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15.01.2025 | 05:45

Ölaktien brechen aus – BP, Saturn Oil + Gas, OMV AG

  • BP
  • Saturn Oil & Gas
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Bildquelle: pixabay.com

Mit dem Kurssprung des Ölpreises der europäischen Sorte Brent über 80 USD am Montag sowie dem nordamerikanischen Gegenpart WTI über 78 USD zogen auch die Ölaktien teils deutlich an. Hintergrund für den deutlichen Kursanstieg sind die neuen Sanktionen der USA gegenüber dem russischen Ölsektor. Die scheidende US-Regierung unter Präsident Biden zielt mit den Sanktionen auf die russische Tankerflotte mit mehr als 150 Schiffen sowie auf die Versicherungsunternehmen, welche diese Schiffe und die Transportwaren absichern. Dadurch erreicht der Ölpreis ein neues Fünfmonatshoch und befeuert auch die Aktien der Ölproduzenten.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: GB0007980591 , CA80412L8832 , AT0000743059


 

Saturn Oil & Gas zieht um

Nach dem starken Wachstum des Erdöl- und Erdgasunternehmens Saturn Oil & Gas (WKN: A3C9X6 | ISIN: CA80412L8832 | Ticker: SMKA) durch verschiedene Übernahmen in den letzten Jahren konsolidiert und strukturiert sich das Unternehmen derzeit neu. Mit dem Fokus auf die Bundesstaaten Saskatchewan und Alberta konzentriert sich das Unternehmen im Kalenderjahr 2025 auf Kostenoptimierung sowie Rationalisierung von Betriebsabläufen, um die Margen je Barrel Öl kontinuierlich zu verbessern. Eine erste Umsetzung zum 01.01.2025 war die Zusammenlegung der Saturn Oil & Gas Inc. mit der hundertprozentigen Tochtergesellschaft Saturn Holdings SK Ltd.

Im gleichen Zuge wurde die Gerichtsbarkeit von Saskatchewan nach Alberta vollzogen. Damit wurde gesellschaftsrechtlich zum Jahreswechsel das umgesetzt, was zur Jahreshauptversammlung im Mai 2024 beschlossen worden ist. Die Firmenzentrale des Unternehmens befand sich bereits in Calgary (Alberta) und so wurden Unternehmens- und Verwaltungsstrukturen angeglichen, was ein effizienteres Management ermöglicht. Das wird den freien Kapitalfluss des Unternehmens in den kommenden Quartalen weiter steigern und so die systematische Reduzierung des Verschuldungsgrades in den kommenden Jahren vorantreiben.

Des weiteren plant das Unternehmen in 2025 eine tägliche Produktion von durchschnittlich 38.000 bis 40.000 Barrel Öläquivalente am Tag (boe/d) zu erreichen und daraus einen Umsatz von 1.348,5 Mio. bis 1.419,4 Mio. CAD zu erwirtschaften. Ferner sollen 300 bis 320 Mio. CAD in 120 neue Bohrlöcher investiert werden. Der freie Mittelfluss soll im Gesamtjahr zwischen 125 bis 165 Mio. CAD bzw. 0,65 – 0,85 CAD je Aktie liegen, sodass die Verschuldung bis Ende 2025 planmäßig um 100 Mio. CAD auf 700 Mio. CAD zurückgeführt, sowie weitere Aktienrückkäufe umgesetzt werden können.

OMV AG mit Sonderertrag

Das größte Industrieunternehmen in Österreich ist die OMV AG (WKN: 874341 | ISIN: AT0000743059 | Ticker-Symbol: OMV). Der österreichische Ölkonzern mit starken Investitionen in Osteuropa war zuletzt mit dem Bruch seines russischen Partners Gazprom in den Schlagzeilen. Für die Zusammenarbeit auch nach der Eskalation des Ukraine-Russland-Konfliktes wurde die Unternehmensführung lange Zeit von den öffentlich-rechtlichen Medien in Österreich und der EU gescholten . Doch mit der Kündigung des 2006 abgeschlossenen und bis 2040 laufenden Gasliefervertrages zum 11. Dezember 2024 mit sofortiger Wirkung wegen Vertragsverletzung ist die Zusammenarbeit beider Unternehmen einseitig beendet worden. OMV machte gegenüber Gazprom Schadensersatz in Höhe von ca. 230 Mio. EUR wegen unregelmäßiger Lieferungen im Jahr 2022 geltend.

Ein Schiedsgericht gab der OMV zum 11. November 2024 recht. OMV rechnete umgehend die Summe mit Forderungen aus Gaslieferungen mit Gazprom auf, die daraufhin die Gaslieferung am 16.11.2024 stoppte. Die Vertragskündigung wurde seitens der Geschäftsführung um Alfred Stern länger vorbereitet und die Versorgung Österreichs mit Erdgas aus eigener Produktion aus Norwegen und Österreich sichergestellt. Die Gasspeicher sind derzeit mit 85 % gefüllt und das Unternehmen rechnet durch die Vertragskündigung mit einem einmaligen positiven Ertrag im vierten Quartal 2024 in Höhe von 210 Mio. EUR.

BP Gewinnwarnung drückt Kurs

Mit einer rückläufigen Fördermenge im vierten Quartal 2024 rechnet der britische Ölkonzern BP (WKN: 850517 | ISIN: GB0007980591 | Ticker-Symbol: BPE5). Wie das Unternehmen am gestrigen Montag, den 14.01.2024 veröffentlichte, belasten schwache Raffineriemargen und ein weltweites Überangebot an Treibstoffen das Ergebnis im abgelaufenen Quartal. Der Quartalsgewinn kann daher um 100 bis 300 Mio. USD geringer ausfallen, als dies bisher erwartet worden ist. Im Ölhandel sieht es ähnlich aus und die Nachfrage nach Diesel und Benzin bleibt weltweit hinter den Erwartungen zurück. Gleichzeitig steigt das Angebot durch neue Raffineriekapazitäten in Asien und Afrika. Dies drückt entsprechend die Verkaufspreise und so die Profitabilität der Marktteilnehmer im Allgemeinen.

Mit dem intensiveren Wettbewerb bei den weiterverarbeitenden Ölprodukten startet die Branche mit schwierigen Vorzeichen in das neue Jahr 2025. Stabilität bringt dagegen der anziehende Preis für Erdöl und Erdgas und könnte für eine positive Überraschung bei den Marktteilnehmern im Laufe des Jahres sorgen. Wie sich dies in 2025 auswirken könnte und welche neuen Strategien daraus entstehen, will BP am 26. Februar 2025 bei einem Strategieupdate verkünden. Für die Analysten vom Analysehaus Jefferies ist dies jedoch kein Grund zur Sorge. Analyst Giacomo Romeo belässt die Aktie auf „Buy“ mit einem Kursziel von 540 Pence (ca. 6,40 EUR).

Fazit

Der Anstieg der Erdöl- und Erdgaspreise dürfte bei den Produzenten zu einem Anstieg der Gewinnmargen führen. Während sich dies bei den Kennzahlen von Saturn Oil & Gas in den kommenden Quartalen direkt niederschlagen dürfte, mildert dies bei der BP nur den derzeitigen Druck im Upstreambereich ab. Inwieweit sich dies auch in den kommenden Quartalen bei der OMV auswirken wird, muss sich zeigen, wobei der Sondererlös den Aktienkurs kurzfristig positiv beeinflussen sollte.



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