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11.10.2021 | 05:45

Der Kampf ist nicht zu Ende – Microsoft, TeamViewer, Troilus Gold

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Bildquelle: pixabay.com

Der seit August andauernde Abverkauf der großen Indizes ist noch nicht zu Ende und der Kampf der Bären gegen die Bullen ist im vollen Gange. Bisher schafften es die Bullen immer wieder die 15.000 Punkte-Marke zu verteidigen und den Angriff der Verkäufer abzuwehren. Doch wie lange hält die Verteidigungslinie noch oder kann von diesem Punkt aus sogar eine Jahresendrallye im fröstelnden Oktober gestartet werden? Vielleicht muss auch nur der Fokus auf einen anderen Sektor gelegt werden, der seit August wieder zulegen konnte.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: MICROSOFT DL-_00000625 | US5949181045 , TEAMVIEWER AG INH O.N. | DE000A2YN900 , TROILUS GOLD CORP. NEW | CA8968871068


 

Divergenzen sagen Trendumkehr voraus - Troilus Gold

Seit dem Einsetzen der Gewinnmitnahmen in den großen Indizes im August 2021, konnte sich der Goldsektor wieder erholen. Scheinbar diversifizierten größere Adressen ihr Depot, nahmen Gewinne mit und schichteten anteilig in den Edelmetallsektor um. Von 1.680 USD je Unze Gold ging es bis dato auf 1.760 USD je Unze Gold wieder leicht aufwärts. Die Minenaktien fangen nun mit zwei Monaten Zeitversatz auch wieder an zu steigen bzw. bilden Indikatoren, wie den Relative-Stärken-Index (RSI) Divergenzen zum Chart aus, was oftmals auf eine anstehende Trendwende des Aktienkurses hindeutet.

So sieht es aktuell auch bei dem Explorationsunternehmen Troilus Gold (WKN: A2PYUV ISIN: CA78446Q1000 Ticker: B04Q) aus. Das kanadische Unternehmen entwickelt die Gold- und Kupfermine Troilus in der Bergbauregion Quebec in Kanada weiter. Durch diverse Bohrprogramme konnten die geschätzten Goldressourcen auf über 8,1 Mio. Unzen Gold erhöht werden. Ziel des Unternehmens ist es, in den nächsten zwei Jahren die Mine wieder in den Betrieb zu nehmen und damit den Sprung in die Produktion zu schaffen. Durch den übertriebenen Abverkauf der letzten 12 Monate gibt es das Unternehmen zu einem deutlichen Abschlag, wie zu einem 2019er Niveau, als der Goldpreis mit 1.260 USD gut 22% tiefer notierte. Mit einem Aktienkurs von 0,74 CAD bzw. 0,51 EUR ist es kein Wunder, dass die Analysten Parkinson und McGill vom Analysehaus Stifel ein Kursziel von 4,00 CAD sehen.

Abverkauf ist übertrieben - Teamviewer

Der Softwareanbieter Teamviewer (WKN: A2YN90 ISIN: DE000A2YN900 Ticker: TMV) ist in den letzten vier Wochen deutlich unter die Räder gekommen und die Marktteilnehmer straften das Unternehmen mit einer Verkaufsorderwelle ab. 50% Kursverlust seit September 2021 sprechen eine deutliche Sprache und sind Ausdruck des Entsetzens seitens der Investoren bzgl. der Wachstumsaussichten. Während des Lockdowns wuchs die Nachfrage nach der Fernwartungssoftware des Göppinger Unternehmens deutlich und Wettbewerber wie Zoom katapultierte es bzgl. Marktkapitalisierung noch deutlich höher. Doch mittlerweile ist die Phantasie der Marktteilnehmer verflogen, die bereits reduzierten Wachstumsziel bei dem MDax-Unternehmen wurden nochmal gesenkt, da weit weniger Kunden wie erwartet ihre Verträge mit Teamviewer verlängerten. Dazu kommen hohe Expansionsausgaben, um die Marke Teamviewer international bekannter zu machen und das belastet die Margen noch stärker. Die erwarteten Jahresumsatzziele wurden daher von CEO Oliver Steil kassiert und um 50 Mio. EUR für das Gesamtjahr gesenkt.

