18.05.2022 | 05:45
Gegen den Abwärtstrend – Altech Advanced Materials, Gazprom, Nvidia Aktie
Während die weltweiten Währungen fast alle gegenüber der derzeitigen Weltreservewährung USD abwerten, ist mind. eine Währung noch stärker. Das ist der russische Rubel, der nach Beginn der Ukraineoffensive kurzfristig auf neue Allzeit-Tiefs fiel, sich dann aber stark erholte. Mittlerweile ist der Rubel wieder so stark wie zuletzt vor fünf Jahren in 2017. Das liegt vor allem an dem Rekordüberschuss in der Handelsbilanz des Landes. Trotz aller Sanktionen des Westens, ist der Überschuss signifikant höher als die Jahre zuvor. Damit haben offenbar die Sanktionen die Staaten Westeuropas geschwächt und Russland sogar noch gestärkt. Doch nicht nur bei den Währungen gibt es Überraschungen, auch bei einigen Aktien zeigt sich Stärke.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
ALTECH ADV.MAT. NA O.N. | DE000A2LQUJ6 , GAZPROM ADR SP./2 RL 5L 5 | US3682872078 , NVIDIA CORP. DL-_001 | US67066G1040
Altech Advanced Materials - Nimmt Fahrt auf
Während viele Aktien in den letzten Wochen ordentlich Federn lassen mussten, konnte sich die Kursentwicklung von Altech Advanced Materials (WKN: A2LQUJ ISIN: DE000A2LQUJ6 Ticker-Symbol: AMA1) sehen lassen. Pendelte die Aktie seit knapp einem Jahr in einem Korridor von 0,90 EUR bis 1,20 EUR, konnte sie diesen Deckel Ende April/ Anfang Mai endlich heben. Die Aktie konnte nach Veröffentlichung der Vor-Machbarkeitsstudie (PFS) im Hoch 1,49 EUR erreichen, wurde aber im Anschluss wieder auf 1,10 EUR abverkauft. Damit ist aber der Korridor verlassen und im nächsten Zug könnte dann wieder an die Kurse von Juni 2021 angeknüpft werden.
Das wäre auch nicht überraschend, denn mit Optimierung der Lebensdauer von Batterien und Akkumulatoren, bewältigt Altech Advanced Materials eines der größten Probleme innerhalb der E-Mobilität. Dabei handelt es sich um den stetigen Leistungsabfall der Batterie, der durch Hitze, Kälte und Schnellladeprozesse sogar noch beschleunigt wird. Zur Lebensdauerverlängerung von Batterien beschichtet Altech die Graphitbestandteile der Batterie mit Aluminiumoxid (HPA). Das verringert die Lithiumablagerung am Graphit deutlich und so wird die Batterielebensdauer um 20% bis 30% verlängert. Auch die Akku-Leistung nimmt dabei um 8% bis 10% zu. Wer mehr dazu in Erfahrung bringen möchte, der kann den CEO Uwe Ahrens am 19. Mai 2022 um 12 Uhr beim International Investment Forum per Zoom treffen: ii-forum.com/altech-advanced-materials-ag
Gazprom – 3,65 EUR je Aktie
Die Gazprom Aktie war lange Zeit der Liebling vieler Deutscher Investoren und Kleinanleger. Mit einer beständig hohen Rendite durch eine Ausschüttungsquote von 25%, war die Dividende im Vergleich zu vielen anderen Unternehmen sehr hoch. Auch die absehbare Anhebung der Ausschüttungsquote auf 50% nach Fertigstellung der Nord Stream II Pipeline für das Jahr 2022/23 war bereits vom Vorstand angekündigt worden. Doch mit der Zuspitzung des seit dem Putsch in 2014 schwellenden Ukraine-Konfliktes zwischen ukrainisch und russisch-sprachigen Ukrainern und dem Einmarsch Russlands im Februar 2022 in die Ukraine, fiel die Aktie von Gazprom steil ab. Mit den einsetzenden Sanktionsmaßnahmen gegen Russland wurde auch die Aktie von Gazprom nicht mehr handelbar an den westlichen Börsen.
Derzeit ist sie nur noch an der Moskauer Börse (MOEX) zu handeln und wird mit 248,30 Rubel je Aktie notiert. Da der Rubel aber immer stärker wird, bedeutet die Umrechnung in Euro einen Kurs von 3,65 EUR je Aktie. Damit wäre die in Deutschland vor Aussetzung gehandelte Aktie von Gazprom ADR mittlerweile 7,30 EUR wert. Dies liegt daran das der ADR insgesamt zwei Gazprom Aktien berücksichtigt. So befindet sich die Aktie von Gazprom nach drei Monaten wieder auf einem Kursniveau wie vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine. Anleger, die ihre Aktien nach wie vor noch im Bestand halten, sollten diese nicht irgendwelchen windigen Angeboten im Centbereich abtreten, denn damit würden sie einen Verlust von 99,YZ% realisieren.
NVIDIA – geht’s jetzt wieder los?
Seit dem Allzeit-Hoch der NVIDIA Corporation im November 2021 bei 346,47 USD setzte die Aktie zu einer massiven Konsolidierung an. Insgesamt 55% verlor die Aktie bis Donnerstag letzter Woche, den 12. Mai. 2022. Im Tiefstand lag der Kurs bei nur noch 155,67 USD. Die letzten Tage dagegen konnte sich der Aktienkurs wieder leicht erholen und legte um 10% auf 172,64 USD zu. Hintergrund für den scharfen Abverkauf der Aktie war sicherlich das Anziehen der Geldpolitik der US-Notenbank FED und die damit einhergehenden Anpassungen der Risikomodelle bei Investoren. Auch die zunehmenden Sorgen der Anleger vor der Verlangsamung des Konjunkturzyklus und damit der nachlassenden Nachfrage nach Produkten der Halbleiterindustrie führte zur Risikoreduzierung bei den Anlegern.
Es sollte aber nicht vergessen werden, dass die Aktie zuvor um über 667% angestiegen ist und somit der Wert immer noch 278% oberhalb des Märztiefes von 2020 notiert. Doch nach der Korrektur scheint die Aktie nun wieder attraktiv bewertet, zumal NVIDIA Marktführer bei Grafik- und KI-Prozessoren ist. Die Wachstumsaussichten bleiben trotz Eintrübung nach wie vor gut, denn der Mangel an Chips kann in zwei bis drei Jahren behoben werden. Bei der diesjährigen 2022 Ansprache stellte NVIDIA zudem die „Hopper“-Architektur vor, welche „Ampere“ ersetzen wird und damit die Angriffe der Wettbewerber AMD und Intel abwehren soll. Zudem greift das Unternehmen mit „NVIDIA Grace CPU Superchip“ die Wettbewerber im Rechenzentrumsgeschäft auch direkt an. Da ist also noch Potential für die nächsten Jahre zu heben.
Fazit
Während währungsseitig eine Achterbahn hin in den US-Dollarraum stattfindet, konnten sich die Aktienkurse in den letzten Tagen nach einer sehr starken Abwärtsbewegung wieder stabilisieren. Aktien, die diese Abwärtsbewegung weniger stark mitgenommen haben, könnten daher in der nächsten Aufwärtsphase überproportional profitieren.