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14.03.2022 | 05:45

Die Mangelprofiteure – Glencore, Nevada Copper, Rio Tinto Aktie

  • Glencore
  • Nevada Copper
  • Rio Tinto
Bildquelle: pixabay.com

Die Optimierung der Lieferketten war bis 2020 das goldene Kalb der vermeintlich modernen Unternehmensführung, während die Moderne Monetäre Theorie (MMT) das massive Ausweiten der Geldmenge ohne Inflation begründete. Doch die letzten beiden Jahre haben gezeigt, dass zum einen die MMT grandios gescheitert und zum anderen das Golden Kalb ein Koloss auf tönernen Füßen ist. Mittlerweile heizt der Mangel an nahezu allem die Inflation immer kräftiger an. Gekappte Lieferketten nebst den effektverstärkenden Sanktionsmaßnahmen gegen Russland, bringen die Preissteigerungen in den zweistelligen prozentualen Bereich. Davon profitieren können im Rohstoffsegment die Produzenten und Händler von Rohstoffen.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: GLENCORE PLC DL -_01 | JE00B4T3BW64 , NEVADA COPPER CORP. | CA64128F7039 , RIO TINTO LTD | AU000000RIO1


 

Langsam geht es los - Nevada Copper

Die einstige Problem-Kupfermine Pumpkin Hollow in Nevada, die von Nevada Copper (WKN: A3C9TE ISIN: CA64128F7039 Ticker-Symbol: ZYTA) schon in 2020 hätte in Betrieb gehen sollen, brachte das Unternehmen in 2021 in Schieflage. Eine Insolvenz im letzten Jahr war nicht mehr ausgeschlossen, weil die Kosten für die Behebung eines Wassereinbruchs für den Konzern fast nicht mehr zu stemmen waren. Doch die Ankerinvestoren und Kreditgeber zogen an einem Strang, schossen Kapital nach und strukturierten die bestehenden Kredite neu. Seit Ende September 2021 ist Nevada Copper restrukturiert und mit dem Neuanfang ging auch das Hochfahren der Kupfermine endlich los.

Pumkin Hallow ist seit über 20 Jahren die erste Kupfermine der USA, die wieder Kupfer in den USA aus der Erde fördert und damit die Rohstoffabhängigkeit von ausländischen Bezugsquellen reduziert. Wenn die Untertagemine im laufenden Jahr 2022 voll hochgefahren ist, wird sie ca. 65 Mio. EUR pro Jahr freien Cashflow erwirtschaften. Bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von 220 Mio. EUR ist das Unternehmen derzeit attraktiv bewertet. Die spätere Erweiterung der Kupfermine auf den möglichen Tagebau wird derzeit vom Markt nicht bewertet. Das dürfte aber früher oder später passieren und dann steht der Aktienkurs bei weiter zulegenden Kupferpreisen deutlich höher als jetzt.

Glencore - Da wo Geschäft lauert, ist …

… das in der Schweiz ansässige Unternehmen Glencore (WKN: A1JAGV ISIN: JE00B4T3BW64 Ticker: 8GC) zu finden. Das Rohstoffkonglomerat ist in der Welt der Rohstoffe zu Hause und der weltweit größte Rohstoffhändler. Manch einer behauptet sogar, dass ohne Glencore in der Weltwirtschaft nicht viel Laufen würde. Die anziehenden Rohstoffpreise machen sich jedenfalls deutlich in der Bilanz des Unternehmens bemerkbar. Der Umsatz stieg in 2021 um 43% gegenüber 2020 auf 203,7 Mrd. USD an. Das bereinigte EBITDA sogar um 84% auf 21,3 Mrd. USD. Unterm Strich blieben 4,97 Mrd. USD Nettogewinn übrig und konnten den Vorjahresverlust von 1,9 Mrd. USD mehr als ausgleichen. Mit dem Überschuss werden die Schulden des Unternehmens sukzessive zurückgeführt und der Schuldenabbau in 2021 betrug ca. 10 Mrd. USD. Damit ging die Verschuldung von 16 Mrd. in 2020 auf 6 Mrd. USD zurück.

Doch auch die Aktionäre kommen nicht zu kurz. Die Dividende beträgt 0,26 USD je Aktie und mit einem Aktienrückkaufplan von 550 Mio. USD, soll der Aktienkurs gepflegt werden. Dazu kommt auch der aktivistische Fonds Bluebell Capital, der mit Druck versucht die Unternehmensführung zur Abspaltung des Kohlegeschäftes zu bewegen. Bei einer möglichen Ausgliederung via IPO würden die Aktionäre dann Aktien dieser neuen Gesellschaft erhalten und gleichzeitig würde Glencore im Nachhaltigkeitsranking steigen und somit weiter Fondsgesellschaften zum Kauf der Aktie von Glencore animieren.

Rio Tinto – Eisen, Aluminium und Kupfer

Das englisch-australische Bergbauunternehmen Rio Tinto (WKN: 852147 ISIN: GB0007188757 Ticker-Symbol: RIO1) verdient das meiste Geld mit seiner Eisenerzsparte. Ca. 72% der Umsätze erzielt der Konzern mit Eisenerz, gefolgt mit ca. 11% Aluminium und ca. 10% mit Kupfer. Damit ist das Unternehem natürlich den Preisen von Eisenerz ausgeliefert, profitierte aber entsprechend auch vom starken Anstieg in 2021. Der Cashflow des Unternehmens stieg von 15,9 Mrd. USD in 2020 auf 23,3 Mrd. USD in 2021 an. Das ist ein Anstieg von 60%! Das EBITDA stieg etwas schwächer von 23,9 Mrd. USD auf 37,7 Mrd. USD und damit um 58%. Der Gewinn dagegen stieg stärker und zwar um 72% von 12,5 Mrd. auf 21,4 Mrd. USD.

Der Vorstandsvorsitzende der Gruppe, Jakob Staulshom, sagte: "Unsere Mitarbeiter haben unsere erstklassigen Anlagen weiterhin sicher betrieben und arbeiten hart daran, unsere betriebliche Leistung zu verbessern, trotz der schwierigen Betriebsbedingungen aufgrund der anhaltenden COVID-19-Störungen". Durch die solide Unternehmensleistung ist Rio Tinto in der Lage war, seine Gesamtdividende pro Aktie in diesem Jahr auf 10,40 USD zu erhöhen was einer Dividendenrendite bezogen auf den Kurs von 72,72 USD von 14,3% bedeuten würde. Im Vorjahr betrug sie dagegen nur 5,57 USD.

Fazit

Auch wenn die Flucht in Sachwerte und Rohstoffe bereits an Fahrt aufgenommen hat, so dürften die vorgestellten Unternehmen weiter stark von den immer höher notierenden Rohstoffpreisen profitieren. Da mit den Sanktionen gegen Russland zudem ein großer Rohstoffproduzent und damit Anbieter auf den Märkten vorerst ausfällt, dürften bereits jetzt knappe Güter in den kommenden Monaten noch knapper werden.


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