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19.01.2023 | 05:45

Es geht los - Commerzbank, Prosiebensat.1 Media, Smartbroker Holding Aktie

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Bildquelle: pixabay.com

Nach einem durchwachsenen Jahr 2022, das viele Anleger mit Kursverlusten beenden mussten, hellte sich die Stimmung immer weiter auf und damit glückte ein erfolgreicher Start in das Jahr 2023. Der Dax legte in den letzten drei Monaten um über 30 % zu und auch die einstigen „Sorgenkinder“ kommen nun immer stärker in Schwung und sollte sich angeschaut werden.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: COMMERZBANK AG | DE000CBK1001 , PROSIEBENSAT.1 NA O.N. | DE000PSM7770 , SMARTBROKER HOLDING AG | DE000A2GS609


 

Smartbroker Holding – Der Sturm ist vorbei

Nach dem starken Anstieg des Aktienkurses der Smartbroker Holding (WKN: A2GS60 ISIN: DE000A2GS609 Ticker: WSO1) von März 2020 bis Februar 2021 auf 29,70 EUR je Anteilsschein, war das Jahr 2022 mit einem Kursrückgang in der Spitze von 76 % auf 5,39 EUR im Tief geprägt. Das ganze Unternehmen wurde durchgeschüttelt und der CEO Matthias Hach musste seinen Hut nehmen und gehen. Das Ruder übernahm Gründer und Großaktionär André Kolbinger und führte die Smartbroker Holding mit vertrauenswürdiger Hand und klarer Kommunikation durch den Sturm wieder in ruhigeres Fahrwasser. Das ging aber nur mit einer knallharten kaufmännischen Bestandsanalyse, Anpassung der Unternehmensziele und Abschreibungen in Höhe von ca. 5 Mio. EUR. Damit kam das Unternehmen noch glimpflich aus der Krise heraus, wenn auch der Aktienkurs im letzten Jahr eine andere Sprache gesprochen hat.

Mit 28 Mio. EUR Cash ging das Unternehmen in das vierte Quartal 2022 und durch den Austausch der bisherigen Wertpapierabwicklungsbank DAB Bank, durch die Baader Bank, kann Smartbroker viele Prozesse verschlanken und per Software automatisieren. Gerade die Depoteröffnung war in der Vergangenheit ein wesentliches Nadelöhr sowie Wachstumshindernis und auch Firmendepots konnten bisher nicht eröffnet werden. Durch die neue Handelsoberfläche und Schnittstellen wird dies aber der Vergangenheit angehören und auch der Handel von Kryptowährungen soll in Zukunft möglich sein. An Start gehen soll der Smartbroker 2.0 zur Mitte diesen Jahres 2023. Zuerst sollen dann die über 200.000 Bestandskunden migrierte werden, ehe dann im Anschluss die Marketingmaschine, u. a. über die hauseigenen Onlineplattformen wallstreet-online.de, finanznachrichten.de, ariva.de oder auch boersennews.de angeworfen werden soll. Ab 2024 sollen dann wieder jährlich mind. 75.000 Neukunden für den Smartbroker gewonnen werden und auch bereits der operative Break-even erreicht werden.

ProSiebenSat.1 Media gibt Vollgas

Ähnlich turbulent wie die Smartbroker Holding AG ging es auch bei der ProSiebenSat.1 Media AG (WKN: PSM777 ISIN: DE000PSM7770 Ticker-Symbol: PSM ) zu. Der Aktienkurs verlor von Ende Mai 2021 bis Anfang Oktober 2022 satte 66 % und erreichte im Tief die 6,44 EUR. Seitdem verharrt das Papier in der Einstelligkeit, zeigt aber mit einem derzeitigen Kurs von 9,40 EUR je Anteilsschein die Absicht, wieder oberhalb der 10 EUR Marke notieren zu wollen. Das könnte auch gelingen, denn die ProSiebenSat.1 Media AG hat sich in den letzten 12 Jahren deutlich verändert. Erzielte das Unternehmen vor 12 Jahren noch 80 % seiner Umsätze aus der TV-Werbung, so ist dieser Anteil in den letzten Jahren auf nur noch 40% gesunken, während der Umsatz aus den meist online-behafteten neuen Geschäftsbereichen bereits 60 % ausmacht. Der Umsatz konnte in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt werden, währende der jährliche Cashflow das Wachstum finanzierte. Damit erreichte das Unternehmen eine organische Wachstumsquote, die im Schnitt zwischen 4 – 5 % p. a. verlief.

