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16.03.2021 | 05:45

Digitale Gamechanger - Amazon, Aspermont, Palantir Technologies

  • Amazon
  • Aspermont
  • Palantir
Bildquelle: pixabay.com

Bei digitalen Geschäftsmodellen ist der Kunden- bzw. Nutzerfokus genauso entscheidend für den Erfolg wie bei den traditionellen Geschäftsmodellen. Die Frage, die sich jedes Unternehmen stellen muss, ist: wie schaffe ich den größtmöglichen Mehrwert für die Nutzer, um dadurch den maximalen Umsatz für das eigene Unternehmen zu erzielen. Das funktioniert am besten mit einer klar beschriebenen Zielgruppe und der Kenntnis, welche Bedürfnisse diese Zielgruppe hat. Sind die Produkte und Dienstleistungen darauf zugeschnitten, können Unternehmen überdurchschnittlich viel Geld damit verdienen.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: US0231351067 , AU000000ASP3 , US69608A1088


 

Ein Jahr Pandemie –240 Milliarden USD mehr Onlineumsatz

Der Umsatz von Produkten aus dem Internet/eCommerce hat durch COVID-19 im Jahr 2020 zu einem Umsatzschub von über USD 240 Milliarden geführt, so Adobe Analytics. Lag der über Onlineverkäufe in den USA erzielte Umsatz 2019 noch bei ca. USD 572 Milliarden, so erreichte dieser in 2020 bereits USD 813 Milliarden. Das entspricht einem Anstieg von 42 Prozent innerhalb eines Jahres und ging zu Lasten des stationären Handels. Da in vielen Bundesstaaten der USA immer noch behördlich angeordnete Ausgangsbeschränkungen und Ladenlokal-Schließungen vorherrschen, rechnet Adobe Analytics mit einem weiteren Wachstum auf USD 850 bis 930 Milliarden in 2021. In 2022 dürfte dann die eine Billionen USD Grenze durchdrungen werden. Dieser Trend ist überall auf der Welt sichtbar und zeigt klar die Risiken für den Einzelhandel, aber gleichzeitig auch die Chancen für digitale Geschäftsmodelle auf.

Aspermont – aus Offline wird Online

Das australische Medienunternehmen Aspermont (WKN: A0NGFS ISIN: AU000000ASP3 Ticker: 00W) hat über 185 Jahre Erfahrung mit Printausgaben und Werbeanzeigen in der globalen Rohstoffindustrie. Doch die anfänglich fehlende Digitalisierung hätte Aspermont fast das Genick gebrochen und führte zu einem massiven Einbruch des bestehenden Geschäftsmodells. Die neue Geschäftsführung krempelte das Unternehmen jedoch um, digitalisierte die bestehenden Geschäftsmodelle, erweiterte diese und erntet nun - nach einer fast vierjährigen harten Umbauphase - die Früchte.

Mittlerweile ist Aspermont der weltweit führende Offline und Online-Mediendienstleister in der Nische der Rohstoffunternehmen. Nahezu alle großen Rohstoff-, Banken-, Industrie- und Beratungsunternehmen gehören zum Kundenstamm von Aspermont. Diese Kunden- und Firmenzugänge sind eine heiß begehrte Ware, die sich Aspermont sehr gut bezahlen lässt. Das lockt auch immer mehr Investoren an, die sich über Aktienkäufen an der Firma beteiligen. Vorletzte Woche investierte zudem ein deutscher Investor in eine Kapitalerhöhung i.H.v. 3 Millionen AUD. Dieses Geld soll verwendet werden, um die Geschäftsbereiche XaaS und Data weiter zu entwickeln und zu erweitern. Damit erhöhte sich der Cashbestand des schuldenfreien Unternehmens auf über 7 Millionen AUD und forciert die Entwicklungsplanungen des Unternehmens deutlich.

Palantir – Daten verknüpfen ist Macht

Bei der US-amerikanischen Palantir Technologies (WKN: A2QA4J ISIN: US69608A1088 Ticker: PTX) ging es seit dem Allzeithoch vom 27.01.2021 bei 45 USD in der Spitze bis zum 05.03.2021 um 55 Prozent abwärts. Der Tiefpunkt wurde an diesem Tag mit einer Hammerkerze bei 20,18 USD „eingehämmert“. Seitdem konnte sich der Kurs wieder deutlich stabilisieren und notiert mit 26,79 USD über 30 Prozent höher.
Dies liegt sicherlich auch daran, dass die Zusammenarbeit mit 3M weiter ausgebaut wird. Mittels der Palantir Foundry Software will 3M schneller auf die dynamischen Änderungen bei der Nachfrage reagieren.

Letzten Donnerstag, den 11.03.2021, verkündete Palantir Technologies zudem die strategische Partnerschaft mit dem französischen Automobilzulieferer Faurencia. Die Franzosen wollen die Bereiche Einkauf, Entwicklung, Finanzen und Produktion noch besser verknüpfen. Mittels der Foundry Software soll die Wettbewerbsfähigkeit durch Verbesserungen und Optimierungen erhöht werden. Damit werden dann auch die Gewinnmargen steigen. Da die Nachfrage nach der Software weiter stark steigt und sich dies auch mit wachsendem Auftragsbestand bestätigt, sollte die Aktie enger beobachtet werden und Kursrücksetzer zum langfristigen Einkauf genutzt werden.

Amazon – Dominanz im eCommerce

Einer der größten Profiteure der weltweiten Lockdowns war Amazon (WKN: 906866 ISIN: US0231351067 Ticker: AMZ). Das eränderte Konsumverhalten hat den Online-Marktplätzen wie Amazon starke Umsatzzuwächse beschert. Erreichte Amazon in 2019 einen Bruttoumsatz von 280 Mrd. USD, so wuchs der Umsatz bis Ende 2020 auf über 386 Mrd. USD an. Ein Anstieg von ca. 38 Prozent innerhalb eines Jahres und damit entsprechend auch deutlich mehr Gewinn. Da viele Menschen sich an die bequeme Art des Einkaufens gewöhnt haben und andererseits viele kleinere und mittelständische Wettbewerber die gegenüberstehenden Einnahmenausfälle nicht mehr auffangen und insolvent gehen werden, wird die Dominanz von Amazon im eCommerce noch weiter zulegen.

Doch Indien will nun diese Dominanz einschränken. Mit Hilfe des Verhaltenskodex „Draft Ecommerce Policy“ soll dem US-Unternehmen untersagt werden, tiefe Rabatte zu gewähren und exklusive Vereinbarungen mit Premium-Partner zu treffen. Damit kommt Premierminister Modi den Forderungen der indischen Einzelhändler nach, um die Marktmacht von Amazon zu beschränken. Auch sollen die aus Indien stammenden Nutzerdaten auch zuerst den lokalen indischen Unternehmen zu Verfügung gestellt werden. Verstößt Amazon dagegen, sollen hohe Strafzahlungen erhoben werden, zumindest wenn der Verhaltenskodex auch vom Parlament abgesegnet wird.


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