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21.03.2022 | 05:45

Hoher Ölpreis und explodierende Gewinne – E.on, Saturn Oil + Gas, Verbio Vereinigte Bioenergie Aktie

  • E.ON
  • Saturn Oil & Gas
  • Verbio Vereinigte Bioenergie
Bildquelle: pixabay.com

Ohne Erdöl und Erdgas funktioniert trotz aller Beschwörungen und Versprechungen aus den verschiedenen politischen Lagern in Deutschland wie auch der EU, keine industrialisierte Wirtschaft. Dies konnte in den letzten neun Monaten jeder in der Realität beobachten, als die Erdgas- und Erdölpreise von einem Rekordhoch zum nächsten stiegen. Der Erdgaspreis erreichte bereits im Oktober 2021 ein neues 13-Jahreshoch und brachte damit nicht nur die Düngemittel- und Gemüseproduktion unter Druck, sondern verteuerte die Stromproduktion ungemein lange vor dem Ukraine-Krieg. Auch der Ölpreis wird dauerhaft hoch bleiben, weil das Angebot jedes Jahr um 3 Millionen Barrel am Tag zurückgeht, während die Nachfrage stetig steigt und die großen Konzerne nicht mehr in neue Ölfelder investieren.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: E.ON SE NA O.N. | DE000ENAG999 , Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , VERBIO VER.BIOENERGIE ON | DE000A0JL9W6


 

Saturn Oil & Gas – Wachstum und Gewinn

Das kanadische Erdölunternehmen Saturn Oil & Gas konnte im letzten Jahr den Erdölmarkt von Kanada überraschen. Mit der Übernahme des Oxbow-Erdölfeldes wurde das unbekannte Unternehmen über Nacht zum größten Erdölproduzenten von Saskatchewan. Doch die wirkliche Überraschung war der marginale Kaufpreis für dieses Erdölfeld. Das dürften die Verkäufer mittlerweile auch festgestellt haben, denn der Erdölpreis hat sich seit der Übernahme fast verdoppelt. Durch die Preisentwicklung am Erdölmarkt konnte Saturn Oil & Gas nun bereits seine Prognosen anheben. Statt die aufgenommenen Darlehen für den Kauf bis Ende 2023 zurückgezahlt zu haben, wird das Unternehmen nun bereits volle sechs Monate früher in der Lage sein, die Verbindlichkeiten zu tilgen. Allein in 2022 sollen insgesamt 38,1 Mio. CAD zurückgeführt werden und die Verschuldungsquote auf 50% vom EBITDA bis Ende 2022 gesenkt werden.

Gleichzeitig wird die Produktion weiter ausgebaut und bis Jahresende sollen 34 neue Bohrlöcher erschlossen werden. Damit soll die durchschnittliche Ölproduktion im vierten Quartal 2022 auf 8.100 bis 8.500 Barrel am Tag gesteigert werden, was zum vierten Quartal 2021 mit ca. 7.250 Barrel am Tag eine signifikante Ausweitung von 12% bis 17% bedeutet. Da das Unternehmen mit einem Ölpreis von nur 75 USD das Barrel kalkuliert, liegt das Überraschungsmoment bei einem aktuellen Ölpreis von ca. 100 USD klar auf der positiven Seite. Um das Vertrauen der Aktionäre zurück zu gewinnen, sollte das Unternehmen aber keine weiteren Kapitalerhöhungen und Verwässerungen mehr durchführen. Die Unternehmensführung sollte sich stattdessen auf die Umsetzung und Erschließung der 400 bereits identifizierten Bohrquellen auf den bereits erworbenen Gebieten konzentrieren und damit organisch wachsen.

