30.11.2021 | 05:45
Rebound, aber aufpassen – Linde, Pfizer, Sativa Wellness
Nach dem Crash ist vor dem Rebound. Nachdem die Börsen am Freitag mit extremer Angst auf die Nachricht der Corona-Mutation Omikron reagiert haben und der DAX in den freien Fall überging, konnten sich die Märkte im Laufe des Montags wieder stabilisieren. Die Marktteilnehmer sind zwar skeptisch aber etliche Investoren nutzten die günstigeren Kurse, um langfristige Positionen aufzustocken.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
LINDE PLC EO 0_001 | IE00BZ12WP82 , SATIVA WELLNESS GROUP INC | CA80403E1043 , PFIZER INC. DL-_05 | US7170811035
Aufpassen bei Linde
Bisher führte der Softwarekonzern SAP-AG die deutschen Börsengesellschaften an, und zwar als wertvollstes börsennotiertes Unternehmen. Doch der Linde Konzern konnte nun den Walldorfer Konzern vom Thron stoßen und ist nun das wertvollste Unternehmen Deutschlands. Das deutsche Traditionsunternehmen Linde (WKN: A2DSYC ISIN: IE00BZ12WP82 Ticker: LIN) ruft nun eine Börsenkapitalisierung von 145,2 Mrd. EUR auf, während der SAP-Konzern „nur“ noch auf 136 Mrd. EUR kommt. Freilich nutzt dem Industriekonzern Linde, der nicht erst seit der Wiedervereinigung mit der einstigen US-Tochter Praxair von einem Allzeit-Hoch zum nächsten rennt, dieser Titel nicht viel.
Dennoch gibt es dem Visionär und heutigem Verwaltungsratschef Wolfgang Reitzle sowie dem Linde-CEO Steve Angel recht, dass der Zusammenschluss sowie die Hauptsitzverlagerung nach Irland der richtige Weg gewesen ist. Doch die verwöhnten Investoren des auf Prozessgase spezialisierten Konzernes sollten nun langsam ihre Gewinne absichern, denn es droht Ungemach. Auf Monatsebene bildet sich im Kerzenchart im November 2021 ein sogenannter Grabstein Doji (Gravestone Doji). Dies signalisiert eine Erschöpfung des Aufwärtstrends und ist ein Vorbote für fallende Kurse.
Superdrug und Sativa Wellness
Das Gesundheitsunternehmen Sativa Wellness Aktie (WKN: A2QD69 ISIN: CA80403E1043 Ticker: 484) konnte mit dem Abschluss des dritten Quartals den zweiten Quartalsgewinn hintereinander ausweisen. Das bestätigt die nachhaltige Wachstumsstrategie des Unternehmens, welche sogar die Planzahlen übertroffen hat. Sativa Wellness arbeitet bereits mit über 80 Kliniken von Goodbody zusammen und vertreibt darüber die Produkte. Der Umsatz im dritten Quartal stieg im Vergleich zum Vorquartal um 2,64 Mio. CAD auf 8,6 Mio. CAD an. Damit scheint der Durchbruch nachhaltig geschafft zu sein und entspricht einem Anstieg von ca. 44% innerhalb eines Quartales.
Mit der neuen Kooperation mit Superdrug Store Plc. soll das Wachstum des Unternehmens weiter vorangetrieben werden. Superdrug hat 40 Standorte und die Kooperation umfasst Bluttests für gesundheitsbewusste Menschen, die ihr körperliches Befinden verbessern möchten. Mit Hilfe der Bluttests kann die gesundheitliche Verfassung der Kunden viel schneller erfasst werden und zudem Hinweise für einen besseren Lebensstil gegeben werden. Damit sitzt Sativa Wellness mitten in einem starken Wachstumsmarkt und sichert sich von Monat zu Monat ein größeres Stück vom zu verteilenden „Kuchen“.
Kurssprung bei Pfizer dank Omikron
Nachdem am Freitag die Omikron-Variante durch die weltweite Medienlandschaft getrieben worden ist und die Märkte beunruhigte, sicherten sich die schnellen Händler noch günstig die Aktien von Pfizer (WKN: 852009 ISIN: US7170811035 Ticker-Symbol: PFE). Der Pharmariese, der mit der Mainzer BioNTech zusammenarbeitet und einer der großen Profiteure der Corona-Epidemie und den 2,3 Milliarden Mal verkauften experimentellen Wirkstoff Comirnaty ist, profitiert nun auch wieder vor der Angst der Corona-Virusmutationen, die unter den Namen Omikron zusammengefasst sind.
Der Pfizer CEO Albert Bourla bestätigte bereits vor der Presse, dass Pfizer die Produktion der Anti-Covid-Pille Paxlovid ausweiten wird. Mit Hilfe der antiviralen Behandlung mit Paxlovid soll auch die neu entdeckte Omikron Variante bekämpft werden. Die Produktion wird von 50 Millionen Dosen auf 80 Millionen Dosen ausgeweitet. Auch soll ein neuer Wirkstoff als Impfauffrischung gegen Omikron entwickelt werden. Sollte dieser bereits stehen, könnte die vorhandenen Produktionskapazitäten auf 4 Milliarden Dosen pro Jahr ausgeweitet werden.
Fazit
Nach dem panikartigen Abverkauf der Börsen am Freitag und die Flucht in die Corona-Gewinner der letzten beiden Jahre, konnten sich die weltweiten Börsen am Montag vorerst wieder stabilisieren und in den Rebound übergehen. Wichtig in den kommenden Tagen wird sein, wie die weiteren Auswirkungen der Omikron-Varianten auf die politischen Entscheidungsprozesse einwirken. Sollte die politischen Entscheidungsträger der verschiedenen Industrienationen wieder auf Lockdown und Ausgangssperren setzen, dann dürfte der Abverkauf nach der Ankündigung gerade im Touristiksegment weiter gehen, während die Gesundheitsbranche davon profitieren sollte.