24.06.2025 | 05:45
Kampf um Rohstoffe – AJN Resources, Barrick Mining, Glencore
Die Staaten und Unternehmen der Welt stehen im teils aggressiven Wettbewerb um den Zugang zu wichtigen Rohstoffquellen. Während sich die Unternehmen meist durch Übernahmeangebote den Zugriff auf die Rohstoffvorkommen sichern wollen, greifen Staaten oft zu Sanktionen und im letzten Mittel zu Waffen und führen Krieg gegeneinander. Während Rüstungsaktien in den letzten drei Jahren wegen des Ukraine-Russland-Kriegs bereits gut liefen, haben Rohstoffaktien noch enormes Nachholpotenzial. Welche hier interessant sein dürften?
Lesezeit: ca.
4 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
JE00B4T3BW64 , CA00149L1058 , CA06849F1080
Glencore Aktie mit Kaufempfehlung
Einer der weltweit führenden Rohstoffhändler ist die in der Schweiz ansässige Glencore (WKN: A1JAGV | ISIN: JE00B4T3BW64 | Ticker: 8GC). Doch das Unternehmen handelt nicht nur mit Rohstoffen; es spielt auch in der Rohstoffproduktion von Kupfer, Kohle, Zink und Silber eine wachsende Rolle. Durch den Rohstoffzyklus und dem Ansteigen vieler Rohstoffpreise in den letzten Jahren konnte der Konzern seinen jährlichen Cashflow stetig ausbauen und für Akquisitionen nutzen.
Im vergangenen Jahr wurde durch eine milliardenschwere Übernahme die Kohlesparte von Teck Resources in Kanada übernommen. Teck Resources wollte sich auf den Kupferbereich fokussieren und verkaufte daher - auch wegen eigener Richtlinien - den als „schmutzig“ befundenen, aber Cashflow starken Geschäftszweig. Im April diesen Jahres expandierte Glencore gemeinsam mit dem indonesischen Petrochemie-Konzern Chandra Asri und übernahm im Joint Venture die Raffinerieanlage von Shell in Singapur. Damit bauen die Schweizer ihr Engagement im Energiesektor weiter aus und das in einer stark wachsenden Region in Asien.
Die Schweizer Großbank UBS bestätigt das „Buy“-Rating und belässt das Kursziel bei 400 Pence (3,43 EUR). Die Deutsche Bank schätzt Glencore genauso ein und bleibt ebenfalls bei der Empfehlung zum „Kauf“ mit einem Kursziel von 400 Pence (3,43 EUR).
AJN Resources mit neuen Rohstoffvorkommen
Einer neuen Herausforderung geht der deutsche Rohstoffunternehmer Klaus Eckhoff nach. Der Geologe hat bereits mehrere Unternehmen erfolgreich aufgebaut und kennt sich auf politischer wie auch geologischer Ebene in Afrika und besonders in der Demokratischen Republik sehr gut aus. Dort ist er bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten aktiv, gut vernetzt und baute Ende 2003 und in den Folgejahren das Moto-Goldprojekt mit mehr als 22 Mio. Unzen Gold in der Kategorie angezeigt und geschlussfolgert auf. Dieses wurde später an Randgold Resources verkauft, das damals noch unter der Leitung des heutigen Barrick Mining CEO Mark Bristow stand, ehe Randgold Resources in 2019 von Barrick Mining übernommen worden ist.
Nun will Klaus Eckhoff mit seiner neuen Gesellschaft AJN Resources (WKN: A2JN3M | ISIN: CA00149L1058 | Ticker-Symbol: 5AT) die nächsten Goldprojekte angehen. Zum einen hat das kanadische Unternehmen bereits Zugriff auf 70 % der Anteile am Dabel Gold Projekt in Äthiopien gesichert. Die Liegenschaft umfasst eine Explorationsfläche von insgesamt 672 qkm und liegt im dortigen Adola Gold Gürtel. In dieser Goldvererzungszone befindet sich mit der Lega-Dembi-Mine auch die größte Goldmine des afrikanischen Landes und das Team um Klaus Eckhoff vermutet hier noch deutlich mehr Potenzial.
