08.07.2021 | 06:15
E-Motorräder + E-Chopper immer gefragter – BMW, EuroSports Global, Harley-Davidson
Auch wenn Medien meist einen Fokus auf die Automobilindustrie legen, weil diese Branche zu den stärksten Industrien Deutschlands gehören und (fast) jeder Deutsche sein Auto liebt, so ist der Bereich der E-Mobilität doch viel breiter gefächert. E-Bikes verkaufen sich 'wie warme Semmeln'. Elektroroller haben Großstädte in den letzten zwei Jahren erobert. Und niemand denkt an Motorräder? Auch in dieser Szene ist viel im Umbruch. Der Anteil an E-Motorrädern nimmt jetzt zu und könnte bereits unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit manchem Auto als leichteres und günstigeres 'Ein-Personen-Transportmittel' den Rang ablaufen.
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2 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
DE0005190003 , EuroSports Global | SG2G55000001 , HARLEY-DAVID.INC. DL -_01 | US4128221086
E-Motorräder von Eurosports Global
Während E-Autos der Unternehmen VW, Audi, Tesla, Nio & Co. in aller Munde sind, hört und liest der aufmerksame Investor noch recht wenig von E-Motorrädern. Aber wie der Boom mit E-Fahrrädern ungebrochen läuft, verschlafen etliche Investoren die anziehende Nachfrage nach E-Motorrädern. Beim Verteilen dieses Marktsegmentes will sich das Unternehmen Eurosports Global (WKN: A3CMKV ISIN: CA6034652041 Ticker: YRS0) über das Tochterunternehmen Scorpio Electric Ltd. einen guten Teil abschneiden. Das in Singapur ansässige Unternehmen entwickelt derzeit diverse Modelle von Elektromotorrädern mit einer hohen Leistungsfähigkeit und Reichweite.
Ein erstes E-Motorrad wird unter der Marke Scorpio X vermarktet und hat eine Höchstgeschwindigkeit von 105 km/h bei einer max. Reichweite von 200km. Das mit einer 5 kWh Li-Ion-Batterie ausgestattete Motorrad kostet im Einzelhandel rund 8.000 USD. Die maximal abrufbare Kraft soll 10 kW betragen. Die Scorpio X Limited Edition soll bis zu 120 km/h schnell fahren können und mit der 'Burst-Mode-Option' bis zu 15 kW abrufen können. Optisch braucht sich der Scorpio X nicht vor der BMW C04 verstecken.
Harley-Davidson Livewire
„Das ist kein Motorrad, Baby, das ist ein Chopper“, sagte einst Butch aka Bruce Willis zu Fabienne im bestens bekannten Film „Pulp Fiction“. Der Mythos Harley Davidson ist ungebrochen, doch trotzdem hat das Unternehmen den wichtigen Markt der E-Motorräder nicht verschlafen. 2018 präsentierte das Unternehmen mit der Harley Davidson Livewire erstmalig einen rein elektrischen Powercruiser. Doch bis das Motorrad in Deutschland zu kaufen war, vergingen noch über zwei Jahre.
Das gehobene Marktsegment, die Power und die Optik, die Harley Davidson bedient, liest sich auch ganz klar am Preis ab. Der Einstieg bei diesem Elektromotorrad beginnt ab knapp 33.000 EUR, liefert aber auch entsprechend mehr Leistung und Umfang im Vergleich zu dem restlichen weltweiten Wettbewerb. Dafür ist die Harley Davidson auch kein Allerweltsmotorrad für jedermann sondern erfüllt im Hochpreissegment nicht nur Träume sondern hält schlicht als Statussymbol dar.
BMW E-Roller Serie CE 04
Das vollelektrische Serienmodell als E-Motorrad bzw. E-Roller läuft bei BMW (WKN: 519000 ISIN: DE0005190003 Ticker: BMW) unter dem offiziellen Namen BMW CE 04. Das für den Stadtverkehr konzipierte Vehikel fährt bis zu 120 km/h schnell und soll eine Maximalleistung von 31 kW bzw. 42 PS haben. Die leistungsschwächere Variante wird immerhin noch mit 23 kW bzw. 31 PS zu kaufen sein. Trotz Fahrzeugklasse A1 kann das Model aber nicht nur für den Stadtverkehr, sondern wegen der Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h auch auf Autobahnen oder Schnellstraßen gefahren werden. Gerade für Deutschland ein gewichtiger Grund, der mehr Optionen eröffnet.
Im Vergleich zum oben genannten Scorpio X wird die BMW CE 04 eine Leistung von 8,9 kWh besitzen, aber nur eine Reichweite von ca. 130 km in der leistungsstarken und in der leistungsschwächeren Variante nur 100 km. Beim Lithium-Ionen-Akku gibt es dagegen keinen Unterschied, nur den, dass BMW sein Modell ab 11.900 Euro anbieten will. In Deutschland soll die Markteinführung und der Verkauf im Februar 2022 starten. Der Konfigurator wurde schon freigeschaltet.
Wer ein reines Invest auf den E-Motorradhersteller von Scorpio X eingehen möchte, kann dies über den Mutterkonzern Eurosports Global in seinem Portfolio abbilden. Da Eurosports Global mit seinem Einstiegsmotorrad optisch und preislich gegenüber der BMW CE 04 locker mithalten kann, dürfte gerade in Asien der Absatz des Motorrads einfach vonstatten gehen. Wer mehr auf die Stärke der Marke BMW setzen möchte, hat ggf. weniger Schwankung im Aktienkurs, kauft aber defacto den Automobilkonzern. Im Hochpreissegment ist die Aktie von Harley-Davidson noch eine Alternative, wenn auch hier kein reines 'E-Motorradplay' möglich ist, bedient das in Milwaukee ansässige Unternehmen auch dieses wachsende Marktsegment.