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09.02.2023 | 05:45

Ende der Energiewende - Atomenergie (un)verzichtbar? E.on, GoviEx Uranium, RWE AG Aktie

  • E.ON
  • Goviex Uranium
  • RWE
Bildquelle: pixabay.com

In einem aktionärsfreundlichen Marktumfeld ist das erste Börsendepüt an der Frankfurter Börse dieses Jahres mehr als unglücklich verlaufen. Die Aktie der Ionos Group wurde zum untersten Kurs der Preisbildungsspanne und damit zu nur 18,50 EUR ausgegeben und rutschte zum gestrigen Handelsstart sofort unter den Ausgabepreis. Doch wichtiger als dieses IPO waren die Absatzzahlen der Stromer und Hybridfahrzeuge im Januar 2023. Diese brachen nach Auslaufen und Reduktion von Fördermittel massiv ein. Konnten im Dezember noch über 50 % der Verkäufe im E-Mobilitätssegment verbucht werden, waren es im Januar nur noch 15%. Ist damit das Ende der teuren Energiewende eingeläutet?

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: E.ON SE NA O.N. | DE000ENAG999 , GOVIEX URANIUM INC A | CA3837981057 , RWE AG INH O.N. | DE0007037129


 

E-Autos nicht mehr gefragt

Durch den Wegfall der Förderung für die Kombi-Variante von E-Antrieb und Verbrennertechnologie fiel der Marktanteil der neu zugelassenen E-Autos im Januar 2023 deutlich zurück. Waren im Dezember 2022 mit 55 % noch mehr als die Hälfte der zugelassenen PKW E-Autos, sank deren Anteil nun drastisch auf nur noch 15 %. Hier spielen sicherlich vorweggenommene Verkäufe zum Jahresschluss 2022 eine wesentliche Rolle, doch der Wegfall der Subventionen zeigt ganz klar, dass die aktuellen Marktpreise der Automobilhersteller nicht wettbewerbsfähig sind. Auch die signifikant gestiegenen und wahrscheinlich langfristig sehr hoch bleibenden Strompreise in Deutschland verteuern die E-Mobilität im Alltags- und Geschäftsleben zusätzlich. Daher wundert es nicht, dass viele Länder der Welt einen anderen Weg in der Energieversorgung gehen als Deutschland um ihre Bevölkerung und Industrie günstige und wettbewerbsfähige Energie liefern zu können.

Atomenergie weltweit gefragter denn je – GoviEX Uranium

Die effizienteste Form der Energieerzeugung ist die Atomenergie. Dabei beinhaltet im Energiedichte-Diagramm 1 g angereichertes Uran von allen zur Verfügung stehenden Energieträgern den höchsten Energiegehalt. Doch Uran ist knapper, als viele Marktteilnehmer denken. Wurde seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und den Abrüstungsverträgen der USA mit dem Nachfolgestaat Russland zur Reduktion von Atomraketen viel Uran zu Brennstäben umgearbeitet, so fehlt dieses Uran seit Aufkündigung dieses Abkommens durch die Trump-Administration für den weltweit stattfindenden Ausbau der Kernenergie. Allein in diesem Jahr 2023 gehen 9 neue Atomkraftwerke ans Netz, davon jeweils 2 in den USA und Korea sowie jeweils eins in Bangladesch, Weißrussland, China, Türkei und den Vereinigten Arabischen Staaten. Im Jahr 2024 sind es dann schon 11 neue Atomkraftwerke, die allesamt enorme Mengen an Uran benötigen. Uran wird aber immer knapper und mit dem nächsten Sanktionspaket der EU gegen Russland noch weiter verknappt.

