13.01.2025 | 05:45
Kaufchancen und Gewinnmitnahmen - Almonty Industries, Heidelberger Druckmaschinen, Rheinmetall
In der DAX-Jahresumfrage des Handelsblatts zum Jahresanfang äußerten sich 80 % der Anleger in Sorge über den designierten US-Präsidenten Donald Trump und die mögliche negative Beeinflussung des deutschen Aktienmarktes. Am meisten riefen deutliche Zollerhöhungen Bedenken bei den über 9.000 befragten Börsenteilnehmern hervor. Doch oftmals steigen die Kurse an der sogenannten Mauer der Angst empor und so könnte das Börsenjahr 2025 besser laufen, als die meisten Marktteilnehmer es im Moment noch erwarten. Einen ersten Hinweis darauf könnte die angekündigte Eingrenzung der schärferen US-Zollpolitik auf kritische Rohstoffe und Industriebereiche geben, so wie dies zuletzt aus Washington zu hören und zu lesen war.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
CA0203981034 , DE0007314007 , DE0007030009
Almonty Industries Gewinnmitnahme und Kaufchance
Immer mehr internationale Investoren interessieren sich für Südkoreas größte Wolframressource: der Sangdong-Wolfram-Mine. Die dortige Mine gehört zu den größten und hochgradigsten der Welt und wird vom kanadischen Wolframunternehmen Almonty Industries (WKN: A1JSSD | ISIN: CA0203981034 | Ticker-Symbol: ALI) auf- und ausgebaut. Der Aufbau ist sehr weit fortgeschritten, so dass zum Ende des ersten Quartals 2025 mit dem Beginn der Produktion zu rechnen ist. Mitfinanziert hat das Projekt die KfW-IPEX-Bank mit einem Kredit in Höhe von 75,1 Mio. USD. Die letzte Tranche des Kredites in Höhe von 906.000 USD wurde am vergangenen Freitag ausgezahlt.
Die an Baufortschritten gekoppelte Kreditauszahlung ist damit am planmäßigen Ende der vereinbarten Auszahlungsmodalitäten angekommen. Die Mine befindet sich ca. 170 km ost-südöstlich von der Hauptstadt Seoul und beherbergt ein nachgewiesenes und wahrscheinliches Vorkommen von über 7,89 Mio. Tonnen wolframhaltigem Erz. Damit hat die Wolframmine eines der weltweit reichhaltigsten Vorkommen an Wolfram und die Ausbeutung der Mine wird bis ins nächste Jahrhundert andauern. Bereits in der Vergangenheit gehörte die Mine zu den größten Devisenbringern von Südkorea und machte nach dem Koreakrieg teils über 50 % der Exportumsätze aus. Durch die Vertiefung der Wertschöpfungskette in Südkorea soll die Veredlung des Erzes zudem in einem hochmodernen Industriekomplex im Inland erfolgen, um so einen höheren Mehrwert für die Region zu erwirtschaften.
Durch eine über 90-jährige Minenlebenszeit von Sangdong ist eine Investition in die Aktie von Almonty gerade für langfristig orientierte Investoren interessant, zumal zum Quartalsende die Produktion beginnen soll. Weitere geplante Ausbaustufen der Mine sollen aus dem zukünftigen Cashflow generiert werden, so dass mit anhaltendem Unternehmenswachstum zu kalkulieren ist. Kurzfristige Gewinnmitnahmen der frühen Anleger könnten daher für langfristig orientierte Investoren als Kaufchance betrachtet werden.
Heidelberger Druckmaschinen Wachstumsstrategie
Im Vergleich zum ersten Quartal 2024 (April bis Juni) zeigte das zweite Quartal 2024 (Juli bis September) bei Heidelberger Druckmaschinen (WKN: 731400 | ISIN: DE0007314007 | Ticker-Symbol: HDD) eine Verbesserung der Ertragslage. Die eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen des Unternehmens entfalten ihre Wirksamkeit. Das bereinigte EBITDA stieg um 49 Millionen EUR auf 40 Millionen EUR. Die EBITDA-Marge verbesserte sich daher im zweiten Quartal 2024 auf 7,8 %. Auch bei den anstehenden Umsätzen in den kommenden Quartalen sieht es gut aus.
Mit der Auslieferung des 3.000ten Digitaldrucksystems der Versafire Modellreihe an die bayrische Schöttner Druck konnte zudem ein Meilenstein im Vertrieb erreicht werden. Im nächsten Jahr wird das Nachfolgemodell Jetfire 50 in die Auslieferung gehen. Hier gab es hohes Interesse bei der Messe Drupa 2024. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 8,3 für 2025 ist der Wert zudem attraktiv bewertet. Bei einem erwarteten Cashflow von 0,30 EUR je Aktie im Jahr 2025 ist bei einem Aktienkurs von zuletzt 0,98 EUR die Heidelberger Druckmaschinen einen genaueren Blick wert.
Rheinmetall übernimmt Mehrheit
Durch den Ukrainekonflikt zwischen der von den NATO-Staaten unterstützten Ukraine, und Russland, konnte vor allem das Rüstungsunternehmen Rheinmetall (WKN: 703000 | ISIN: DE0007030009 | Ticker-Symbol: RHM) profitieren. Seit Februar 2022 konnte sich der Aktienkurs mehr als versechsfachen und erreichte mit 663,80 EUR im vergangenen Monat ein neues Allzeithoch. Um im Zeitalter der Digitalisierung im Militärbereich weiter Schritt halten zu können, nutze die Geschäftsführung um Armin Papperger die derzeitige Liquiditätslage, um weitere Anteile an dem Softwareunternehmen Blackned zu übernehmen.
Der Konzern teilte am vergangenen Freitag mit, seinen Digitalisierungskurs gestärkt zu haben und nun über die Mehrheit an der in Bayern ansässigen Blackned zu verfügen. Insgesamt wurden weitere 11 % Anteile gekauft und damit der bisherige Anteil von 40 % auf 51 % aufgestockt. Die Übernahme erfolgte dabei über die Bremer Tochtergesellschaft Rheinmetall Electronics. Blackned selber wuchs in den letzten Jahren sehr stark und so konnte der Umsatz von 2022 mit 28,6 Mio. in 2023 auf 42 Mio. EUR gesteigert werden. Beide Unternehmen erfüllen zusammen einen Auftrag der Bundeswehr über 1,2 Mrd. EUR. Hierbei handelt es sich um ein 10-Jahreskontrakt, um für die Bundeswehr den Digitalfunk aufzubauen. Davon entfielen bisher 730 Mio. EUR auf Rheinmetall und 470 Mio. EUR auf Blackned, die nun unter dem Dach von Rheinmetall konsolidiert werden können.
Fazit
Während die Aktie von Rheinmetall nahe dem Allzeithoch notiert und auch in den kommenden Jahren von der Aufrüstung der Armeen in den EU-Staaten profitieren dürfte, ist die Aktie der Heidelberger Druckmaschinen noch im übergeordneten Abwärtstrend gefangen. Unter stetigem Aufwärtsdruck befindet sich seit Ende 2023 auch die Aktie von Almonty. Da das Allzeithoch aus 2021 noch knapp 40 % entfernt liegt, ist hier noch genügend Anstiegspotenzial für 2025 gegeben.