Verbio Vereinigte Bioenergie AG

Die im SDAX gelistete Firma Verbio Vereinigte Bioenergie AG mit Sitz im Leipzig, konnte sich in den letzten beiden Jahren sehr gut entwickeln. Der Aktienkurs schoss förmlich von ca. 8 EUR je Anteilsschein auf mittlerweile 67 EUR gen Norden. Die Marktkapitalisierung liegt bereits bei 4,2 Mrd. EUR und damit beim Vierfachen des Jahresumsatzes. Mitte Februar legte das stark wachsende Unternehmen auch die Halbjahresbilanz vor und konnte die Erlöse um 69% auf 809 Mio. EUR steigern. Der Gewinn konnte sich mit 120,3 Mio. EUR fast verdreifachen so dass der Chef des Unternehmens, Claus Sauter, über das Gesamtjahr 2022 einen operativen Gewinn von 300 Mio. EUR in Aussicht gestellt hat. Das würde nahezu eine Verdoppelung bedeuten, denn im Vorjahr verdiente das Unternehmen noch 166,3 Mio. EUR.

Die Geschäfte laufen durch den gestiegenen Ölpreis gut, da nun auch Biokraftstoffe von Verbio stärker nachgefragt werden. Biokraftstoffe werden z.B. von Verbio aus Stroh gewonnen und 75% der Erlöse erzielt das Unternehmen mit Biodiesel. Um aber die derzeit hohe Abhängigkeit vom Biodiesel zu verringern, investiert das Unternehmen bis 2023 ca. 300 Mio. EUR in 20 Tankstellen und eine Verflüssigungsanlage für Biomethan. Damit verbreitert das Unternehmen stetig seine Produktpalette und erschließt neue Wachstumsmärkte. Auch wenn der Aktienkurs bereits stark gestiegen ist, ist das Unternehmen bei Kursrücksetzern einen zweiten Blick wert.

Höhere Strompreise und Gewinne – E.on-Aktie

Die Jahreszahlen die E.on-Chef Leonhard Birnbaum den Aktionären übermitteln durfte, waren gut, doch der Ausblick überraschte doch den ein oder anderen Zuhörer. Birnbaum betonte, dass die Strom- und Energiepreise stark gestiegen sind und diese Preissteigerungen an die Kunden nun weitergegeben werden müssen. Er sagte: „ kurzfristig muss es um die sichere und bezahlbare Versorgung von Industrie und Verbrauchern gehen.“ Er forderte Entlastung für die Bürger und Industriekunden bei Steuern und Abgaben, um potentielle Verwerfungen für den Standort Deutschland zu verringern. Damit steht der E.on-Chef nicht alleine da und die Politik in Berlin ist gut beraten, eine schnelle Entlastung umzusetzen, denn erste Industrieunternehmen fahren die Produktion bereits zurück oder stellen sie komplett ein.

Positiv sind aber die gelieferten Kennzahlen von E.on. Der operative Gewinn stieg um 25% gegenüber 2020 auf 4,7 Mrd. EUR. Der Überschuss kletterte sogar um über 300% von 1,2 Mrd. EUR auf 5,3 Mrd. EUR. Trotz der guten Zahlen tritt Birnbaum auf die Ausblicks-Bremse. Die Auswirkungen der Eskalation in der Ukraine machen eine Prognose schwierig. Unter dem Vorbehalt des Krieges in der Ukraine stellte das Unternehmen ein EBITDA von 7,6 Mrd. bis 7,8 Mrd. EUR in Aussicht. Der bereinigte Konzernüberschuss soll zwischen 2,3 Mrd. bis 2,5 Mrd. EUR ausfallen.

Fazit

Die steigenden Energiepreise machen die bereits profitablen Energieproduzenten und Energielieferanten noch profitabler als sie ohnehin schon wären. Damit einhergehend rechnen sich Investitionen in diesem Segment noch schneller als bisher und das wird sich früher oder später noch stärker in den Aktienkursen bemerkbar machen. Diese Entwicklung kann einfach über die entsprechenden Aktiengesellschaften aus diesem Segment abgebildet werden.


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