Trotz des Wachstums konnte das Unternehmen seine Nettoverschuldung mit 1,74 Mrd. EUR in den letzten Jahren konstant halten und damit das Fremdkapital zu Eigenkapitalverhältnis signifikant verbessern. Durch die Rückzahlung der 2023 Anleihe im Dezember 2022 aus dem Cashflow wird die nächste Anleihe mit 400 Mio. EUR erst in 2025 fällig, welche jedoch zweimal um jeweils ein Jahr bis 2027 verlängert werden könnte. Die weiteren Fälligkeiten von 226 Mio. EUR in 2025 und 225 Mio. EUR in 2026 wären dann sogar aus dem jährlich erwarteten Gewinn von mind. 250 Mio. EUR in 2023 und mind. 300 Mio. EUR in 2024 rückzahlbar und würden die Verschuldungsquote weiter senken und damit der steigenden Zinsbelastung entgegenwirken.

Commerzbank – wieder zweistellig?

Die Commerzbank Aktie (WKN: CBK100 ISIN: DE000CBK1001 Ticker-Symbol: CBK ) hatte im Vergleich zur ProSiebenSat.1 Media und Smartbroker Holding ihren drastischen 80 % Abverkauf von Januar 2018 beginnend bereits im Mai 2020 abgeschlossen. Das Tief lag seinerzeit bei 2,81 EUR je Anteilsschein und im Anschluss konnte sich die Aktie wieder langsam fangen. Doch diese Trendwende der viertgrößten deutschen Bank (nach Bilanzsumme) war nur mit harten Einschnitten bei Personal und den Niederlassungen möglich, denn die Einnahmenseite ist durch die Niedrigzinsphase viel kleiner geworden, während die Ausgabenseite konstant anstieg. Doch durch die umgesetzten Maßnahmen zeigten genauso Wirkung auf den Aktienkurs wie das Ende der Niedrigzinsphase. Mittlerweile notiert die Aktie mit 9,45 EUR nur noch knapp unter der Zweistelligkeit und hat bereits ein weiteres höheres Hoch ausgebildet. Nächster Zielbereich wäre das Hoch bei 13,82 EUR je Aktie aus Januar 2018.

Ob diese gelingen kann, ist noch fraglich, aber im Bankhaus selber werden derzeit wieder die Stühle gerückt. Wie die mBank am gestrigen Mittwoch, den 18.01.2023 berichtet, gibt der bisherige Finanzvorstand der polnischen Commerzbank Tochter mBank Andreas Böger, seinen Posten ab und kehrt zurück zur Muttergesellschaft als Bereichsvorstand Group Finance. Herr Andreas Böger übernimmt die Leitung von Bereichsvorstand Christoph Heins, der die Bank bis spätestens 30. Juni 2023 auf eigenen Wunsch verlassen wird. Bögers beerbt damit zum zweiten Mal Herrn Heins, der seinerzeit sein Vorgänger bei der mBank gewesen ist. Als Nachfolger von Bögers im Vorstand der mBank, folgt ihm Pascal Ruhland. Dieser kommt von der Commerzbank und war bisher Divisional CFO der Unternehmenskundensparte ist.


Die drei vorgestellten Aktien laufen dem Gesamtmarkt bisher noch hinterher und das, obwohl sie in den letzten Monaten und Jahre durch Umstrukturierung und Neuausrichtung die Weichen für bessere Ergebnisse gelegt haben. Daher sollte es in den kommenden Quartalen nicht überraschen, wenn die Kennzahlen sich nach und nach weiter verbessern und damit die Kurse weiter steigen.


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