28.01.2025 | 05:45
Hoffnungsschimmer – Alibaba, Agnico Eagle, BASF, First Nordic Metals
In dieser Woche werden die Anleger in Europa ihren Blick wieder auf den Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) richten. Die Ratsmitglieder sind zuversichtlich, dass die Inflation in diesem Jahr nachhaltig auf das 2 % Ziel zurückkehren sollte. Auch der Lohndruck dürfte im zweiten Halbjahr deutlich nachlassen, da der Konjunkturausblick in Europa und vor allem im einstigen Zugpferd Deutschland weiter schwach ausfällt. Leicht positiver ist die Stimmung in der Wirtschaft laut Ifo-Geschäftsklimaindex ausgefallen. Dieser stieg leicht von 84,7 auf 85,1 Punkte, aber die Zukunftserwartungen bleiben wegen schlechter Kapazitätsauslastung von nur 76,5 % düster.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
US01609W1027 , CA0084741085 , CA33583M1077 , DE000BASF111
First Nordic Metals bohrt weiter
Der kanadische Goldexplorer First Nordic Metals (WKN: A4081Q | ISIN: CA33583M1077 | Ticker-Symbol: HEG0) gehört mit seinem Fokus auf Schweden und Finnland zu den wenigen in Nordeuropa aktiven Bergbauentwicklern. Im Norden von Schweden entwickelt das Unternehmen zusammen mit Agnico Eagle (WKN: 860325 | ISIN: CA0084741085 | Ticker-Symbol: AE9) in einem Joint Venture das Goldprojekt Barsele. Dieses Projekt befindet sich im sogenannten Goldlinien Gürtel, welches auch im Jahr 2025 weiter erkundet und bebohrt werden wird. In den vergangenen Jahren wurden bereits in der Kategorie „Angezeigt und Abgeleitet“ insgesamt 2,41 Mio. Unzen Gold nachgewiesen. Damit ist die für Explorer wichtige Marke von 2 Mio. Unzen Gold überschritten, die als Voraussetzung für eine Projektentwicklung hin zu einer Goldmine oder Übernahme angesehen wird.
Um aber weitere Goldvorkommen aufzuspüren, wurden bereits im abgelaufenen Quartal bis Ende November 2024 insgesamt 11,5 Mio. EUR an Eigenkapital zu 0,33 CAD je Aktie eingesammelt. Noch vor Weihnachten wurde dann ein neues Bohrprogramm 28 km nördlich des Barsele Projektes im Zielgebiet Nippas angekündigt. Dieses gehört zur selben geologischen Struktur und soll über eine 4 km langen Zone systematisch untersucht werden. Es ist bereits bekannt, dass sich im dortigen Gebiet Gold-, Arsen-, Kupfer- und Zinkvorkommen befinden, aber noch nicht, wie die Konzentration der Metalle im entsprechenden Grundgestein verteilt ist.
Alibaba Aktie zieht weiter an
Nach dem Allzeithoch der Alibaba Aktie (WKN: A117ME | ISIN: US01609W1027 | Ticker-Symbol: AHLA) im Oktober 2020 bei 319,32 USD fiel die Aktie bis November 2022 auf 58,01 USD im Tief. Seitdem baute der Wert unter starken Schwankungen einen Boden aus und notierte zuletzt bei 91,26 USD bzw. einer Marktkapitalisierung von 207 Mrd. USD. Damit wird das Unternehmen gerade einmal zum 1,55-fachen des Jahresumsatzes gehandelt und das bei einer breiten Diversifizierung der Einkommensströme über verschiedene Sparten. Hervorzuheben bei der Expansion des Unternehmens sind die Sparten Cloud Intelligence und der internationale digitale Handel. Beide Sparten zusammen standen im letzten Quartal für 25,9 % des Konzernumsatzes bei einem zusammengefassten Wachstum von 8,5 % p. a. zum Vorjahresquartal. Der Vize-Präsident im internationalen Geschäft bei Alibaba Cloud, Herr Leo Liu, sieht starkes Wachstumspotenzial in Südostasien.
Die Alibaba Cloud wurde 2009 gegründet und trägt bereits allein zu 12,52 % des Jahresumsatzes des Konzerns bei. Für 2025 erwartet das Unternehmen weitere Fortschritte im Wachstum durch mehr Kundenanwendungen bei der KI- und Cloud-Technologie. Die in Südostasien ansässigen Unternehmen und Menschen sind technisch versiert und die dortige Startup-Kultur wächst rasant. Alibaba Cloud will daher verstärkt mit den lokalen Unternehmen zusammenarbeiten und digitale Transformationen begleiten.
BASF mit Kaufempfehlungen
Der Chemieriese BASF (WKN: BASF11 | ISIN: DE000BASF111 | Ticker-Symbol: BAS) konnte im gestrigen Börsenhandel besser abschneiden als viele andere Werte im DAX. Mit einem Kurs von 46,95 EUR je Aktie blieb der Wert am gestrigen Handelstag nur knapp unter dem Niveau vom vergangenen Freitag mit 47,00 EUR. So sieht die US-Investmentbank Goldman Sachs die Aktie als „Kauf“ mit einem Kursziel von 57 EUR. Der Chemiekonzern hat die Erwartung der Analystin Georgina Fraser erfüllt und der freie Barmittelzufluss lag sogar über ihren Annahmen.
Ebenfalls positiv gestimmt ist die Baader Bank. Aufgrund der milliardenschweren Abschreibungen wurde das operative Ergebnis der Ludwigshafener deutlich verfehlt, dennoch wird ein Preis von 55 EUR als gerechtfertigt angesehen. Auch für die Deutsche Bank Research ist die Aktie ein Kauf mit einem Kursziel von 55 EUR. Die Analystin hob in ihrer in der letzten Woche veröffentlichten Studie den freien Barmittelzufluss positiv hervor. Nach den hohen Wertminderungen bei Batterie-Materialien und den Restrukturierungskosten sollte das Unternehmen daher in den kommenden Quartalen wieder besser abschließen.
Fazit
Der DAX-Konzern BASF musste im abgelaufenen Quartal erhebliche Abschreibungen vornehmen. Doch damit scheint die Aktie seit dem 10.01.2025 einen Boden gefunden zu haben und sie stieg seitdem um über 13 % an. Auch die Aktie von First Nordic Metals konnte in den letzten beiden Monaten von einem Trendumschwung profitieren und zog bereits um knapp 50 % seit Ende November an. Mit gemischten Gefühlen schauen die Marktteilnehmer derzeit auf den chinesischen Aktienmarkt. Eigentlich sind die Unternehmen wie Alibaba sehr niedrig bewertet, aber durch die von Donald Trump angekündigten Verschärfungen in der Zollpolitik, trauen sich die meisten Marktteilnehmer noch nicht im größeren Stil bei chinesischen Aktien zuzugreifen.