30.09.2025 | 05:45
Rüstung und Verteidigung hat Priorität – Helsing, Hensoldt AG, Volatus Aerospace
Um die Bundeswehr wieder kriegstüchtig zu machen, kennt die Bundesregierung keine Grenzen. Beim Weltraumkongress des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), dass Deutschland bis zum Ende des Jahrzehnts über 35 Mrd. EUR in die Sicherheit im Weltraum investieren wird. Darunter seien Kommunikationssatelliten, Radare, Bodenstationen sowie eigene Startfähigkeiten, um den Weltraum auch erreichen zu können. Wichtig ist dem Minister auch die Offensivfähigkeit, um andere Satelliten zerstören zu können.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
CA92865M1023 , DE00HELSING0 , DE000HAG0005
Volatus Aerospace mit NATO-Auftragserweiterung
Auf die Entwicklung von Drohnen und unbemannten Flugobjekten hat sich das kanadische Luftfahrtunternehmen Volatus Aerospace (WKN: A2JEQU | ISIN: CA92865M1023 | Ticker-Symbol: ABB) spezialisiert. Was bis vor dreieinhalb Jahren noch als Spielerei für Erwachsene abgetan worden ist, hat mit dem Ukraine-Krieg eine ganz andere Dimension bekommen. Galt früher die Lufthoheit per Flugzeug als kriegsentscheidend, so ist nun die Gattung der Kriegsführung mit Drohnen nicht nur hinzugekommen, sondern zu einem wichtigen Bestandteil im Stellungskampf geworden.
Von diesem stark wachsenden Markt profitiert auch das kanadische Unternehmen Volatus Aerospace. Mit seiner NATO-Zertifizierung ist das Unternehmen nicht nur bei den NATO-Staaten gefragt. Hier konnte Volatus zuletzt eine Vertragserweiterung seines 1 Mio. CAD Vertrages verkünden. Der Drohnenvertrag für taktische Geheimdienst-, Überwachungs- und Aufklärungsarbeiten wurde um 700.000 CAD erweitert, sodass der Gesamtauftragswert auf 1,7 Mio. CAD angestiegen ist.
Mitte September 2025 erhielten die Kanadier zudem einen langfristigen Auftrag von einem der größten Stromübertragungs- und Verteilungsunternehmen Nordamerikas. Volatus Aerospace soll hier mit seinen ferngesteuerten Flugsystemen (RPAS) die Inspektions-, Kartierungs- und Datendienste für die ca. 160.000 km Übertragungs- und Verteilungsleitungen übernehmen. Die Vereinbarung gilt vorläufig bis August 2028 und kann um zwei Jahre verlängert werden. Über die Laufzeit wird der Vertrag ein Gesamtvolumen von ca. 15 Mio. CAD erreichen.
„Wir sind stolz darauf, ausgewählt worden zu sein, um den sicheren und zuverlässigen Betrieb eines der wichtigsten Stromnetze des Kontinents zu unterstützen“, sagte Glen Lynch, CEO von Volatus Aerospace. „Diese Vereinbarung spiegelt die zunehmende Bedeutung von Drohnen im Anlagenmanagement von Versorgungsunternehmen wider und bietet Volatus wiederkehrende Möglichkeiten, einen hohen Mehrwert zu schaffen.“
Laut MarketsandMarkets wird der Markt für die Drohneninspektion und -überwachung von 11,6 Mrd. USD Umsatz in 2022 bis 2027 auf ca. 23,0 Mrd. USD Umsatz anwachsen. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 14,6 %.
Helsing - das wertvollste deutsche Rüstungs-Startup
Das bereits jetzt wertvollste Rüstungs-Startup ist das Unternehmen Helsing (WKN: 5358 | ISIN: DE00HELSING0 | Ticker-Symbol: -). Bei seinem Tochterunternehmen Grob Aircraft auf der Schwäbischen Alb stellte die Firma kürzlich zusammen mit dem bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder den ersten autonomen Kampfjet CA-1 Europa vor. Der Erstflug soll noch in 2027 erfolgen und die Serienfertigung bereits in 2029 starten. Der im Aufsichtsrat des Unternehmens sitzende ehemalige Vorstand von Airbus, Herr Thomas Enders, sagte im Zuge der Präsentation: „Aus meiner Sicht ist das ein weiterer Meilenstein in der europäischen Luftfahrt.“
Das elf Meter lange Flugobjekt hat eine Flügelspannweite von zehn Metern und soll bis zu vier Tonnen Gewicht transportieren können. Mit hoher Schallgeschwindigkeit soll die Kommunikation dank Künstlicher Intelligenz (KI) auch den Schwarmflug ermöglichen, um so auch unterschiedliche Ladungen zeitgleich an den bzw. die Einsatzorte transportieren zu können. Insgesamt 1,5 Mrd. USD hat das Startup seit Gründung in 2021 bei Investoren einsammeln können und seit der letzten Finanzierungsrunde ist der Wert auf 12 Mrd. USD angestiegen.

Hensoldt AG mit Allzeithoch
Mit neuem Allzeithoch ging die Aktie von Hensoldt AG (WKN: HAG000 | ISIN: DE000HAG0005 | Ticker-Symbol: HAG) am gestrigen Tag aus dem Handel. Bis 2030 will das Unternehmen einen Jahresumsatz von 6 Mrd. EUR erreichen. Das Unternehmen ist derzeit auf einem guten Kurs, dieses Ziel zu erreichen, denn mit Abschluss des zweiten Quartals stand einen Umsatz von 549 Mio. EUR in den Büchern, was einem Anstieg von 5 % im Jahresvergleich entspricht. Auch die EBITDA und EBIT-Marge konnte gesteigert werden.
Um die wachsende Nachfrage bedienen zu können, will das Unternehmen bis 2027 eine weitere Investitionsoffensive starten, eine Milliarde EUR investieren und die Produktionskapazitäten ausbauen. Für dieses und nächstes Jahr plant die Geschäftsführung mit einem Wachstum von 10 % und ab 2027 mit einem Wachstum von 15 % p. a. Dies liegt vor allem an den anstehenden Großaufträgen, die u. a. von General Dynamics und Rheinmetall kommen sollen.
Fazit
Der Hype um Rüstungsaktien ist ungebrochen und Unternehmen wie die Hensoldt AG notieren am Allzeithoch. Noch ca. 40 % unterhalb notiert die Aktie von Volatus Aerospace und bietet innerhalb der Konsolidierung eine interessante Investitionsgelegenheit.