31.10.2023 | 06:00
Goldhausse vor dem Start? Aztec Minerals, Barrick Gold, Newmont Aktie
Der Goldpreis konnte, nach einer Korrektur bis Anfang Oktober 2023 auf 1.810 USD je Unze, im Zuge der Eskalation im Nahostkonflikt in den letzten drei Wochen wieder signifikant auf 2.000 USD je Unze Gold ansteigen. Damit notiert der Goldpreis nur noch 4,1% bzw. 71 USD unterhalb des Hochs vom Mai 2023 bei 2.081 USD. Doch von Euphorie im Goldsektor ist keine Spur. Im Gegenteil, die meisten Aktien der Goldproduzenten und Explorer stehen noch zwischen 20% bis 60% unterhalb dieses letzten Mai Hochs. Genau dieses Potenzial sollten Marktteilnehmer jetzt für sich nutzen.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
CA0548271000 , CA0679011084 , US6516391066
Aztec Minerals – in bester Nachbarschaft
Das kanadische Explorationsunternehmen Aztec Minerals (WKN: A2DRF0 | ISIN: CA0548271000 | Ticker: AZ3) konnte sich in den letzten vier Jahren trotz widriger Umstände am Goldexplorermarkt behaupten. Zwar notiert das Unternehmen mit 0,16 CAD (0,11 EUR) noch 100% höher als vor vier Jahren, notiert aber 60 % unterhalb der letzten Hochs von April 2023. Dabei besitzt das Unternehmen zwei attraktive Projekte in Nordamerika, die sich sehen lassen können. Zum einen das Gold-Silber Projekt Tombstone im Süden des US-Bundesstaates Arizona und zum anderen das Gold-Kupfer Projekt Cervantes in der mexikanischen Provinz Sonora.
Auf dem 3.649 ha großen Gold-Kupfer Projekt Cervantes in Mexiko konnten durch die vergangenen Bohrprogramme der letzten Jahre sehr gute Goldfunde ausgewiesen werden. Unter anderem konnte auf einer Fläche von 900 m x 600 m mit 118 Bodenproben durchschnittlich 0,44 g/t Gold nachgewiesen werden. Ebenfalls durchschnitt eines der Bohrlöcher auf einer Länge von 137 m eine Goldschicht von 1,49 g/t Gold. In den nächsten zwei Monaten will Aztec Minerals durch 11 neue Reverse-Circulation-„RC“- Bohrungen die dortigen Goldmineralisierungen weiter erkunden und erweitern und dabei eine Gesamtbohrkernlänge von 1.600 m erreichen. Nach Abschluss der heute gestarteten Bohrarbeiten und deren kommende labortechnische Analysen soll darauf aufbauend im Anschluss das nächste Bohrprogramm mit 17 Bohrlöchern gestartet werden.
Dass in dieser Region und der geologischen Verwerfung viel Gold und Kupfer vorkommt, lässt sich aus der folgenden Übersichtskarte schließen:
Barrick Gold – 3-Jahre Zwangspause beendet?
Beim zweitgrößten Goldproduzenten der Welt Barrick Gold (WKN: 870450 | ISIN: CA0679011084 | Ticker-Symbol: ABR) sind die letzten Quartale sehr durchwachsen ausgefallen. So ging die Produktion von Q.4/2022 bis Q.2/2023 planmäßig durch Wartungs- und Erschließungsarbeiten zurück und auch die Kostenquote (AISC) der Goldproduktion in Q.1/2023 lag bei 1.370 USD je Unze und in Q.2/2023 bei 1.355 USD je Unze Gold. In Q.1/2022 war diese noch bei 1.164 USD und in Q.2/2022 noch bei 1.212 USD. Entsprechend abgestraft wurde die Aktie in den vergangenen 1 ½ Jahren. Der Aktienkurs verlor von April 2022 bis Ende Oktober 2023 über 50 % und notierte zuletzt bei 16,21 USD (15,34 EUR).
Doch die vorab veröffentlichen Produktionszahlen für Q.3/2023 zeigen das Ende der Durstphase auf. So stieg die Goldproduktion auf 1,039 Mio. Unze Gold und auch die Kupferproduktion fällt zum Vorquartal um 5 Mio. Pfund höher aus und erreicht nun 112 Mio. Pfund. Noch interessanter ist zudem die Einigung mit der Regierung von Papua-Neuguinea. Die dortige Porgera Mine war drei Jahre lang geschlossen; durch die Neuregelung der strittigen Besitzverhältnisse wurde die Lizenz zur Wiederinbetriebnahme des Projektes nun aber wieder erteilt. Barrick Gold hält über das Tochterunternehmen Barrick Niugini Limited 49 % der Anteile und erhält 47 % der Gewinne. Der Startschuss der Produktionsaufnahme soll laut CEO Mark Bristow noch im 4. Quartal 2023 erfolgen. Wenn die Mine im Jahr 2024 wieder die volle Produktionskapazität erreichen sollte, würde allein diese Mine mit 700.000 Goldunzen Jahresproduktion (davon 47 % Gewinnanteil) zu einer Ausweitung der Goldproduktion um ca. 8,0 % zu 2023 mit ca. 4,1 Mio. Goldunzen beitragen.
Newmont – schlechter als erwartet
Die Produktion des größten Goldproduzenten der Welt, Newmont (WKN: 853823 | ISIN: US6516391066 | Ticker-Symbol: NMM) ging im 3. Quartal 2023 aufgrund von Störungen in den Minen Penasquito und Ahafo sowie aufgrund geringerer Produktionen aus Joint Venture-Unternehmen um ca. 13 % zurück. Dadurch stiegen die Gesamtkosten der Goldproduktion (AISC) um 12 % auf 1.426 USD je Unze und sie erhöhen damit außerplanmäßig die Produktionskosten von Newmont. Ursprünglich plante der Goldproduzent mit 1.200 USD je Unze AISC und dürfte nun im Gesamtjahr näher an die 1.400 USD je Goldunze Produktionskosten heranrücken.
Auch die Produktionsstörungen bei der Ahafo Mine lassen die dortige Gesteinsmühle erst nach den nötigen Reparaturarbeiten im 2. Quartal 2024 unter Vollauslastung fahren. Positiv in den kommenden Quartalen dürfte sich aber die im November zu vollziehende Akquisition von Newcrest auswirken. Diese verbessert das Gesamtportfolio an Minen in Tier-1 Regionen der Welt und bietet zudem Optimierungspotenzial in den kommenden 18 Monaten durch Harmonisierung von naheliegenden Minenstandorten.
Fazit
Wer langfristig sich und sein Depot absichern möchte, der kommt an den Aktien der Edelmetallexplorer und Produzenten nicht vorbei. Die Schwächephase auf dem Edelmetallmarkt dürfte spätestens mit dem starken Anstieg des Goldpreises ein Ende gefunden und die Trendwende im Goldsektor eingeleitet haben.