20.04.2022 | 05:45
Innovation und Übernahme - BrainChip Holdings, Microsoft, SAP Aktie
Mit anziehender Inflation und steigenden Marktzinsen geraten immer mehr Unternehmen unter Druck und müssen diesen Druck durch effizientere Prozesse und Prozessketten wieder zur Entspannung bringen. Ein wesentlicher Schritt zu mehr Effizienz ist die Optimierung der Datenverarbeitung. In den riesigen Datenmengen die Unternehmen über die Jahre angesammelt haben, stecken wertvolle Erkenntnisgewinne und hohes Optimierungspotential. Dieses sollten die Unternehmen schnellstmöglich heben, um ihre Wettbewerbsfähigkeit in einem sich deutlich verschlechternden Wirtschaftsumfeld zu behalten. Diese Unternehmen dürften davon nachhaltig profitieren.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
BRAINCHIP HOLDINGS LTD | AU000000BRN8 , MICROSOFT DL-_00000625 | US5949181045 , SAP SE O.N. | DE0007164600
Weitere Kooperation bei BrainChip Holdings
Mit Niederlassungen in den USA, Indien und Frankreich, sorgten die Forscher und Entwickler des Halbleiterunternehmens BrainChip Holdings (WKN: A14Z7W ISIN: AU000000BRN8 Ticker: 24Y) zum Jahresanfang für Furore. Der führende Anbieter von Ultra-Niedrigverbrauch-Hochleistungschips schaffte durch die Kooperation mit dem Daimler-Konzern einen Quantensprung. Der Mercedes-Benz Vision EQXX soll mit dem von BrainChip entwickelten „Superchip“ ausgestattet werden. Die Akida-Hardware und Software von BrainChip macht die „Hey, Mercedes“ Sprachsteuerung im EQXX um den Faktor fünf bis zehn effizienter. Die Aktie kannte nach der Meldung kein Halten mehr und ver-2,6-fachte sich innerhalb eines Monats.
Das war aber zu viel des Übermutes und der Kurs kam in den letzten Monaten wieder auf ein vernünftigeres Bewertungsniveau zurück. Die Aktie notiert wieder über dem Bewertungsniveau von Sept. 2020 und damit scheint die kurzfristige Überbewertung vom Jahresanfang wieder weitestgehend abgebaut zu sein. Für langfristig orientierte Anleger dürften sich daher wieder langsam interessante Einstiegsmöglichkeiten bieten, denn der extrem stromsparende und hochleistungsfähige Akida-Prozessor schlägt den Wettbewerb derzeit um Längen. Doch darauf ruht sich BrainChip nicht aus und vermeldete die Kooperation mit dem RISC-V-Computing Unternehmen SiFive. Hier sollen die Anwendungen von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) in der dezentralen Datenverarbeitung (Edge Computing) erweitert werden. Damit sollen Unternehmen und Anwender in die Lage versetzt werden, auch außerhalb der „Cloud“, die meistens von Großkonzernen kontrolliert werden, ihre Daten verarbeiten zu können.
Activision Blizzard Übernahme durch Microsoft
Die Ankündigung im Januar dieses Jahres von Microsoft, das Unternehmen Activision Blizzard übernehmen zu wollen, zog in der Medienlandschaft weite Kreise. Mit einem Übernahmeangebot von 95 USD je Aktie hätte diese Transaktion einen Wert von über 68,7 Mrd. USD. Für Microsoft wäre es die größte Übernahme in der Unternehmensgeschichte. Microsoft würde durch die Übernahme Zugriff auf die beliebten Spiele Call of Duty, World of Warcraft, Overwatch, Diablo oder auch Candy Crush bekommen, die täglich von vielen Millionen Menschen in der Welt gespielt werden. Zudem würde Microsoft sich auf den dritten Platz unter den Spieleentwicklern dieser Welt katapultieren. In 2021 erwirtschaftete Microsoft bereits einen Umsatz im Spielegeschäft von 15 Mrd. USD und damit 10,5% der Umsätze des letzten Quartals. Activision Blizzard erwirtschaftete dagegen bereits 9 Mrd. USD. Mit der Übernahme würde Microsoft seiner Monopolisierungsstrategie treu bleiben und insgesamt 14% der Umsätze der Spielebranche kontrollieren. Zudem würde sich durch die Übernahme die Attraktivität der Microsoft Plattform deutlich erhöhen und noch mehr Spieler anlocken.
Das sorgt langfristig für steigende Umsätze und überproportional zunehmend Gewinnmargen in diesem Segmentbereich. Doch die Aktionäre von Activision Blizzard müssen der Übernahme auch erst einmal zustimmen. Am 28 April sind diese auf der Aktionärsversammlung aufgefordert, ein Votum abzugeben. Doch der Widerstand zu der Übernahme wächst, denn viele Aktionäre halten die Aktie für unterbewertet und werfen dem Management Inkompetenz gerade auch mit Bezug auf die Sexismus-Affäre vor. Auch seitens der Wettbewerbsbehörde SOC gibt es Bedenken, denn durch die Fusion würde ein erheblicher Schaden für den Wettbewerb entstehen. Da die Aktie derzeit bei nur 79,06 USD notiert, scheint der Markt noch nicht von der Übernahme überzeugt zu sein. Das bietet jedenfalls aktivistischen Aktionären die Chance, von einen möglichen Kursanstieg von 20% zu profitieren, sollte der Übernahme zugestimmt werden.
SAP – Vor den Quartalszahlen
Einer der weltweit führenden Anbieter von Geschäftssoftwarelösungen neben Microsoft ist die SAP SE. Die Softwarepakete des Walldorfer Konzerns begleiten viele mittelständische Unternehmen wie auch international agierende Großkonzerne. Mit branchenspezifischen Lösungen in den Industriezweigen Gesundheitswesen, Finanzen, Handel, High-Tech und öffentliche Verwaltung generiert die SAP SE einen stetig ansteigenden Cashflow. Der Markt wartet daher gespannt auf die Quartalskennzahlen zum ersten Quartal 2022.
Diese werden am Freitag, den 22. April 2022 von Vorstandsvorsitzendem Christian Klein und dem Finanzvorstand Luka Mucic präsentiert werden. Die virtuelle Analystenkonferenz der Geschäftszahlen sowie der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr sollen ab 14 Uhr starten. Interessierte Investoren können den Livestream verfolgen unter: https://broadcast.co.sap.com/go/QReport.
Besonders der Ausblick dürfte die meisten Investoren interessieren, ist doch die Aktie seit November 2021 bis dato um über 26% abgestürzt. Die nächste Unterstützungszone befindet sich bei zwischen 89 bis 90 EUR. Sollte diese nicht halten, wäre ein weiter Abverkauf bis auf 77,72 EUR möglich.
Fazit
Das wirtschaftlich verschlechternde Umfeld zwingt die Unternehmen immer effizienter zu werden, um im Wettbewerb bestehen zu können. Während große Unternehmen wie Microsoft auf Übernahmen setzen, um wieder schneller wachsen zu können, vertrauen „kleinere“ Unternehmen wie BrainChip auf ihre hohe Innovationsfähigkeit und können sich damit neue Absatzmärkte selber schaffen.