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23.01.2025 | 05:45

Gewaltiger Schatz signifikant unterbewertet – BYD, European Lithium, Equinor, Standard Lithium

  • BYD
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  • Standard Lithium
Bildquelle: pixabay.com

In den letzten beiden Jahrzehnten haben die BRICS-Staaten enorm an Wirtschaftskraft hinzugewonnen. Von der globalen Wirtschaftsleistung stammt mittlerweile über 35 % aus diesem lockeren aber stetig wachsenden Staatenbund. Sich ihrer wirtschaftlichen Stärke bewusst, werden immer mehr Transaktionen in den nationalen Währungen abgewickelt, anstatt wie in den Jahrzehnten zuvor in USD. Das stört dem Interesse der USA massiv, denn so geht die Nachfrage nach den US-Staatsanleihen zur Finanzierung des enormen US-Staatsdefizites spürbar zurück. Dem will der neu gewählte US-Präsident Donald Trump mit Zöllen begegnen und will nach einer ersten Einarbeitungszeit seines Kabinetts mit der Enführung von Zöllen beginnen.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: CNE100000296 , AU000000EUR7 , NO0010096985 , CA8536061010


 

European Lithium mit signifikanter Unterbewertung?

Der australische Explorer European Lithium (WKN: A2AR9A | ISIN: AU000000EUR7 | Ticker-Symbol: PF8) ist hierzulande noch wenig bekannt, aber umso interessanter ist das Portfolio, an welchem das Unternehmen beteiligt ist. Mit einem Anteil von 73 % am NASDAQ Unternehmen Critical Metals sitzt das Unternehmen auf einem gewaltigen Schatz. Das auf Lithium und Seltene Erden fokussierte Unternehmen wird an der Börse mit derzeit 710 Mio. USD bewertet, wovon 74,3 % bzw. 527,5 Mio. USD European Lithium zuzurechnen ist. Die Australier werden aber derzeit nur mit 72,7 Mio. USD bzw. 68,9 Mio. EUR bewertet und damit um den Faktor 7,25 niedriger.

Doch nicht nur die Tatsache der signifikanten Unterbewertung der Beteiligung an Critical Metals macht das Unternehmen interessant. Auch die weiteren Projekte sind sehr spannend. So besitzt das Unternehmen den direkten Zugriff auf 7,5 % des Anteils am grönländischen Tanbreez-Projekt mit hochgradigen Seltenen Erdoxiden, während Critical Metals 42 % der Projektanteile hält. Grönland ist zuletzt durch Donald Trump wieder in den Fokus der Weltöffentlichkeit gelangt, nachdem dieser Grönland gerne von Dänemark für die USA abkaufen möchte. Dabei stehen neben militärischen, vor allem rohstoffgetriebene Interessen im Vordergrund, denn Grönland ist reich an unerschlossenen Rohstoffen. Dieses zeigte sich auch bei dem letzten Bohrergebnis beim Tanbreez-Projekt in Form von Seltenen Erden. Dabei wurden Zirkonoxid, Tantal Pentoxid, Niobpentoxid sowie die kritischen Metalle Hafnium Oxid und Gallium Oxid gefunden. Gerade die letztgenannten Metalle sind in der hochtechnisierten Welt nicht mehr weg zu denken und China hat hier eine weltweite Vormachtstellung.

Ebenfalls interessant ist das Lithium-Projekt von European Lithium im österreichischen Wolfsberg. Der deutsche Autobauer BMW hat sich hier bereits im Juni 2024 mit einer Vorauszahlung von 15 Mio. USD den Zugriff auf das dortige Lithium gesichert. Das unterstreicht die Wichtigkeit des Lithiumvorkommens für die Unabhängigkeit der europäischen Lieferkette. Mit der Aufnahme der Produktion von Lithiumchemikalien für Batteriefabriken rechnet European Lithium mit dem Jahr 2027. Spannend ist zudem der neue Finanzierungs- und Eigenkapitalansatz des Tochterunternehmens Critical Metals. Wie dies am Dienstag mitteilte, darf das Management zukünftig bis zu 500 Mio. USD in Form von Wandelanleihen aufnehmen, wenn dafür Bitcoin hinterlegt werden. Dabei muss die erste Tranche über 100 Mio. USD mit 100 % Bitcoin besichert sein, während die weiteren 400 Mio. USD zu 50 % mit Stammaktien des Unternehmens mit einem Bezugskurs von 6 USD abgesichert werden. Geleitet wird diese Finanzierung von JBA Asset Management.