Erwartet werden nur noch 535 bis 555 Millionen EUR Umsatz. Auch die operative Marge, die bisher bei 49% bis 51% liegen sollte, wurde auf 44% bis 46% reduziert. Damit hatten weder Markt noch Analysten gerechnet, prompt wurden die Kursziele kassiert und teilweise deutlich angepasst. Doch mit einer Marktkapitalisierung von ca. 3,2 Mrd. EUR und einem Jahresumsatz von 535 Mio. EUR ist das Unternehmen mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 6 bewertet. Wettbewerber Zoom aus den USA wird immerhin noch mit einem KUV von 21,5 und damit fast 3,6-mal höher als Teamviewer gehandelt. Durch den hohen Abschlag bei dem Kurs der Teamviewer-Aktien besteht zumindest die Möglichkeit, dass andere Marktteilnehmer das Unternehmen übernehmen wollen. Potentielle Kaufkandidaten wären neben Wettbewerber Zoom auch Microsoft oder die deutsche SAP, welche wahrscheinlich am ehesten für eine Übernahme in Frage käme. Daher überrascht es nicht, dass Morgan Stanley die Aktie auf "Übergewichten" stuft und das Kursziel bei 48 EUR belässt.

Microsoft wächst weiter

Die Wachstumsgeschichte von Microsoft (WKN: 870747 ISIN: US5949181045 Ticker: MSF ) ist gigantisch und nach wie vor ist nicht in Sicht, dass sich dieses Wachstum verlangsamt. Mit den zukünftigen Wachstumsquellen Cloud Computing und KI ist der Konzern auch gut für die Zukunft aufgestellt, während Microsoft Windows für regelmäßigen Cashflow sorgt. Mit einer Marktkapitalisierung von 2,2 Billionen USD gehört das Unternehmen mit zu den wertvollsten Unternehmen der Börse und notiert nur „knapp“ hinter Apple, welche derzeit eine Marktkapitalisierung von 2,36 Billionen USD aufruft. Doch mit einem deutlichen Anteil des Microsoft Gesamtgeschäftes aus der Cloud, könnte das Unternehmen in 2022 auch an Apple vorbeiziehen, denn der Lockdown hat das Arbeiten, Lernen und Interagieren vieler Menschen noch stärker digitalisiert. Da die meisten Menschen auf der Erde Produkte von Microsoft auf ihren PCs, Laptops und Arbeitscomputern nutzen, hat das Unternehmen hier einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber Apple.

Und im Zweifel ist die Portokasse des Unternehmens so gut gefüllt, dass es sich abgestrafte Unternehmen wie TeamViewer einfach kaufen und in das Unternehmen integrieren kann, um schnell auf einem Markt präsent zu sein und auch in diesem nach Dominanz zu streben. Im Cloudgeschäft ist Microsoft jedenfalls nach Amazon bereits der zweitgrößte Anbieter und hat einen weltweiten Marktanteil von ca. 20%. Sollte Microsoft diesen Anteil mit einem jährlichen Wachstum von 19% bis 2028 beibehalten können, würde allein dieser Geschäftsbereich ca. 240 Mrd. USD Umsatz im Jahr beisteuern können. Das wäre deutlich höher als der geplante Gesamtumsatz des Konzerns in 2021 mit 170 Mrd. USD und zeigt klar, dass die Wachstumsstory von Microsoft noch nicht zu Ende zu sein scheint.


Fazit

Auch wenn die Angst vor einer deutlichen Korrektur an den Aktienmärkten zunimmt, wird nicht jede Aktie in den Abgrund gerissen werden. Selbst in der aktuellen Übertreibung, wie das Beispiel Teamviewer zeigt, dürfte es demnächst wieder Einstiegschancen geben. Sollte aber der Vertrauensverlust der Marktteilnehmer weiter zunehmen, werden Absicherungspositionen oft im Goldsektor eingegangen und das dürfte Unternehmen wie Troilus Gold wieder zugutekommen.


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