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14.04.2023 | 05:45

Phoenix aus der Asche oder Sanierungsfall? – Defense Metals, Hensoldt AG, Thyssenkrupp AG Aktie

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Bildquelle: pixabay.com

Der schwer angeschlagene Autozulieferer Leoni ist ein Sanierungsfall und bereits im Januar wurde dafür der Restrukturierungsexperte Hans-Joachim Ziems an Bord geholt. Doch die dreistelligen Millionen-Abschreibungen werden das Eigenkapital komplett aufbrauchen und damit die Aktionäre die Hauptlast der Sanierung tragen müssen. Durch den jahrelangen Expansionskurs hat das Unternehmen Milliardenschulden angehäuft und diese erdrücken den Konzern bei den steigenden Zinsen. Besser sieht es dagegen bei anderen Unternehmen aus.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001


 

Defense Metals mit Top Ergebnis

Während die Automobilzulieferindustrie durch den Wechsel zur E-Mobilität und den gestiegenen Zinsen gleich von mehreren Seiten in die Zange genommen wird, profitieren Unternehmen der „neuen“ Zulieferindustrie enorm. Dies betrifft unter anderem die Rohstofflieferanten von Seltenen Erden, Kupfer, Lithium usw. denn diese Rohstoffe werden immer stärker nachgefragt. Doch der stetig wachsenden Nachfrage steht nur ein begrenztes Angebot gegenüber und dieses wird oftmals von geopolitischen Rivalen des Westens wie z. B. China kontrolliert.

Ein riesiges Seltene Erden Vorkommen in Kanada hat der Explorer Defense Metals (WKN: A2PBZ4 ISIN: CA2446331035 Ticker: 35D) entdeckt und Wicheeda genannt. Das 4.262 Hektar umfassende Konzessionsgebiet weist Mineralressourcen an Seltenen Erden von 4,9 Millionen Tonnen aus und weitere 12 Millionen Tonnen werden noch im Boden vermutet. Um deren planmäßigen Abbau vorzubereiten und zu optimieren, hatte CEO Craig Tayler, das Unternehmen SGS Lakefield mit dem Aufbau einer Pilotanlage beauftragt. Die erste Testphase konnte bereits abgeschlossen werden und der metallurgische Berater des Unternehmens, John Goode, äußerte sich am 12. April 2023 wie folgt:

"Diese erste vollständig integrierte Pilotanlage zur Demonstration des geplanten hydrometallurgischen Prozesses für das Material von Wicheeda hat genau das geliefert, was von ihr verlangt wurde. Wir haben die allgemeine Machbarkeit des Prozesses bestätigt, bestimmte Aufbauparameter optimiert und Bereiche identifiziert, die im Vorfeld der Phase-II-Pilotanlage verbessert werden sollen." 90 % des eingeschlossenen Praseodyms und Neodyms aus dem Gestein konnte dabei heraus gefällt werden und soll nun in Stufe-2 nochmal verbessert werden. Das würde die Wirtschaftlichkeit der geplanten Mine nochmals erhöhen.

Thyssenkrupp AG – Rüstung und Wasserstoff

Wie Phoenix aus der Asche konnte der Stahlkonzern ThyssenKrupp AG (WKN: 750000 | ISIN: DE0007500001 | Ticker-Symbol: TKA) in den letzten Monaten wieder in der Anlegergunst emporsteigen. Notierte die Aktie Ende September 2022 mit 4,08 EUR je Anteilsschein nur noch 20 % oberhalb des Allzeittiefs entfernt, so konnten die Anteilsscheine in den vergangenen 28 Wochen um 77 % auf 7,20 EUR ansteigen. Seit Anfang April 2023 ist auch die 200er-Tagelinie wieder ansteigend, dass zuletzt im Dezember 2020 der Fall war und die Aktie seinerzeit von 3,75 EUR auf 11,78 EUR um über 210 % ansteigen ließ.
Dabei unterstützt den Kursanstieg das starke Interesse des Marktes nach Rüstungsaktien wie auch das Zukunftsthema Wasserstoff.

Mit der Rüstungssparte ThyssenKrupp Marine Systems baut und wartet das Unternehmen U-Boote. Der Vorstand Oliver Burkhard brachte kürzlich auch einen Spinn-Off des Tochterunternehmens ins Gespräch und würde dem Stahlkonzern wieder auf die Sprünge helfen können. Weiter sind dagegen die Planung zum Börsengang der Wasserstoff-Tochter Nucera. Laut Insider könnte der Börsengang bereits im Juni dieses Jahres umgesetzt werden und eine Bewertung von 2 bis 5 Mrd. EUR erzielen. Bei einer Bewertung des Gesamtkonzerns von 4,3 Mrd. EUR Marktkapitalisierung bei einem Aktienkurs von 7,20 EUR würde dieser Börsengang eine solide Cashposition ins Unternehmen spülen.

Hensoldt AG Rüstung weiter gefragt

Mit einem Aktienkurs von 35,44 EUR wird das Rüstungsunternehmen Hensoldt AG (WKN: HAG000 | ISIN: DE000HAG0005 | Ticker-Symbol: HAG) nur 0,56 EUR unterhalb des Allzeithochs gehandelt. Dieses Niveau erreicht das Unternehmen zuletzt vor einem Monat am 15.03.2023 und könnte noch am heutigen Handelstag übersprungen werden. Erst Anfang März 2023 wurde das Unternehmen in den MDAX aufgenommen und Hensoldt profitiert wie Rheinmetall von den 100 Mrd. EUR „Sondervermögen“ der Bundesrepublik Deutschland zur Aufrüstung der Bundeswehr. Doch auch die anderen EU-Länder erhöhen ihre Militärhaushalte und steigern damit die Nachfrage nach Rüstungsgütern.

Mit einer Marge von 20 % verdient das Unternehmen überdurchschnittlich gut im aktuellen Marktumfeld und will die Marge auch in den kommenden Quartalen hochhalten. Die ersten Aufträge aus dem 100 Mrd. EUR Schuldenpaket der Bundesregierung erwartet das Unternehmen bereits im laufenden Quartal von der Bundeswehr und die Aufträge sollen kontinuierlich in den nächsten Quartalen steigen. Ziel ist es, die Umsätze von 1,7 Mrd. EUR in 2022 in den kommenden Jahren zu verdoppeln. Durch Investitionen in die Produktionskapazitäten werden die Produktionskapazitäten von Radaren mit 10 Stück in 2023 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt und in 2024 sollen bereits 15 Radare im Jahr produziert werden können. Auch die Verschuldung reduzierte Hensoldt AG in den vergangenen 12 Monaten um 160 Mio. EUR auf 789 Mio. EUR



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