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28.06.2023 | 05:45

Enorme Abflüsse ins Ausland – BMW, First Phosphate, Intel Aktie

  • BMW
  • First Phosphate
  • INTEL
Bildquelle: pixabay.com

Die Vision von Kanzler Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner innerhalb der rot-grün-gelben Ampelregierung stand von Anfang an fest. Deutschland soll als eine der ersten Industrienationen bis 2045 klimaneutral werden. Die Energieversorgung soll dann aus Wasserstoff, Ökostrom und Erdwärme kommen und die deutsche Wirtschaft im „Deutschlandtempo“ umgebaut werden. Doch wie die Investitionsflucht der deutschen Unternehmen allein für das Jahr 2022 aufmerken lässt, könnte die Klimaneutralität bereits früher als geplant erreicht werden. Allein 2022 flossen laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) aus Deutschland mehr als 132 Mrd. EUR Kapital ins Ausland ab, als hierzulande reinvestiert wurden. Durch diese Investitionsneigung stimmen die Unternehmen indirekt über die Berliner Politik ab und das meiste Geld wurde in 2022 in den energiepreisgünstigen USA investiert.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: BAY.MOTOREN WERKE AG ST | DE0005190003 , FIRST PHOSPHATE CORP | CA33611D1033 , INTEL CORP. DL-_001 | US4581401001


 

BMW-HAUPTAKTIONÄR UNZUFRIEDEN MIT WIRTSCHAFTSPOLITIK

Einer der Hauptaktionäre des Automobilkonzern BMW (WKN: 519000 ISIN: DE0005190003 Ticker-Symbol: BMW) ist die Familie Quandt. Die Familie wird unter anderem von Stefan Quandt vertreten und dieser rechnete erst im gestrigen FAZ-Interview mit der deutschen Energiepolitik ab. Der Aktionär und Unternehmer kritisiert die zu starke Gängelung durch den Staat und das fehlende Gesamtkonzept für den Industriestandort Deutschland. Der BMW-Großaktionär Stefan Quandt mischte sich nun in die zunehmende Kritik aus der deutschen Wirtschaft ein und sagte bei der Preisverleihung des Herbert Quandt-Medienpreises: „Die Rechnung geht nicht auf. Was in dem grünen Zielszenario fehlt, sind Speichertechnologien für große Energiemengen. Solche Technologien, inklusive eines grünen Wasserstoffkreislaufs, sind bis auf Weiteres nicht in Sicht.“

Doch auch wenn die Perspektiven für den Standort Deutschland immer schlechter werden, so läuft es bei BMW im Absatz bisher noch rund. Auch der BMW-Sprecher Felix Dreyer bestätigte erst am Wochenende der dts Nachrichtenagentur, dass BMW keinen Einbruch bei dem Neuwagengeschäft sieht: „Die Nachfrage nach Automobilen der BMW Group ist weiterhin hoch. Wir verzeichnen eine positive Entwicklung der Auftragseingänge. Bei besonders beliebten Modellen und Ausstattungsvarianten kann es sogar zu längeren Lieferfristen kommen.“

FIRST PHOSPHATE NIMMT PILOTANLAGE IN BETRIEB

Auch deutsche Investoren anlocken konnten in den letzten Monaten das kanadische Unternehmen First Phosphate (WKN: A3DQCH ISIN: CA33611D1033 Ticker-Symbol: KD0). Das Unternehmen will für die Lithium-Eisenphosphat-Batterieindustrie (LFP-Batterien) einen wichtigen Rohstoff liefern und konnte bereits im März 2023 auf sich aufmerksam machen. Da lieferte das Unternehmen den Nachweis, dass es bei Labortests eine Phosphatkonzentrat mit einem Phosphatgehalt von 40,2 % herstellen konnte, welches das Unternehmen aus seinem Explorationsgebiet in der kanadischen Provinz Quebec gewonnen hatte.

Mittlerweile hat First Phosphate eine Pilotanlage in Betrieb genommen, um aus den Erzen eine massentaugliche Extrahierung der Phosphate zu erreichen. Bei einer 15-Tonnen schweren Sammelprobe konnten insgesamt 900 kg Phosphatkonzentrat gewonnen und an die Anlage des belgischen Prayon Konzern geschickt werden. Dieser konnte daraus gereinigte Phosphorsäure in Batteriequalität gewinnen. Die Pilotanlage wird zusammen mit dem kanadischen SGS Canada betrieben und bedeutet für First Phosphate auf absehbarer Zeit einen regelmäßigen Cashflow aus seinem Erzen erzielen zu können, denn die Nachfrage aus der Automobilindustrie wie z. B. von Mercedes, Volkswagen oder Ford ist stark zunehmend.

INTEL – ERHÄLT HÖHERE STAATSSUBVENTIONEN

Damit die Ampelregierung wenigstens einen Stich im internationalen Wettbewerb landen konnte, wurde im Rahmen der „Chipkrise“ für den Standort Magdeburg in Sachsen-Anhalt, der US-Chipkonzern Intel (WKN: 855681 | ISIN: US4581401001 | Ticker-Symbol: INL) als Investor gewonnen. Doch der US-Konzern lässt sich die Ansiedlungsentscheidung für das strukturschwache Magdeburg teuer versüßen. Insgesamt stellt die Bundesregierung staatliche Hilfen und Subventionen in Höhe von 9,9 Mrd. EUR zur Verfügung und erhöhte die anfänglich angedachten Fördermaßnahmen erheblich. In 2022 waren für die Ansiedlung der Chipfabrik noch 6,8 Mrd. EUR in Aussicht gestellt worden und so wurden die Subventionen um 45 % erhöht.

Insgesamt will Intel zusammen mit den Subventionen knapp 30 Mrd. EUR in Magdeburg investieren. Mit der Produktion am Standort Magdeburg ist jedoch erst in vier bis fünf Jahren zu rechnen, aber für die Aktionäre von Intel ist die Subvention des deutschen Steuerzahlers ein voller Erfolg. Zudem ist der Engpass an Halbleitern durch den stark zunehmenden Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) nach wie vor gegeben und dürfte noch weit bis in das kommende Jahr 2024 anhalten. Würde der deutsche Staat bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von Intel i. H. v. 130 Mrd. EUR seine 9,9 Mrd. EUR per Kapitalerhöhung Intel zur zweckgebundenen Verfügung stellen, gehörten dem deutschen Steuerzahler ca. 7,6 % des ganzen Unternehmens mit zusätzlicher Aussicht von langfristigen Dividendenerträgen und Mitbestimmungsrechten.


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