02.08.2022 | 05:45
Hochtechnologie und Seltene Erden – Geely, Defense Metals, Mercedes-Benz Group Aktie
Nach den Covid-Lockdowns und der Sanktionsspirale gegen Russland, wird nun die politisch verursachte Knappheit in nahezu allen Produktbereichen durch signifikante Preissteigerungen für die Mehrheit der Menschen auf der Welt immer offensichtlicher. Was erst langsam begann und laut „Experten“ nur kurzfristig anhalten sollte, hat längst zu offiziellen Preissteigerungen geführt, die selbst im Westen nur noch knapp unter der Zweistelligkeit liegen. In vielen existentiellen Bereichen ist diese jedoch teilweise deutlichst darüber. Welche Aktien profitieren?
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
GEELY AUTO. HLDGS HD-_02 | KYG3777B1032 , DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , MERCEDES-BENZ GROUP AG | DE0007100000
Defense Metals – Seltene Erden aus Nordamerika
Als Explorer von Seltenen Erden in Nordamerika ist die kanadische Defense Metals (WKN: A2PBZ4 ISIN: CA2446331035 Ticker: 35D) aktiv. In British Columbia besitzt das Unternehmen ein 4.244 Hektar großes Seltene Erden Projekt, genannt Wicheeda. Mehr als fünf Millionen Tonnen Mineralressourcen mit über 3% leichtem Seltene Erden Gehalt sind bereits angezeigt. Im nördlichen Ressourcengebiet des Unternehmens stehen demnächst die Ergebnisse aus den ersten beiden Bohrlöchern des Diamantbohrprogramms von diesem Jahr an. Die Auswertung der 615 Bohrmeter werden mit Spannung erwartet und sollen die Ressourcen aus Bohrloch WI21-33 erweitern. Dort wurden auf 196m Seltenerdoxide mit einem Gehalt von 3,17% gefunden.
Der Nettogegenwartswert des Projektes nach Steuern beträgt bei einem Abzinsungssatz von 8% bereits 517 Mio. USD. Die Lebensdauer der Mine beträgt lange 19 Jahre und im Schnitt könnten 25.423t Selteneerdoxid pro Jahr produziert werden. Zu aktuellen Metallpreisen würde die Anfangsinvestition von 440 Mio. USD innerhalb der ersten fünf Jahre eingespielt werden können. Der große Vorteil von Defense Metals ist, dass die Produktion in Nordamerika stattfindet und damit die Abhängigkeit von Kanada und den USA von der chinesisch dominierten Produktion und Verarbeitung verringern kann. Da immer mehr Fördermittel und Subventionen in diesen Bereich von beiden Staaten hineinfließen, dürften gerade größere Explorationsprojekte wie Wicheeda davon mittelfristig profitieren.
Neues Modell bei Geely
Der chinesische Automobilhersteller Geely (WKN: A0CACX ISIN: KYG3777B1032 Ticker-Symbol: GRU) hat noch im Juli seinen neuen Elektro-Pickup-Truck „RADAR“ vorgestellt. Das Elektrofahrzeug hat das Unternehmen an das Aussehen vom Ford F-150 angelehnt. Das Outdoor-Lifestyle-Fahrzeug zielt auf die Nachfrage von chinesischen Stadtbewohnern ab, die nach den ganzen Coronavirus-bedingten Maßnahmen der chinesischen Regierung das Bedürfnis nach mehr Camping- und Freizeitaktivitäten verspüren. Gebaut wird das Modell auf der SEA-Plattform und hat eine Reichweite von mehr als 600km pro Ladung.
RADAR-CEO Ling Shiquan äußerte sich gegenüber einer Nachrichtenagentur zu den Vertriebszielen wie folgt: "Bei einer optimistischen Schätzung kann der jährliche Absatz von Pickups in China bis 2030 die Marke von 3 Millionen Einheiten erreichen". Die für chinesische Verhältnisse geringen Absatzzahlenannahmen liegen vor allem daran, dass in vielen chinesischen Städten das Befahren mit privaten Pickups noch verboten ist.
Mercedes-Benz mit Prognoseerhöhung
Das negative Marktmomentum der letzten Monate weicht immer stärker der Gewissheit, dass der Pessimismus doch ein wenig übertrieben war. Das zumindest lässt sich kurzfristig festhalten, denn noch scheinen die Unternehmen ihre unter Vorbehalt gesetzten Jahresprognosen erreichen zu können. Dies ist auch bei Mercedes-Benz (WKN: 710000 ISIN: DE0007100000 Ticker-Symbol: MBG) der Fall. CEO Ola Källenius konnte sogar die Prognose erhöhen und das überraschte Investoren und Analysten positiv. Der Umsatz stieg um 6,8% auf 36,4 Mrd. EUR und das EBIT legte um 8,3% auf 4,9 Mrd. zu.
Gut abgeschnitten hat auch die Markteinführung des vollelektrischen EQE. Der Pendant zur E-Klasse ist das zweite Modell, welches auf der Elektroauto-Plattform EVA2 gefertigt wird. Dabei ist die Gewinnmarge schon gleich zu Beginn in etwa gleich hoch wie die der altbewährten E-Klasse Baureihe. Das liegt vor allem am ca. 15% höheren Einstiegspreis. Der Finanzvorstand von Mercedes, Harald Wilhelm sagte dazu: „Es ist mehr oder weniger das erste Quartal der EQE-Verkäufe, aber zu diesem Zeitpunkt ist die EQE-Marge auf dem Niveau der E-Klasse-Marge“. Beim EQS liegt sie aber noch etwas unter der S-Klasse, soll aber durch zukünftige Optimierungen bald auch die konventionelle Marge erreichen.
Innerhalb der letzten beiden Wochen hat sich das Stimmungsbild an der Börse gedreht und die Aktienkurse fangen wieder deutlich an zu steigen. Durch die Veröffentlichungen zu den Quartalsberichten und positive Überraschungen bei den Entwicklungen der Unternehmenskennzahlen, weicht der übertriebene Pessimismus aus dem Markt und die Kaufnachfrage setzte wieder ein.