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24.08.2022 | 05:45

Sind Chipaktien wieder gefragt? AMD - Advanced Micro Devices, BrainChip Holdings, NVIDIA Aktie

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  • Brainchip Holdings
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Bildquelle: pixabay.com

Die deutsche Wirtschaft ist durch die Sanktionen gegen Russland und massiven Energiepreissteigerungen schwer angeschlagen. Das Stimmungsbild der Unternehmer verschlechtert sich seit Februar 2022 von Monat zu Monat und die Erzeugerpreise erreichen mit über 37,2% Preisanstieg ein neues Nachkriegs-Allzeit-Hoch. Maßgeblich für die massive Teuerungsrate sind die signifikanten Preissteigerungen der Energiekosten. Doch dieses hausgemachte Problem in Deutschland ist für die Chipindustrie weniger interessant, denn diese profitiert nach wie vor von hoher Nachfrage nach ihren Gütern.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: ADVANCED MIC.DEV. DL-_01 | US0079031078 , BRAINCHIP HOLDINGS LTD | AU000000BRN8 , NVIDIA CORP. DL-_001 | US67066G1040


 

BrainChip Holdings – Top Anteilseigner und US-Universitäten

Das Halbleiterunternehmen BrainChip Holdings (WKN: A14Z7W ISIN: AU000000BRN8 Ticker: 24Y) hat mit der Bekanntgabe der Kooperation mit Mercedes Benz beim EQXX für Aufsehen in der Chip- und Automobilindustrie gesorgt. Das hat sich auch bei der Aktionärsstruktur bemerkbar gemacht und institutionelle Investoren haben bei der Aktie zugeschlagen. Mit ca. 10,03% hat die Citicorp Nominees aus Australien die meisten Einzelaktien noch vor dem Computerspezialisten und Multimillionär Peter Adrian van der Made mit 9,12%. An dritter, vierter und fünfter Stelle kommen bereits die Finanzinstitute Merrill Lynch (Australia) mit 5,54%, HSBC Custody (Australia) mit 4,67% und BNP Paribas (Australia) mit 4,33%.

Damit ist die Aktie längst auf dem Radar der Großanleger angekommen, welche die Aktie sicherlich vor allem aus langfristigen strategischen Gründen halten. Der innovative Hochleistungsprozessor von Brainchip hat einen enormen Vorteil gegenüber dem Wettbewerb. Er ist stromsparend und kann durch die neuromorphe Architektur Rechenaufgaben schneller lösen und dabei selbständig dazulernen. Doch nach der Übertreibung des Aktienkurses im Januar 2022 kam die Aktie wieder um ca. 69% zurück und stabilisierte sich in den letzten Monaten zwischen 0,52 EUR und 0,78 EUR. Aktuell notiert der Kurs bei 0,66 EUR. Ab September könnte aber wieder mehr Aufmerksamkeit kommen, denn dann startet Brainchip das University AI Accelerator Program. Fünf US-Universitäten mit KI-Instituten werden dabei mit dem AKD1000-Prozessor auf einem Linux Basissystem ausgestattet und sollen Erfahrungen sammeln sowie die späteren Anwendungsmöglichkeiten erweitern.

Nvidia – drohen 10 Mrd. Umsatzausfall?

Die Haupteinnahmequelle von Nvidia (WKN: 918422 ISIN: US67066G1040 Ticker-Symbol: NVD) generiert das Unternehmen aus dem Bereich Grafikprozessoren. Hier war vor allem die starke Nachfrage aus dem Kryptosegment der Auftrieb des Aktienkurses bis Ende 2021. Doch mit Platzen der Bewertungsblase bei Bitcoin, Ethereum & Co. ging auch die Nachfrage nach neuen Prozessoren für das „Krypto-Mining“ stark zurück. Es besteht die Möglichkeit, dass die Nachfrage aus diesem Bereich aufgrund der niedrigen Bewertungen der Kryptowerte dauerhaft niedrig bleibt und um bis zu 10 Mrd. USD geringer ausfällt, als dies noch letztes Jahr der Fall war. Damit wäre aber die Auslastung der Produktionskapazitäten nicht mehr gewährleistet und die Verkaufspreise wie auch die Gewinnspannen müssten signifikant sinken.

