaut die sich in Kalifornien, der Türkei und Kasachstan befinden. Das Oligopol mit Preissetzungsmacht wird von den beiden größten Anbietern beherrscht. Das ist die ETI Mine vom Staatskonzern ETI Maden in der Türkei mit ca. 50% Weltmarktanteil und US Borax von Rio Tinto in Kalifornien mit ca. 25% Weltmarktanteil. Die weltweite Nachfrage nach Bor übersteigt aber schon längst das Angebot und die Preise steigen entsprechend stetig. Um sich vom Milliarden USD schweren Kuchen etwas abzuschneiden, will Erin Ventures sein Piskanja-Bor-Projekt in Serbien zur Produktionsreife führen. Bisher werden in der Lagerstätte über 7,8 Mio.t (31% Bortrioxid B2O3) angezeigte Ressource sowie 3,4 Mio.t bei 28,6% B2O3 abgeleitete Ressource angezeigt. Im Zeitraum Juli/August 2022 will Erin Ventures seine Ressourcenschätzung aktualisieren. Die Lebensdauer der Mine wäre derzeit bereits über 20 Jahre bei einer Produktion von 200.000t Jahresproduktion.

7,2% Dividende bei Altria Group

Mit der Herabstufung der Altria Group Aktie durch Morgan Stanley mit dem Kursziel von 50 USD, wurde ein erster Kursrutsch bei den Aktien ausgelöst. Der Tabakkonzern verlor gut 8% seiner Marktkapitalisierung und die Aktien fielen von 54,06 USD auf 49,50 USD zurück. Die Begründung von Morgan Stanley war das hauptsächlich schwächer werdende makroökonomische Umfeld. Doch der Tabakkonzern ist mit seinen vielen Marken wie Marlboro, L&M, Philip Morris oder den E-Zigaretten von Juul sehr gut aufgestellt. Das Suchtpotential der Konsumenten ist trotz steigender Steuern auf Zigaretten nach wie vor hoch und auch das Wechselpotential der Raucher hin zu anderen Marken ist gering.

Der Cashflow des Unternehmens ist gut und das Unternehmen wird am 14. Juni wieder 90 Cent für das letzte Quartal ausschütten. Damit wären dann 3,60 USD im Jahr als Dividende bezahlt worden und das entspricht bei einem Aktienkurs von 49,83 USD (46,10 EUR) einer Dividendenrendite von 7,2% p.a.. Das Unternehmen hat zudem eine Ausschüttungspolitik von 80% seiner Gewinne und rechnet mit einer Prognose von 4,79 USD bis 4,93 USD für das laufende Jahr. Selbst bei Erreichen des unteren Bereiches der Prognose von 4,79 USD würden dies 3,83 USD Dividende bedeuten. Umgerechnet auf den heutigen Aktienkurs würde dies eine pot. Rendite von 7,7% bedeuten. Für viele Investoren ist dies durchaus ein interessanter jährlicher Ertrag.

Harte Zeiten vorbei? Nvidia

Die letzten Monate waren für die Nvidia Aktionäre nur mit starken Nerven zu ertragen. Die Aktie fiel von 346,47 USD im November 2021 bis zum heutigen Tag auf 186,10 USD und verlor damit über 46% in den vergangenen 6 ½ Monaten. Doch der Markt hat längst die Verlangsamung der Entwicklungen im Spielbereich registriert und eingepreist aber vernachlässigt den mittlerweile dominierend Geschäftsbereich der Rechenzentren. Das erste Quartal 2022 war stark und Umsatz, Marge und Gewinn lagen oberhalb der Erwartungen. Der Quartalsumsatz stieg auf 8,3 Mrd. USD und damit um 46% im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Bruttogewinnmarge konnte auf 67,1% gesteigert werden. Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg um 49% und bis Dezember 2023 will das Unternehmen Aktien im Wert von bis zu 15 Mrd. USD zurückkaufen. Dennoch drücken die Abschreibungen bzw. fehlenden Verkäufe in Russland und China auf die Stimmung und damit den Kurs der Aktie.

Doch die Börse schaut nach vorne und nicht zurück und bringt Nvidia eine Menge neuer Produkte auf dem Markt. CEO und Gründer von Nvidia, Jensen Huang sagte: „Wir bereiten uns auf die größte Welle neuer Produkte in unserer Geschichte vor, mit neuen GPU-, CPU-, DPU- und Robotik-Prozessoren, die in der zweiten Jahreshälfte anlaufen. Unsere neuen Chips und Systeme werden KI, Grafik, Omniverse, selbstfahrende Autos und Robotik sowie die vielen Branchen, auf die sich diese Technologien auswirken, erheblich voranbringen." Bis zum Ende des Konzernjahres 2026/27 soll der freie Cashflow von zuletzt 8,1 Mrd. USD auf 23,56 Mrd. USD ansteigen. Das dürfte das Abwärtspotential deutlich begrenzen und eher Vorlage für eine Trendwende sein.


Der DAX ist nach wie vor angeschlagen und Anleger tun gut daran sich ihre Investments anzuschauen und das Marktpotential realistisch einzuschätzen. Unternehmen mit Preissetzungsmacht, starker Nachfrage und guten Cashflows dürften höher zu bewerten sein als hoch verschuldete Unternehmen mit negativen Renditen


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