13.08.2025 | 05:45
Kaufgelegenheiten – AJN Resources, Barrick Mining, BHP, Vale
In den USA sind die Preise im Juli 2025 weniger stark gestiegen wie allgemeinhin befürchtet. Laut des Verbraucherpreisindexes stieg die Teuerungsrate im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,7 % an. Ökonomen hatten hier mit einem leicht höheren Anstieg der Inflationsdaten gerechnet und 2,8 % bei ihren Annahmen berücksichtigt. Laut der Statistikbehörde des Arbeitsministeriums der USA liegt die Teuerungsrate damit auf dem gleichen Niveau wie im Vormonat. Doch stärker als erwartet ist die Kerninflation (ohne Energie und Lebensmittel) angestiegen und zwar auf Jahressicht auf 3,1 %. Sollten nun noch Aktien gekauft werden und wenn ja, welche?
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
CA00149L1058 , CA06849F1080 , AU000000BHP4 , BRVALEACNOR0
BHP und Vale mit Vergleich
Das australische Rohstoffunternehmen BHP (WKN: 850524 | ISIN: AU000000BHP4 | Ticker-Symbol: BHP1) und das brasilianische Bergbauunternehmen Vale (WKN: 897136 | ISIN: BRVALEACNOR0 | Ticker-Symbol: CVLC) haben zur Beilegung einer britischen Sammelklage einen Vergleich in Höhe von 1,4 Mrd. USD vorgelegt, wobei sich die angebotene Summe aus ca. 800 Mio. USD Entschädigungszahlungen für die Opfer sowie ca. 600 Mio. USD zur Deckung der Prozesskosten des Verfahrens zusammen setzt.
Bei der im Vereinigten Königreich anhängigen Sammelklage haben sich ca. 640.000 Einzelkläger zusammengeschlossen. Sie bezieht sich auf den Dammbruch des BHP und Vale Joint Ventures Samarco, einem Eisenerzkomplex, welcher sich 2015 in der Nähe der brasilianischen Stadt Mariana ereignete und furchtbare Folgen für Mensch und Natur hatte.
Dieser Dammbruch war die verheerendste Umweltkatastrophe in Brasilien und noch zeichnet sich kein Ende des Verfahrens ab. Der mögliche Schadensersatz könnte, laut den Anwälten der Kläger, bis zu 36 Mrd. GBP (britische Pfund) betragen. Aus Sicht von BHP und Vale ist aber nach der Einigung mit den Behörden in Brasilien im letzten Jahr über eine Entschädigungssumme i. H. v. 30 Mrd. USD über 20 Jahre das Londoner Verfahren nicht mehr notwendig. Sollte der Vergleich akzeptiert werden, könnte das der Befreiungsschlag für die beiden Aktien sein.
AJN Resources mit neuen Rohstoffvorkommen
Das Goldexplorationsunternehmen AJN Resources (WKN: A2JN3M | ISIN: CA00149L1058 | Ticker-Symbol: 5AT) ist in den beiden afrikanischen Ländern Äthiopien und der Demokratischen Republik Kongo aktiv. Dem kanadischen Unternehmen gehören 70 % des in Äthiopien befindlichen Dabel Gold Projekts. Die Explorationsfläche umfasst insgesamt 672 km² und liegt im Adola Gold Gürtel. Innerhalb dieser Goldzone befindet sich mit der Lega-Dembi-Mine - mit einem Vorkommen von 4,5 Mio. Goldunzen - auch die größte Goldmine des afrikanischen Landes. Das erfahrene Team um CEO Klaus Eckhoff vermutet in diesem zur Zeit noch unterexplorierten Gebiet deutlich mehr Goldvorkommen und will dies in kommenden Bohrungen nachweisen.
Ebenfalls in Äthiopien befindet sich das Okote Goldprojekt. Dort wurde der Nachweis bereits durch Bohrungen über 14.000 Bohrmeter erbracht und es konnten Goldfunde zwischen 1,65 g und 8,71 g Gold je Tonne Gestein nachgewiesen werden. AJN Resources will nun zu diesem Projekt einen NI 43-101 Bericht erstellen, um eine erste Mineral-Ressourcenschätzung abgeben zu können. In den nächsten vier bis sechs Wochen will das Unternehmen für den Bericht noch weitere 1.500 m Diamantkernbohrungen auf dem Projektgebiet niederbringen, welche innerhalb eines 3 km x 0,5 km Gebietes weitere Goldfunde aufzeigen sollen.
Die Genehmigung für das Bohrprogramm wurde von der Regionalregierung bereits erteilt, es fehlen nur noch die Visa für das beauftragte Unternehmen für diese Bohrungen. Die Unternehmensführung um CEO Klaus Eckhof will mittels des Bohrprogramms die bisherigen Daten des Unternehmens vervollständigen, von denen erst ca. 25 % der gewünschten Gesamtanzahl vorliegen. In den kommenden Wochen werden also von diesem Projekt vermehrt Informationen veröffentlicht werden und diese könnten mit neuen Goldfunden den Aktienkurs deutlich gen Norden bewegen.
Barrick Mining nach den Quartalszahlen
Der zweitgrößte Goldproduzent der Welt, Barrick Mining (WKN: A417GQ | ISIN: CA06849F1080 | Ticker-Symbol: ABR0), legte diese Woche seine Quartalskennzahlen vor. Auch wenn nach der Veröffentlichung ein kurzfristiger Abverkauf startete, konnten sich die Ergebnisse nicht nur sehen lassen, sondern auch die Erwartungen der Analysten übertreffen.
Die Marktteilnehmer waren kurzfristig irritiert, dass im zweiten Quartal eine Abschreibung auf den Loulu-Gounkoto-Komplex in Mali vorgenommen worden ist. Doch der Prozess mit der Regierung von Mali über das neue Minengesetz war längst von den Marktteilnehmern im Kurs eingepreist und war einer der Gründe für die schwache Entwicklung des Aktienkurses in den letzten 18 Monaten.
Doch umso interessanter sind die gelieferten Kennzahlen für Q2. Der Goldproduzent verdiente 811 Mio. USD bzw. 0,47 USD je Aktie im abgelaufenen Quartal und damit mehr als doppelt so viel wie im Vorjahresquartal, als noch 370 Mio. USD bzw. 0,21 USD je Aktie erzielt werden konnten. Der starke Anstieg war hauptsächlich dem hohen Goldpreis geschuldet, der im Vergleichszeitraum um 41 % auf 3.295 USD anstieg. Auch der Umsatz stieg von 3,16 Mrd. USD auf 3,68 Mrd. USD und das trotz geringerer Goldproduktion, die von 948.000 Unzen auf 797.000 Unzen zurückging.
Fazit
Die Unsicherheit an den Börsen nimmt zu, wenngleich das Momentum bei den Rohstoffaktien immer stärker an Fahrt aufnimmt. Während die Aktien von AJN Resources, BHP und Vale noch wenig vom Rohstoffboom profitieren konnten, hat Barrick Mining zuletzt neue 3-Jahreshochs erreichen können. Allen vier Unternehmen gemein ist aber nach wie vor, deren günstiges Chancen-Risiko-Profil, daher sollten Investoren sich intensiver mit diesen Rohstoffaktien beschäftigen.