02.09.2022 | 05:45
Infinity Stone Ventures, Patriot Battery Metals, Standard Lithium, BYD – Starker Anstieg und im Fokus der Anleger
Noch im Herbst will die EU-Kommission ein neues Gesetz zur Sicherung der Rohstoffversorgung der Industrieunternehmen innerhalb der EU vorlegen. Dies kommt reichlich spät, denn die Versorgungssicherheit ist seit den politischen Lockdowns in Begriff zusammenzubrechen. Und durch die Sanktionspolitik gegen Russland, welches gleichzeitig größter Rohstofflieferant der EU-Länder gewesen ist, treiben die Engpässe bei der Rohstoffversorgung die Preise in allen Teilen der Welt. Mittlerweile sind die Preise fast egal, Hauptsache eine zeitnahe Lieferung ist überhaupt möglich. Davon dürften Rohstoffunternehmen langfristig profitieren und deswegen waren Bundeskanzler Scholz und Wirtschaftsminister Habeck auch zuletzt in Kanada, um die russischen Ressourcen zukünftig durch kanadische Rohstoffe zu ersetzen.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
STANDARD LITHIUM LTD | CA8536061010 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , Patriot Battery Metals Inc | CA70337R1073 , Infinity Stone Ventures Corp | CA45675G1037
Patriot Battery Metals – Ein neuer Lithium Hype
Nicht erst seit der Ernennung von Ken Brinsden zum Direktor und Non-Executive Chairman von Patriot Battery Metals (WKN: A3CREZ ISIN: CA70337R1073 Ticker-Symbol: R9GA) ging es für die Aktie steil aufwärts, es beschleunigte aber die Aktienumsätze in den letzten Tagen. Ken Brinsden ist Mitlglied im Lithiumausschuss der London Metal Exchange (LME) und war früher CEO von Pilbara Minerals. Dort war er verantwortlich für die Unternehmensentwicklung und unter seiner Tätigkeit entwickelte sich Pilbara Minerals von einem Entwickler des Pilgangoora Lithium Projektes zu einem mittlerweile 10,8 Mrd. AUD (7,4 Mrd. EUR) schweren Lithiumproduzenten mit jährlich mehr als 580.000 Tonnen Spodumenkonzentrat.
Daher sind die Erwartungen der Aktionäre an Patriot Battery hoch und der Kurs ist nach der Ernennung von Ken Brinsden noch einmal von 3,26 EUR auf 5,38 EUR emporgesprungen. Ob dieses Kursniveau mit einer Börsenbewertung von 473 Mio. EUR schon zum aktuellen Zeitpunkt gerechtfertigt ist, müssen die Anschlusskäufe zeigen. Es macht für Investoren zumindest Sinn, den Stoppkurs sukzessive nachzuziehen, denn nach knapp 1.800% innerhalb eines Jahres werden Gewinnmitnahmen immer wahrscheinlicher.
Infinity Stone Ventures kauft Grundstück nebenan
An die Story von Patriot Battery will das ebenfalls kanadische Unternehmen Infinity Stone Ventures (WKN: A3DJBY ISIN: CA45675G1037 Ticker-Symbol: B2I) anknüpfen. Das Unternehmen erweiterte sein Taiga Projekt im Lithiumrevier James Bay auf über 1.282 Hektar. Dabei befindet sich dieses Grundstück in unmittelbarer Nachbarschaft zum Corvette Projekt von Patriot Battery Metals. Die Grundstücke sind dabei nur ca. 1.400m voneinander entfernt und das Corvette-Projekt grenzt nördlicherseits an das Taiga-Projekt an.
Bisherige Proben kommen auf bis zu 3,73% Lithiumoxid und zukünftige operative Arbeiten sollen zu den Funden von Patriot Battery mit durchschnittlich 4,6% Lithiumoxid aufschließen. "Infinity Stone freut sich, seine Position im schnell wachsenden Lithiumrevier James Bay weiter auszubauen. Unser Team ist zuversichtlich, dass der identifizierte LCT-Pegmatit-Trend im Korridor eine Reihe von Vorkommen aufweist, die sich von Nordosten nach Südwesten erstrecken", sagt Michael Townsend, Executive Chairman von Infinity Stone. "Das Lithiumprojekt Taiga befindet sich in strategisch günstiger Lage und verfügt über bereits kartierte Pegmatite, die angesichts der jüngsten Entwicklungen anderer Betreiber in der Region ein beträchtliches Entdeckungspotenzial aufweisen", so CEO Townsend weiter.
Standard Lithium wieder unter Druck
Nachdem Ende 2021 die Koch Strategic Platforms (KSP), ein Tochterunternehmen von der Koch Investment Group, mit 100 Mio. USD bei Standard Lithium (WKN: A2DJQP ISIN: CA8536061010 Ticker-Symbol: S5L) zu einem Aktienkurs von 9,43 CAD (6,55 EUR) eingestiegen war, ging es für die Aktie weiter bergab. Mittlerweile notiert der Kurs bei nur noch 6,68 CAD bzw. 5,05 EUR, wobei der Abschwung der Aktie in EURO durch die Abwertung der EURO-Währung nicht ganz so stark ausfiel. Dennoch fällt auf, dass in den letzten Monaten auch Insider wie CEO Robert Mintak und andere Board Mitglieder zusammen mehr als 1,3 Mio. Aktien verkauft hatten.
Unter Druck – BYD zukaufen?
Nachdem der Markt mitbekommen hat, dass Altinvestor Waren Buffet mit seiner Berkshire Hathaway nicht einmal 0,53% seiner BYD (WKN: A0M4W9 ISIN: CNE100000296 Ticker-Symbol: BY6) Aktien verkauft hat, drehten die Börsianer auf und setzten die Aktie weiter unter Druck. Bereits knapp 20% innerhalb der letzten eineinhalb Wochen ging es für die Aktie gen Süden. Sie notiert derzeit bei unter 29,20 USD bzw. 29,31 EUR. Doch ist dieser starke Abverkauf des Batterieherstellers und E-Mobilitätsanbieters fundamental gerechtfertigt?
Das Wachstumsunternehmen mit 11% Weltmarktanteil bei den in diesem Jahr verkauften batteriebetriebenen Autos steht nach Tesla mit 16% Weltmarktanteil direkt auf Platz 2 noch vor General Motors mit 8% und Volkswagen mit 7%. In der Produktion hat BYD aber Tesla bereits überholt und daher dürfte davon ausgegangen werden, das BYD in 2023 am Elektropionier Tesla vorbeiziehen könnte. Für langfristig orientierte Anleger bietet die Unsicherheit und der Abverkauf der BYD Aktie eine Chance, in den interessanten potentiellen Marktführer einzusteigen.
Im aktuellen Marktumfeld geben bis auf wenige Aktien fast alle im Kurs ab. Dagegen wehren und gegen den Markttrend entwickeln konnten sich die beiden Unternehmen Infinity Stone Ventures und Patriot Battery Metals. In dem aktuellen Marktgeschehen Momentum aufzubauen zeugt zumindest für starkes Interesse des Marktes für die neuen Player im Lithiumsegment.