Davon profitieren Unternehmen wie die aus Kanada stämmige GoviEX Uranium (WKN: A12BL3 ISIN: CA3837981057 Ticker-Symbol: 7GU). Dieses Uranunternehmen ist einer der größten Uranexplorer auf dem afrikanischen Kontinent und exploriert und entwickelt derzeit sein Vorzeigeprojekt Madaouela in Niger zur nächsten Uranmine mit einer Minenlebensdauer von über 20 Jahren. Dazu gehört dem Unternehmen auch das Mutanga-Projekt mit Minenzulassung in Sambia und die mehrere verschiedenen Rohstoffe beinhaltende Erzgebiet Falea in Mali. Der Vorstandsvorsitzende Govind Friedland und der Geschäftsführer Daniel Major beschreiben die Herausforderungen der Welt im letzten Aktionärsbrief wie folgt und bringen es damit auf den Punkt: „Die Probleme des Klimawandels verschärfen sich, und es wird zunehmend anerkannt, dass die Kernenergie ein wichtiger Teil der Lösung zur Erreichung des Netto-Null-Protokolls ist. Die Uranindustrie folgt dieser Dynamik, doch die steigende Nachfrage kann nicht befriedigt werden, da es an neuen Marktteilnehmern in der Branche mangelt, die Genehmigungsbedingungen schwieriger sind, das Sekundärangebot erschöpft ist, geopolitische Spannungen bestehen und die Nachfrage nach Versorgungssicherheit und Diversifizierung der Abnehmer besteht.“ Wer mehr zu den neuesten Entwicklungen von GovieEx Uranium live erfahren will, der sei auf das IIF verwiesen. Dort präsentiert sich das Unternehmen am 15.02.2023 beim 6. International Investment Forum um 14:00 Uhr. Die Anmeldung ist kostenfrei.

RWE – Deutsche Atomkraftwerke verzichtbar

Während die aufstrebenden Nationen der Welt auf Atomkraft setzen, tickt die Zeit in Deutschland anders. So sagte der Chef des Energiekonzerns RWE AG (WKN: 703712 ISIN: DE0007037129 Ticker-Symbol: RWE), Markus Krebber, dass er die drei letzten noch laufenden deutschen Atommeiler für verzichtbar hält. Innerhalb der gesamten europäischen Energieversorgung machen die gut vier Gigawatt Leistung der drei letzten deutschen Kernkraftwerke kaum einen Unterschied bei einem Interview der Wochenzeitung „Die Zeit“ am gestrigen Mittwoch. Die Politik habe das Ende der Kraftwerke für Mitte April entschieden. „Wir setzen das nun um.“

Alternativlos für die Versorgungssicherheit sei dagegen der schnelle Bau neuer Gaskraftwerke. „Sie sollen künftig als Ersatz einspringen, wenn Wind und Sonne ausfallen“, so Krebber. „Falls wir keine Gaskraftwerke bauen, gibt es in solchen Situationen in Zukunft zu wenig Strom. Oder wir müssen die Kohlekraftwerke in Reserve halten. Beides wollen wir nicht.“ Bis 2030 will RWE weltweit insgesamt 50 Mrd. EUR vor allem in erneuerbare Energien investieren und davon insgesamt 15 Mrd. in Deutschland.

E.on – starkes Ergebnis

Der Energiekonzern E.on (WKN: ENAG99 ISIN: DE000ENAG999 Ticker-Symbol: EOAN) hat die Analysten positiv überrascht und konnte einen höheren Gewinn ausweisen als erwartet. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) lag 2022 bei 8,0 nach 7,9 Milliarden Euro in 2021. Noch im November 2022 hatte E.ON einen Rückgang des EBITDA auf 7,6 bis 7,8 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Der Essener Konzern hatte auf die gestiegenen Strom- und Gaspreise noch in 2022 mit Preiserhöhungen reagiert. Diese sollten sich nun in den nächsten Quartalen stärker in den Zahlen niederschlagen. Damit konnte E.on in allen Sparten am oberen Ende der Prognosen landen.

Der bereinigte Nettogewinn lag 2022 mit 2,7 Milliarden EUR um 200 Mio. EUR oberhalb des Vorjahres und sogar deutlich über der jüngsten Prognose von 2,3 bis 2,5 Milliarden EUR aus November 2022. Positiv auf die Geschäftsentwicklung dürfte das bayerische Kernkraftwerk Isar 2 gewesen sein. Der Meiler dürfte von den gestiegenen Strompreisen und der Laufzeitverlängerung bis Mitte April 2023 profitiert haben. Für die Analysten der DZ Bank waren diese Kennzahlen und der Konzernausblick jedenfalls eine Anhebung des Kurszieles wert. Die Aktie wurde zwar auf „Kaufen“ belassen, aber das Kursziel von 10,40 EUR auf 11,50 EUR angehoben.


Während die deutschen Energiekonzerne mit Fokus auf Deutschland und Europa einen anderen Weg gehen, als dies weltweit mit dem Bau und Inbetriebnahme von neuen Atomkraftwerken der Fall ist, so wird Goviex Uranium ein wesentlichen Teil zur Uranversorgung der weltweit zunehmenden Nachfrage beitragen können. Wer langfristig ausgerichtet investiert, sollte daher auch einen genaueren Blick auf das kanadische Unternehmen werfen.


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