Standard Lithium + Equinor mit staatlichem Zuschuss

Das Lithiumunternehmen Standard Lithium Aktie (WKN: A2DJQP | ISIN: CA8536061010 | Ticker-Symbol: S5L) und das norwegische Erdöl- und Erdgasunternehmen Equinor (WKN: 675213 | ISIN: NO0010096985 | Ticker-Symbol: DNQ) haben über das gemeinsame Joint Venture SWA Lithium einen staatlichen Zuschuss vom US-Energieministerium (DoE) in Höhe von 225 Mio. USD erhalten. Dieser soll für den Bau der Phase 1 des South West Arkansas Lithiumprojekts verwendet werden. Dieser Bau in der geologischen Smackover Formation wird voraussichtlich die weltweit erste kommerzielle direkte Lithium-Extraktionsanlage (DLE) sein.

Durch die aufzubauende DLE wird der Prozess der Lithiumextraktion schneller, effizienter und umweltfreundlicher ablaufen, als dieser mit herkömmlichen Methoden der Lithiumgewinnung. Das Projekt wird mit Abschluss der ersten Bauphase ca. 22.500 t Lithiumcarbonat pro Jahr und mit Abschluss der zweiten Bauphase insgesamt 45.000 t Lithiumkarbonat pro Jahr produzieren können. Bis Ende 2025 sollen die letzten Vorbereitungen für die Investitionsentscheidung durch SWA Lithium abgeschlossen sein, so dass bei positivem Votum die Produktion in 2028 aufgenommen werden könnte.

Profitiert BYD?

Der chinesische Elektroauto-Hersteller BYD (WKN: A0M4W9 | ISIN: CNE100000296 | Ticker-Symbol: BY6) will bis Ende 2025 seine Produktionsanlage in Indonesien fertigstellen. Im Industriekomplex von Subang, welches ca. 120 km südöstlich von Jakarta liegt, sollen bis zu 150.000 Elektroautos pro Jahr produziert werden. Dafür investiert BYD ca. 1 Mrd. USD (965 Mio. EUR) in den Produktionsaufbau und darf bis zur Fertigstellung seine, in anderen Ländern produzierten Autos, zollfrei nach Indonesien einführen.

Die indonesische Regierung will durch die Anreize wie Zollfreiheit die Investitionen im Land ankurbeln, um gleichzeitig das Ziel zu erreichen, bis 2030 insgesamt 600.000 Elektroautos für den Export produziert zu haben. Durch die aktuelle Zollfreiheit von BYD-Autos konnte das Unternehmen einen Marktanteil bei den batteriebetriebenen Fahrzeugen von 36 % in 2024 erreichen. Insgesamt setzte das Unternehmen 15.429 Autos im Land ab und ist damit derzeit Marktführer.

Die neue Produktion will BYD dann weltweit verkaufen und hat dafür im Dezember 2024 und Januar 2025 drei Mega-Autotransporter in den Betrieb gestellt. Das Transportschiff BYD Shenzhen ist nun das größte Auto-Transportschiff der Welt und kann bis zu 9.200 Autos transportieren. Insgesamt besitzt BYD nun vier Autotransportschiffe und bis 2026 wird die Flotte auf acht Schiffe anwachsen.

Fazit

Im Zuge der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten steigen die Aktienindizes weiter. Auch die chinesischen Aktien wie BYD starteten nach dem Telefonat von Trump und Xi Jinping am vergangenen Freitag deutlich positiver in die Börsenwoche. Eine Unterbewertung bei European Lithium scheinen nach und nach immer mehr Marktteilnehmer zu sehen und die Umsätze an den Börsen nahmen in den letzten beiden Börsenwochen deutlich zu. Gut positioniert ist auch der Elektroauto-Hersteller BYD, der bis Ende 2025 sein Werk in Indonesien fertiggestellt wissen will und den Weltmarkt für Elektroautos durch seine Transportschiffe beliefern wird.



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