29.01.2024 | 06:10
Jahresanfangsrally geht weiter - Defense Metals, Siemens Energy, thyssenkrupp Aktie
Nachdem die letztjährige Jahresendrally kurz vor Weihnachten stoppte, nahmen die bullischen Marktakteure ab Mitte Januar abermals das Zepter in die Hand. Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq sind längst schon wieder an neuen Allzeithochs angelangt. Nur der DAX40 ziert sich und notiert noch 66 Punkte unterhalb der 17.004 Hochpunktmarke aus dem Dezember 2023. Doch das könnte sich im Laufe der kommenden Woche ändern. Folgenden Aktien stehen zudem ebenfalls im Fokus.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Sven Ferber
ISIN:
CA2446331035 , DE000ENER6Y0 , DE0007500001
Defense Metals - Weitere Kooperationen
Mit der Seltenerdoxid-Lagerstätte-Wicheeda sitzt das Unternehmen Defense Metals (WKN: A2PBZ4 | ISIN: CA2446331035 | Ticker-Symbol: 35D) auf einer der größten Lagerstätten von sogenannten Technologiemetallen in Kanada. Durch mehrere Bohrprogramme konnten die gemessenen Mineralressourcen signifikant erweitert werden. Die Konzentration der Seltenen Erden in 6,4 Mio. t Gestein beträgt durchschnittlich ca. 2,86 %. Die Nachfrage nach diesen Technologiemetallen, um daraus Permanentmagnete für die Elektromobilität oder Windkraftanlagen zu bauen, ist nach wie vor hoch, doch bisher kommt ein Großteil des internationalen Angebotes aus China.
Für Defense Metals ist daher die Erkenntnis der Politik in Kanada und den USA vermehrt auf nordamerikanische Produktion zu setzen, ein entscheidender Vorteil in den kommenden Monaten und Jahren. Da sich die Nachrichtenlage gebessert hat, fallen auch die letzten Neuigkeiten des Unternehmens auf. So konnte Anfang Januar eine Zusammenarbeit mit Ucore Rare Metals vereinbart werden. Defense Metals liefert an Ucore Rare Metals (WKN: A2QJQ4 | ISIN: CA90348V3011 | Ticker-Symbol: U9UA) ein Konzentrat an Seltenerdkarbonaten, die Ucore Rare Metals mit ihrer RapidSX-Technologie in die jeweiligen Bestandteile trennen soll. Auch die strategische Beteiligung von McLeod Lake Indian Band (MLIB) mit 2,6 Mio. CAD an Defense Metals zeigt das hohe Vertrauen des dortigen indigenen Volkes in die gemeinsame Entwicklung ihrer heimischen Region.
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Siemens Energy - Leerverkäufer greifen wieder an
Nach dem Desaster mit Siemens Gamesa konnte sich die Aktie von Siemens Energy (WKN: ENER6Y | ISIN: DE000ENER6Y0 | Ticker-Symbol: ENR) seit Oktober 2023 abermals deutlich erholen. Von 6,40 EUR im Tief ging es in den letzten vier Monaten wieder auf 13,72 EUR gen Norden und der Aktienkurs konnte sich mehr als verdoppeln. Doch seit letzter Woche gesellte sich der nächste Hedgefonds auf die Seite der Leerverkäufer. Diese setzen auf fallende Kurse bei dem Energieunternehmen. So hat Henderson Global Investors eine Netto-Leerverkaufsposition von 0,69 % der ausstehenden Anteilscheine seit dem 19.12.23. Am 10.01.24 baute Boussard & Gavaudan Partners ihre Shortposition auf 1,65 % aus und seit dem 25.01.23 ist Qube Research & Technologies mit 1,51 % auf der Leerverkaufsseite der Aktie zu finden.
Das bereinigte EBITDA bei Siemens Gamesa ist mit 426 Mio. EUR nach wie vor negativ, wenn gleich es geringer als im Vorjahr mit -759 Mio. EUR ausfällt. Der freie Cashflow im Gesamtkonzern ist entsprechend ebenfalls mit -283 Mio. EUR im roten Bereich. Seit Beginn des Geschäftsjahres 2021/22 steuert Gamesa in acht von neun Quartalen einen operativen Verlust bei und dieser summiert sich auf bereits 5,4 Mrd. EUR. Für eine vermeintliche Zukunftssparte von Siemens Energy sind die Kennzahlen nicht ernüchternd, sondern immer mehr erschreckend. Dennoch konnte der Gesamtkonzern Siemens Energy im ersten Quartal 2023/24 ein bereinigtes EBITDA von +208 Mio. EUR erreichen. Dies zeigt das dramatische Ausmaß der Geldvernichtung.
thyssenkrupp - Kursziel gesenkt
Das Kursziel für thyssenkrupp (WKN: 750000 | ISIN: DE0007500001 | Ticker-Symbol: TKA) hat die US-Bank J.P. Morgan deutlich gesenkt. Von zuvor 7,40 EUR wurde die Aktie auf 6,00 EUR abgestuft, wenn gleich die Einstufung auf „Neutral“ verblieb. Die europäischen Stahlaktien werden aufgrund hoher Energiekosten von den Investoren gemieden, obwohl die Stahlpreise weiter anziehen. Analyst Moses Ola würde bei weiter anziehenden Stahlpreisen das Chancen-Risiko-Verhältnis als günstig ansehen, denn die Transportunterbrechungen im Roten Meer und das reduzierte Angebot aus Fernost bilden die Grundlage für eine größere Preismacht der Produzenten wie thyssenkrupp.
Derweil hat sich thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) gemeinsam mit Thales zu einem Konsortium zusammengeschlossen. Durch die Kooperation hoffen sie auf den Auftragseingang der griechischen Regierung, die Modernisierung von vier griechischen Fregatten vorzunehmen. Damit wäre laut TKMS-Chef Oliver Burkhard ein weiterer Meilenstein des Unternehmens erreicht und das Unternehmen wieder ein starker und verlässiger Partner der griechischen Marine.
Fazit
Die Risikogefahr für einen Absturz an den Börsen wird derzeit von den Marktteilnehmern als gering eingeschätzt. Die Börsenkurse ziehen weiter an, wenn auch immer noch viele Branchen wie z. B. die Stahlindustrie nicht davon profitieren konnten. Trotz angeschlagener bilanzieller Entwicklung war zuletzt die Aktie von Siemens Energy gefragt und konnte sich verdoppeln. Seit Mitte Dezember ist auch die Aktie von Defense Metals angesprungen, die im Rahmen der Spannung zwischen den USA und China wieder vermehrt in den Fokus der Investoren gerutscht ist und Fortschritte bei ihrem Seltenen Erden Projekt machen konnte.