07.12.2022 | 05:45
Knappes Gut – Manz, Power Nickel, Varta
Die von der Politik geforderte Mobilitätswende ist längst in Gang gesetzt und immer mehr Menschen kaufen sich Elektroautos bzw. Hybridmodelle. Im vergangenen Monat November 2022 wurden 260.512 Neuwagen abgesetzt und damit knapp ein Drittel mehr als im Vorjahresmonat. Davon waren 57.980 Neufahrzeuge reine E-Antriebe (22,3%) und 44.581 Neuzulassungen (17,1%) sind Plug-in-Hybride. Doch mit einem stetig wachsenden Anteil von mittlerweile 39,4% Stromern an den Gesamtverkäufen steigt die Nachfrage nach Rohstoffen und auch der Energiebedarf nimmt stetig steigend zu.
Lesezeit: ca.
4 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
MANZ AG | DE000A0JQ5U3 , Power Nickel Inc. | CA7393011092 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55 , PORSCHE AG | DE000PAG9113
Power Nickel will Nickelmangel beheben
Der Umbau der Automobilindustrie hin zur E-Mobilität ist im vollen Gang und die Nachfragen nach Lithium-Ionen-Batterien steigt stetig an. Bereits in 2021 wurde von dem recht jungen Industriezweig bereits mehr als 8% der weltweiten Nickelproduktion verbraucht. Die Absatzkennzahlen der globalen Automobilhersteller und die Erwartungen der Experten sagen einen weiter deutlich zulegenden Nickelbedarf voraus. Bis 2030 geht der Bergbaugigant Glencore davon aus, dass die Nachfrage aus der EV-Industrie auf 59% der weltweiten Gesamtproduktion von Nickel ansteigen dürfte. Steigende Preise sind daher vorprogrammiert, weil das Angebot an Nickel nicht beliebig ausbaubar ist. Daher rücken Unternehmen im Nickelsektor wie Power Nickel (WKN: A3CUEW ISIN: CA7393011092 Ticker-Symbol: IVV) immer mehr in den Fokus von Investoren. Im November konnte das Unternehmen eine überzeichnete Kapitalerhöhung durchführen und knapp 4,2 Mio. CAD einsammeln. Damit kann das planmäßig für Q.1/2023 vorgesehene Bohrprogramm von 5.000 Metern auf 12.500 bis 15.000 Meter erweitert werden.
Power Nickel besitzt mit dem NISK Projekt in Quebec, Kanada, ein hochgradiges Nickel-Kupfer-PGE-Vorkommen. Der Nickelanteil im Gestein hat bereits eine Mächtigkeit von 2 Mio. Tonnen und auch die Bohrergebnisse von letzter Woche ergaben wieder Ergebnisse oberhalb von 1% Nickelanteil je Tonne Gestein und sogar Kupferanteile von 0,8%. "Aufgrund dessen, was wir bei dieser Bohrrunde gesehen haben, gehen wir davon aus, dass durch die Bohrungen unser Ziel, Kanadas nächste Nickelmine zu werden, in sehr erreichbare Nähe gerückt wird. Im Vergleich zu anderen weltweiten hochgradigen Nickel-Sulfid-Explorationsprojekten wird unseres zu einem Zehntel oder weit unter dem Wert liegend gehandelt. Ergebnisse wie diese werden hoffentlich dazu beitragen, dass Investoren Power Nickel und Nisk in einem anderen Licht sehen", sagte CEO Terry Lynch.
Manz – deutliches Wachstum
Mit einem deutlichen Wachstum konnte der Hightech-Maschinenbauer Manz AG (WKN: A0JQ5U ISIN: DE000A0JQ5U3 Ticker-Symbol: M5Z) die Ergebnisse des dritten Quartals vorstellen. Im Vergleich zum Vorjahr konnten im dritten Quartal 2022 64,71 Mio. EUR Umsatz verbucht werden. Im Vorjahr waren es nur 49,21 Mio. EUR und im Vergleich zu Q.2/2022 mit 65,81 Mio. EUR nur knapp darunter. Damit scheint es so langsam wieder rund zu laufen. Das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) konnte wieder im positiven mit einem Plus von 4,65 Mio. EUR abgeschlossen werden, während ist im Vorquartal ein Minus von 1,29 Mio. EUR und im Vorjahresquartal noch ein Minus 4,06 Mio. EUR waren. Das Nettoergebnis der Manz AG je verwässerter Aktie lag bei 0,60 EUR während im Vorjahr noch ein Minus von 0,72 EUR je Aktie eingefahren werden musste. Der Cashbestand und die liquiden Mittel lagen zum 30.09.2022 bei 37,08 Mio. EUR und mit dem positiven Ergebnis dürfte die bisherige Talfahrt gestoppt worden sein. Damit hat sich die Geschäftsentwicklung wieder stabilisiert, zeigt aufwärts und würde fundamental betrachtet eine Trendwende der Aktie begründen.