Das könnte für die Umsatz- und Gewinnerwartungen einen schweren Schlag geben und zu einem weiteren Selloff der Aktie führen, sollte die Nachfrage aus diesem Segment signifikant zurückgehen. Gerade für das Mining von Ethereum wurde in 2021 die Hashrate fast verdoppelt und damit hauptsächlich Nvidia-Grafikkarten nachgefragt. Durch diese starke Nachfrage wurden die Grafikkarten aber fast doppelt so teuer verkauft, wie in den Vorjahren und das trieb die Gewinnmarge bei Nvidia signifikant gen Norden. Doch voraussichtlich zum 15. September will Ethereum vom Proof of Work (GPU-basiertes Mining) auf Proof of Stake (Münzbesitz) umsteigen. Damit würde die Nachfrage nach Grafikkarten aus dem Ethereumsegment komplett wegbrechen und einen Umsatzrückgang von ca. 10 Mrd. USD p.a. bei Nvidia ausmachen, deren Absatz hauptsächlich aus diesem Bereich kam. Eine weitere Kurshalbierung der Aktie bis auf das Niveau von 2020 wäre daher nicht auszuschließen, wenn die anderen Bereiche wie Rechenzentren und das chipintensive Batteriemanagementsystem für Elektrofahrzeuge diesen Wegfall ausgleichen können. Daher sollten die heutigen Kennzahlen nach Börsenschluss zum zweiten Quartal genauestens studiert werden.

AMD – Auf vollen Zylindern

Im Vergleich zu Nvidia ist der Umsatz von AMD (WKN: 863186 ISIN: US0079031078 Ticker-Symbol: AMD) aus dem Kryptosegment zu vernachlässigen. Stark ist das Unternehmen dagegen im Bereich der Notebooks, Desktops, Servern sowie x86 und konnte in diesen Segmenten Marktanteile im letzten Quartal hinzugewinnen. Die Dominanz im Desktopmarkt konnte um 3,5% auf 20,6% ausgebaut und im Notebookmarkt um 4,8% Prozentpunkte sogar auf 24,7% im zweiten Quartal gesteigert werden. Am beeindruckendsten war aber das Wachstum im x86 Markt. Dort ging es um 8,9 Prozentpunkte auf ein Rekordhoch von 31,4% Marktanteil. Damit konnte AMD die Marktmacht von Intel in diesem Segment brechen.

Durch die Übernahme von Xilinx und Pensando dürften die Synergien weiter für AMD sprechen und den Wachstumsdrang weiter bestärken. Um dies zu erreichen, erhöhte AMD die Forschungs- und Entwicklungsausgaben massiv auf 1,3 Mrd. USD. Dadurch brach natürlich der Nettogewinn trotz Übernahmen auf „nur“ noch 0,45 Mrd. USD ein, sichert aber dadurch gleichzeitig das zukünftige Wachstum durch Innovation ab. Mit Spannung dürfte daher die neue Produktpräsentation am 29. August erwartet werden, inwieweit im Vergleich zum Wettbewerb performt werden kann. Für die nächsten Jahre erwarten die Analysten jedenfalls eine Wachstumsrate von gut 24% und des Nettogewinnes um gut 37%. In einem rezessiven Marktumfeld wäre das ein überdurchschnittliches Wachstum und deshalb wird diese Aktie auch gerne ins Depot gelegt.


Die starke Nachfrage bei Nvidia nach Grafikkarten in 2020 und 2021 kehrt sich nun zu einem Nachteil für das Unternehmen um. Die zu erwartenden Umsatzausfälle dürfte das Unternehmen nicht so schnell durch signifikant zunehmende Absatzzahlen in anderen Segmenten ausgleichen können. Daher sollte diese Aktie im Moment gemieden werden. Interessanter dagegen sind die Werte AMD und Brainchip, die zum einen durch Wachstum und zum anderen durch Innovation überzeugen und Marktanteile in den nächsten Monaten zugewinnen dürften.


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