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02.02.2023 | 05:45

Zinsentscheid und Unternehmensausblick - Alerio Gold, Pfizer, Spotify Technology Aktie

  • Alerio Gold
  • Pfizer
  • Spotify
Bildquelle: pixabay.com

Die Erholungsrallye der letzten Monate an den Aktienmärkten könnte nach Befürchtungen von Experten der Finanzbranche in Kürze ihr Ende finden. Die Zinserhöhung der FED entfalten bereits ihre Wirkung und die Ausblicke vieler Unternehmen, ob börsennotiert oder nicht, haben ihren Ausblick für 2023 bereits gesenkt. Das liest sich auch durch die Geschäftsberichte der laufenden Berichtssaison für das vierte Quartal 2022. Ob Wachstum in den westlichen Volkswirtschaften im Jahr 2023 überhaupt möglich ist oder ob sich eher eine Stagnation ausbreitet, da sind sich die Volkswirte uneinig. Was aber Einfluss in den kommenden Tagen und Wochen haben dürfte, ist der Ausblick der FED bei der stattgefundenen Zinserhöhung um 0,25 % am gestrigen Abend.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: Alerio Gold Corp. | CA01450V1040 , PFIZER INC. DL-_05 | US7170811035 , SPOTIFY TECH. S.A. EUR 1 | LU1778762911


 

Alerio Gold - Gold aus Guyana

Um Wachstum braucht sich derzeit ein Land in der Welt keine Sorgen machen. Das mit am stärksten wachsende Land der Welt ist derzeit die Republik Guyana im Norden von Südamerika. Das an Venezuela, Brasilien und Suriname angrenzende Land konnte im Jahr 2020 die Exporte um 44,9 % und im Jahr 2022 um unglaubliche 75 % steigern. Für 2023 rechnet das Land mit einem nochmaligen Wachstumsschub von mindestens 20 %. Hintergrund dieser Wachstumsstory sind die Öl- und Gasfelder vor der Küste des Landes. Diese wurden im Jahr 2015 entdeckt und haben ab 2020 ihre Förderung aufgenommen und das bei gleichzeitig hohen Öl- und Erdgaspreisen. Das bringt Devisen in das Land und beschleunigt das Wachstum des sehr armen Landes erheblich.

Ebenfalls auf Wachstumskurs in Guyana ist das kanadisch-stämmige Goldexplorationsunternehmen Alerio Gold (WKN: A3C6XZ ISIN: CA01450V1040 Ticker: 3FR0). Diese besitzt die Projekte Puruini Gold, Tassawini Gold und Harpy Gold. Auf dem Hauptprojekt Tassawini Gold konnten bereits 500.000 Unzen Gold durch ungefähr 50.000 Bohrmeter gefunden werden. Für 2023 will das Unternehmen weitere Bohrungen vornehmen, um die Erzverläufe auf Tassawini besser nachvollziehen und damit noch mehr Gold im Bodenunzen aufzuspüren. Da das Momentum für Gold immer besser wird und die Goldunze wieder mehr als 1.925 USD bzw. 1.770 EUR kostet, steigt auch der Risikoappetit der Investoren, den Goldexplorern wieder mehr Kapital zur Verfügung zu stellen. Davon sollten auch Alerio Gold profitieren.

Spotify Technology mit Kurssprung

Die Aktie des Marktführers für Musikstreaming Spotify Technology (WKN: A2JEGN ISIN: LU1778762911 Ticker-Symbol: 639) konnte die Marke von 200 Millionen Abonnenten im abgelaufenen vierten Quartal 2022 überschreiten. Die schwedische Firma meldete einen Zuwachs im abgelaufenen Quartal von neuen zahlenden Abonnenten von 10 Millionen und damit nutzen diese Musikstreaming-Plattform nun bereits 205 Millionen Zahler weltweit. Zusammen mit der Gratisversion erreicht das Unternehmen bereits 489 Millionen Menschen und wuchs damit zum dritten Quartal um 33 Mio. Menschen bzw. 7,2 % an. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg der Umsatz um 18 % auf 3,17 Mrd. EUR und davon wuchsen die Werbeeinnahmen um 14 % auf 449 Mio. EUR an.