Das sieht auch der Vorstandsvorsitzender der Manz AG Martin Drasch so und sagte dazu: „Unsere Entwicklung in den ersten neun Monaten 2022 belegt gerade vor dem Hintergrund eines weltweit sehr herausfordernden Umfelds, dass wir mit der Manz AG die richtigen strategischen Akzente gesetzt haben. Die kontinuierlich anziehende Dynamik im Elektromobilitätsmarkt eröffnet uns dabei ausgezeichnete Geschäftsopportunitäten für die Zukunft. Dies unterstreicht nicht zuletzt unsere Kooperation mit Daimler Truck, in deren Rahmen wir im dritten Quartal den ersten Auftrag für das InnoLab Battery in Mannheim erhielten. Zudem haben wir im dritten Quartal mit Dürr und GROB eine einzigartige Industrieallianz mit dem Ziel geschaffen, die vollständige Wertschöpfungskette der Batterieproduktionstechnik in Europa abzubilden – dies wird unsere sehr gute Marktpositionierung nachhaltig weiter stärken, die sich im Übrigen auch in unserem sehr hohen Auftragsbestand zeigt.“
Varta steigt ab und Porsche auf
Auf Grund des massiven Kurseinbruchs der Varta-Aktie (WKN: A0TGJ5 ISIN: DE000A0TGJ55 Ticker-Symbol: VAR1) in den letzten Monaten hat das Gremium der Deutschen Börse am Montagabend entschieden, die Aktie von Varta aus dem MDAX zu nehmen. Die Deutsche Börse nimmt alle drei Monate eine Neuordnung der Aktienindizes vor und die neuen Veränderungen treten zum 19. Dezember 2022 in Kraft. Die wichtigsten Änderungen in den drei Hauptindizes sind dabei, dass die Porsche-Aktie die Aktien von PUMA im DAX40 ersetzen. Die Porsche AG ist damit das dritte Unternehmen im DAX, welches aus dem Umfeld des Volkswagenkonzerns bzw. den Hauptaktionärskreis der Familien Piech und Porsche kommt. Porsche steht dabei mit einer Bewertung von 98 Mrd. EUR sogar noch vor Volkswagen, die nur auf eine Marktkapitalisierung von 84 Mrd. EUR kommen.
Die Aktie des fränkischen Sportartikelkonzerns PUMA rutscht mit einer Marktkapitalisierung von 7,5 Mrd. EUR in den MDAX und dafür steigt Varta nach dem Kursrutsch auf unter 30 EUR und einer verbleibenden Marktkapitalisierung von 1,2 Mrd. EUR in den SDAX ab. Aufrutschen aus dem SDAX in dem MDAX wird der Hersteller von Biodiesel und Bioethanol Verbio Vereinigte Bioenergie aus Leipzig. Diesem Indextausch ist die Wohnungsgesellschaft Deutsche Wohnen zum Opfer gefallen, die zu 87% dem Immobilienkonzern Vonovia gehört. Die nächste Überprüfung der Indizes findet dann regulär am 03. März 2023 statt. Fragen an die Investor Relation Abteilung von Varta können Investoren und Anleger beim 5. IIF – International Investment Forum am Mittwoch, den 07.12.2022, stellen. Um 13:00 Uhr per Zoom berichtet Varta und interessierten Zuhörern reichen ihre Fragen über den Chat ein. Kostenfreie Anmeldung für Zoomkonferenz.

Quelle: Deutsche Börse - Bulle und Bär