Zum anderen hat sich das Unternehmen - ebenfalls in Äthiopien - mit einer Kaufoption von 70 % der Anteile den Zugriff auf das Okote Goldprojekt gesichert. Bereits auf dem Gebiet vorgenommene Bohrungen über 14.000 Bohrmeter zeigten Goldfunde zwischen 1,65 g und 8,71 g Gold je Tonne Gestein an. AJN Resources will zu diesem Projekt einen NI 43-101 Bericht erstellen, um eine erste Mineral-Ressourcenschätzung abgeben zu können. Vermutet wird ein Potenzial von mehreren Millionen Unzen Gold. Auch im Kongo ist das Unternehmen aktiv und sieht hier bei zwei weiteren Projekten erhebliches Potenzial, zu sehr ökonomischen Konditionen Lithium abbauen zu können. Hierfür sollen bei den Projekten Kabunda South und Monono Northeast noch weitere Bohrungen vorgenommen werden.
Barrick Mining – Mali und Pakistan
Der zweitgrößte Goldproduzent der Welt ist der kürzlich von Barrick Gold in Barrick Mining (WKN: A417GQ | ISIN: CA06849F1080 | Ticker-Symbol: ABR0) umbenannte kanadische Rohstoffkonzern. Da das Unternehmen das riesige Kupfervorkommen Reko Diq in Pakistan entwickelt, war aus Sicht der Unternehmensleitung um CEO Mark Bristow die Umbenennung in Barrick Mining das richtige Signal für die Finanzmärkte, dass zukünftig nicht nur das Edelmetall Gold im Fokus des Konzerns liegt. In der ersten Ausbaustufe von Reko Diq investiert Barrick Mining bis zu drei Mrd. USD, um bis Ende 2028 den Aufbau der Mine so weit voranzutreiben, dass die erste Produktion gestartet werden kann.
Weniger erfreuliche Nachrichten kamen dagegen aus Mail. In 2023 wurden dort neue Bergbauvorschriften für die Minenindustrie eingeführt. Diese sehen eine höhere Beteiligung der Regierung an neuen Projekten vor. Da Barrick Mining jedoch mit Loulo und Gounkoto bestehende Projekte hat, pocht das Unternehmen auf die vorherige Regelung, da das neue Bergbaurecht nur neue Minen betrifft. Durch den Streit hat das Unternehmen im Januar 2025 die Produktion von Gold in Mali eingestellt. Am 17. Juni 2025 hat nun ein Handelsgericht in der Hauptstadt Bamako ein nächstes Urteil gefällt und die vorläufige Verwaltung des Loulo-Gounkoto-Komplexes beschlossen. Für die operative Leitung wurde vom Staat ein Verwalter ernannt, der die Kontrolle übernimmt. Die Eigentumsrechte von Barrick Mining wurden dagegen nicht angetastet. Die Aktie gab daraufhin in der vergangenen Woche um 1,6 % nach, notiert aber weiterhin oberhalb der 18 EUR.
Fazit
Klaus Eckhoff will als CEO von AJN Resources das nächste Multimillionen-Unternehmen in Afrika aufbauen. Noch ist die Bewertung mit ca. 5,4 Mio. CAD sehr gering, aber die laufenden Bohrprogramme und die zu erwartenden Ergebnisse in der zweiten Jahreshälfte haben das Potenzial, einen deutlichen Kursschub bei der Aktie auszulösen. Skeptisch scheinen die Marktteilnehmer noch bei der Aktie von Glencore zu sein, wenngleich die Analysten die Aktie derzeit als „Kauf“ einschätzen. Einen ersten Kursschub seit Jahresanfang konnte dagegen die Aktie von Barrick Mining verbuchen und notiert mi 20,94 USD ca. 32 % höher als noch zum Jahreswechsel 2024 auf 2025.