22.02.2022 | 05:45
Explosion der Erzeugerpreise – Allianz, Desert Gold Ventures, Shell Aktie
Die Erzeugerpreise im Januar 2022 sind um 25% gegenüber Januar 2021 angestiegen. Das war der stärkste Anstieg seit 1949 und die Preisentwicklung wird klar durch die signifikant gestiegenen Energiekosten getrieben. Diese sind innerhalb eines Jahres sogar um 66,7% explodiert. Der Anteil macht bereits mehr als 50% des gesamten Anstiegs der Erzeugerpreise aus und damit verteuern sich auch alle Produktionsprozesse und deren Produkte. Daraus ergeben sich mehrere Handlungsalternativen, um als Investor zu profitieren
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
ALLIANZ SE NA O.N. | DE0008404005 , DESERT GOLD VENTURES | CA25039N4084 , Shell PLC | GB00BP6MXD84
Desert Gold und der Goldpreis
Seit dem Sommerhoch 2020 ging der Goldpreis in eine Korrekturphase über. Doch während der Goldpreis bei 1.896 USD je Unze nur ca. 8,6% unter dem Allzeit-Hoch notiert, liegen viele Goldproduzenten und Goldexplorer noch 25% bis 75% unter ihren 2020er Hochs. Da der Goldpreis aber in den letzten Wochen wieder signifikant gestiegen ist, die Goldunternehmen diesen Anstieg aber noch nicht oder nur teilweise mitgemacht haben, ergibt sich im Moment die Chance, diese Underperformance zum Einstieg zu nutzen. Der kanadische Goldexplorer Desert Gold Ventures (ISIN: CA25039N4084 WKN: A14X09 Ticker: QXR2) notiert etwa noch 59% unter dem Sommerhoch von 2020.
Da aber die kleineren Goldaktien meist erst zeitversetzt auf den Goldpreisanstieg reagieren, ergibt sich oftmals ein Zeitkorridor von 3 bis 6 Monaten, ehe die Aktien den Anstieg des Basiswertes wettmachen. Sollte die Aktie wieder auf die Hochs von Sommer 2020 ansteigen, würde das einem Anstieg von ca. 150% entsprechen. Da das Unternehmen aber in den letzten zwei Jahren auf seinen 410 qkm großen SMSZ-Projekt noch mehr Goldvorkommen entdeckt hat und eine mittlerweile 1,6 km lange Goldmineralisierung auffinden konnte, sollte der nächste Kursanstieg sogar darüber hinaus gehen.
Gewinne sprudeln wieder bei Shell
Während die Goldaktien sich erst noch anschicken wieder zu steigen, ist die Aufwärtsbewegung bei den Ölaktien bereits in vollem Gang. Als im April 2020 der Ölpreis erstmalig in der Geschichte negativ wurde, setzte sich die Talfahrt der Ölaktien noch ein halbes Jahr bis in den Oktober 2020 fort. Erst dann wurde ein Boden ausgebildet und die anschließende Aufwärtsbewegung war umso heftiger. Die Aktie von Shell (WKN: A3C99G ISIN: GB00BP6MXD84 Ticker: R6C0) stieg von 9,81 EUR bis dato auf 23,22 EUR und damit um knapp 150% in weniger als 1 ½ Jahren. Für ein Schwergewicht mit 178,6 Mrd. EUR Marktkapitalisierung eine starke Bewegung.
Da die Gewinne durch den hohen Ölpreis wieder sprudeln, hat das Unternehmen auch wieder mehr Kapital zum Ausschütten aber auch den Umbau des Unternehmens weiter voran zu treiben. Durch die Spannungen im Ukraine-Konflikt bleibt der Ölpreis zwar volatil, denn wenn der Konflikt eskalieren sollte, dürfte ein Anstieg über 100 USD das Barrel die Folge sein. Im vierten Quartal konnte Shell jedenfalls schon mit 6,39 Mrd. EUR Umsatz aufwarten, was einem Anstieg zu Vorquartal von gut 50% entspricht. Die Dividende für Q1 2022 wird um 4% erhöht und die Schulden konnten seit 2020 um 23 Mrd. EUR auf 53 Mrd. EUR zurückgeführt werden.
Allianz – besser als erwartet, aber
Die in München ansässige Allianz SE (WKN: 840400 ISIN: DE0008404005 Ticker: ALV) konnte mit den operativen Geschäftszahlen die Markterwartungen übertreffen. Jedoch werden diese guten Kennzahlen von neuen Rückstellungen aufgrund der milliardenschweren Klagen in den USA belastet. Bei dem Misserfolg in den USA geht es um die Allianz Global Investors (AGI) und den dort vertriebenen Structured-Alpha-Fonds. 3,7 Mrd. EUR hat die Allianz bereits aufgewandt, um sich mit klagenden Anlegern und Investoren zu vergleichen und den Streit beizulegen. Die meisten Betroffenen waren oftmals Pensionsfonds, die an eine sichere Anlage geglaubt haben. Diese haben dem Vergleich größtenteils bereits zugestimmt.
Doch die US-Behörden ermitteln weiter gegen die AGI, sodass Vorstandschef Oliver Bäthe weitere Rückstellungen einplant. Ansonsten verlief das Jahr 2021 hervorragend. Es konnte ein Rekordgewinn von 13,4 Mrd. EUR ausgewiesen werden und das sind immerhin 25% mehr als noch in 2020. Daher schlägt das Unternehmen vor, die Dividende um 12,5% von 9,60 EUR auf 10,80 EUR anzuheben. Bei einem Aktienkurs von 212 EUR entspricht dies einer Dividendenrendite von 5,09% p.a.. Aktuell ist die Aktie aber im Rückwärtsgang und ein weiterer Rücksetzer Richtung 200 EUR-Marke sollte nicht überraschen.
Fazit
Während die Teuerung der Einkaufspreise immer stärker zulegt, kann jeder Investor mit ausgewählten Aktien davon profitieren. Auch wenn die Börse keine Einbahnstraße ist und auch der DAX durch ein wichtige Unterstützungslinie gefallen ist, finden sich immer solide Investmentmöglichkeiten, die trotz Krise das Geld der Anleger vermehren können.