01.10.2020 | 05:45
Ist das die Trendwende? – Grenke, EXMceuticals, Covestro AG
Das Wunderbare an der Marktwirtschaft und dem regelmäßigen Auf und Ab an den Börsen ist, dass die Marktteilnehmer den jeweiligen Marktpreis einer Aktie oder eines Rohstoffes jeden Tag auf das Neue aushandeln. Dabei entstehen Übertreibungen in die eine oder andere Richtung. Jeder Marktteilnehmer kann seine Preisvorstellung in den Raum stellen und findet meist sehr schnell heraus, ob diese Ansichten realistisch sind, oder nicht.
Immer wieder werden dabei auch utopische Markteinschätzungen mit Analysen untermauert, um andere Marktteilnehmer in eine gewünschte Richtung zu lenken.
Mittel- und langfristig pendeln aber die Aktien meistens um den tatsächlichen „inneren“ Wert.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
DE000A161N30
Grenke – Trendwende erwischt oder nur Zwischenerholung?
Nach der Shortattacke auf den Leasingspezialisten Grenke (WKN: A161N3 ISIN: DE000A161N30 Ticker: GLJ) vom 14.09.2020 und dem damit verbundenen massiven Abverkauf nach den Bilanzmanipulationsvorwürfen, konnte sich die Aktie in den letzten 16 Tagen wieder leicht stabilisieren. Mit dem Zockertrade vom 17.09.2020 konnten die frühen Leser nach der Börseneröffnung eine spekulative Position bei 24,78 Euro aufbauen. Die Aktie drehte im Laufe des Vormittags und bereits nach 4 h konnte die Hälfte der Spekulation mit 200% Gewinn verkauft werden. Die andere Hälfte der Position ist auf Einstand abgesichert und besteht nach wie vor.
Wie sich die Grenke Aktie in den nächsten Wochen verhält und ob sich die Vorwürfe durch Viceroy Research erhärten oder verworfen werden müssen, werden erst die Ergebnisse der Sonderprüfung durch die BaFin zeigen. Bis dahin ist und bleibt die Grenke Aktie ein Zockerpapier, denn egal wie das Ergebnis ausfällt, wird die anschließende Bewegung sehr dynamisch sein. Nichts für schwache Nerven, aber genau richtig für kurzfristig aktive Händler/Trader.
EXMceuticals Inc. – Aufnahme als APIFARMA Mitglied
Das Cannabisunternehmen EXMceuticals Inc. (ISIN: CA30207T1049 WKN: A2PAW2 Ticker: 9OM1) ist am Dienstag, den 29.09.2020, in die Portugiesische Vereinigung der Pharmazeutischen Industrie (APIFARMA) aufgenommen worden. Das bereits durch die
portugiesische Regierung geförderte Unternehmen, erforscht die vielfältigen Anwendungen von Cannabis. Unter anderem sollen neue Desinfektionsmittel auf Basis von Cannabis erforscht und entwickelt werden. Diese sollen verträglicher für den Menschen sein, vor dem Austrocknen der Hände schützen und die Haut vor allergischen Reaktionen bewahren. Denn bei zu häufiger Händedesinfektion mit alkoholbasierten Desinfektionsmitteln können Risse in der Haut und damit Eintrittstore für Viren und Bakterien entstehen.
Durch die Vernetzung von EXMceuticals mit anderen Pharmazeutischen Unternehmen könnte die Aktie in den kommenden Wochen eine Trendwende vollziehen. Das gilt es aktuell noch zu beobachten, um dann gezielt kleinere Positionen aufzubauen.
Covestro AG – abgestraft, 7% Kursverlust
Die Covestro AG (WKN: 606214 ISIN: DE0006062144 Ticker: 1COV) verkündete am gestrigen Mittwoch, den 30.09.2020, eine 1,61 Milliarden Euro schwere Übernahme. Dabei soll vom niederländischen Chemiekonzern DSM die Sparte Beschichtungsharze und Glasfaserkabelbeschichtung aufgekauft werden. Einige Aktionäre waren damit überhaupt nicht einverstanden und verkauften umgehend ihre Aktien, so dass der Aktienkurs in den Sinkflug überging. Mit einer Kurslücke eröffnete die Börse und die Aktie von Covestro schloss mit einem Tagesverlust von 7,19% den gestrigen Tag ab.
Dabei scheint die Übernahme durch die Covestro AG auf den ersten Blick gar nicht so schlecht zu sein, wie der Markt gestern eingepreist hat. Das Dax-Unternehmen kauft sich mit der Übernahme einen zusätzlichen jährlichen Umsatz von ca. einer Milliarden Euro mit einem operativen Ergebnis (EbITDA) von 141 Millionen Euro ein. Der Zukauf soll im ersten Quartal 2021 abgeschlossen sein und zum Teil durch eine Kapitalerhöhung von 450 Millionen Euro finanziert werden. Das ist dann wahrscheinlich auch der Grund für den Abverkauf, denn es würde zu einer Verwässerung der bisherigen Aktionäre von über 5,5% kommen.
Fazit
Die Marktpreisfindung an den Börsen findet oft mit wenigen Schwankungen statt. Doch gerade, wenn wichtige Neuigkeiten die Marktteilnehmer überraschen, ergeben sich oft gute langfristige Ein- und Ausstiegschancen. Während die überraschten Aktionäre teils panikartige Abverkaufs- und/oder Aufkaufaktivitäten entfalten, weil die Auswirkungen der News noch nicht klar überblickt werden können, nutzen die Profis die Gelegenheit, sich entsprechend ihrer Strategie zu positionieren.
Dieses Angebot schon umgesetzt? Bei Smartbroker sind Aktien ab 0,00 EUR pro Order und ohne Depotgebühr in Deutschland handelbar.

Dieses Angebot schon umgesetzt? Bei Smartbroker sind Aktien ab 0,00 EUR pro Order und ohne Depotgebühr in Deutschland handelbar.