Ziel für das erste Quartal 2023 ist nun, die Schallmauer von 500 Millionen Menschen zu überspringen und davon mind. 2 Millionen für das Abonnement zu begeistern. Doch davon dürfte das Unternehmen noch nicht in die Gewinnzone rutschen, denn der Quartalsverlust lag bei hohen 270 Mio. EUR nach 39 Mio. EUR im vierten Quartal 2021. Daher wird Spotify sechs Prozent der Arbeitsplätze abbauen, was bei 10.151 Beschäftigten zum 31.12.2022 ca. 610 Stellenstreichungen bedeuten würde. Auch die für den teuren Ausbau des Podcast-Geschäftsbereiches-Verantwortliche Dawn Ostroff musste ihren Posten bereits räumen. Doch die Börse überzeugt der Wachstumskurs des Unternehmens und auch die Einschnitte im Personalbereich, um das Unternehmen in die Gewinnzone zu bringen. Seit Mitte Dezember 2022 drehte der Aktienkurs und konnte seitdem von 66,26 EUR im Tief um 55 % zulegen und notiert gut 7 Wochen später bei 103 EUR.

Pfizer – Abomodell zerschlagen?

Einer der Platzhirsche der globalen Impfindustrie Pfizer (WKN: 852009 ISIN: US7170811035 Ticker-Symbol: PFE) konnte in den von der WHO ausgerufenen Pandemiejahren 2020-2022 noch durch sehr gut dotierte Verträge mit den vielen Regierungen der Welt hohe Gewinne generieren. Doch im vergangenen Jahr 2022 wurde das auf Jahre sicher geglaubte neue Abo-Modell der Auffrischungs-mRNA-Gentherapie weltweit größtenteils wieder abgeschafft. Die verabreichten Substanzen wie Comirnaty von Pfizer/BioNTech hielten nicht im Ansatz, was sie versprochen hatten und die Nebenwirkungsraten wie auch Übersterblichkeiten in den Ländern mit den höchsten Durchimpfungsraten mit dieser Neuartigen und im Schnellverfahren bedingt zugelassenen mRNA-Gentherapie kletterten seit 2021 deutlich an. In vielen Ländern lag die Übersterblichkeit im Jahr 2022 bei ca. 10 % und damit höher als im ersten Coronajahr 2020.

Den Gegenwind verspürt auch die Aktie von Pfizer und korrigierte in den letzten 13 Monaten um ca. 30 %. Derzeit kostet die Aktie noch 44,16 USD (40,34 EUR), doch der Ausblick für 2023 ließ den Aktienkurs auf das aktuelle Niveau deutlich abstürzen. Der am Dienstag veröffentlichte Gewinnbericht für 2022 enttäuscht die Analysten und lag unterhalb ihrer Erwartungen. Auch der Ausblick für 2023 ist weniger rosig, als dies noch vor einem Jahr der Fall war. Die Nachfrage nach den Blockbuster-Wirkstoffen Comirnaty wie auch Paxlovid gegen das Coronavirus geht stark zurück. Die Comirnatyumsatzerwartung fällt um 64 % auf 13,5 Mrd. USD und die Paxlovidumsätze sollen um 58 % gegen über 2022 auf 8 Mrd. USD zurückgehen. Pfizer erwartet damit im Jahr 2023 nur noch Gesamtumsätze zwischen 67 bis 71 Mrd. USD, während die Analysten im Schnitt mit 71,7 Mrd. USD gerechnet hatten. Noch stärker lagen die Erwartungen beim bereinigten Gewinn auseinander. Hier geht die Unternehmensführung um CEO Albert Bourla nur von 3,25 bis 3,45 USD aus, während die Analystenschätzung bei 4,31 USD je Aktie lag. Damit dürfte 2023 ein hartes Jahr für die Aktionäre von Pfizer werden und ggf. sind andere Aktienwerte in dieser Phase interessanter und besitzen ein besseres Chancen-Risiko-Verhältnis.


Alle drei Aktien dürften ihre Trendwende bereits vollzogen haben. Während Pfizer dies auf der Oberseite des Aktienkurses gemacht haben dürfte, ist der Trendwechsel bei Alerio Gold und Spotify Technology als positiv anzusehen. Dies müsste klassischerweise zu steigenden Kursen führe, welche bei Spotify Technology in den letzten Wochen auch vorzeigen konnte. Sollte Alerio Gold das nächste Bohrprogramm vorbereitet und das nötige Geld dafür eingesammelt haben, dürfte auch der Aktienkurs wieder an Fahrt aufnehmen.


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