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18.07.2023 | 05:45

Konjunkturabschwächung? Hensoldt, Defense Metals, Kore Mining, RWE Aktie

  • Hensoldt
  • Defense Metals
  • Kore Mining
  • RWE
Bildquelle: pixabay.com

Die Arbeitsmarktdaten in den USA waren stärker als erwartet und sorgten am vergangenen Freitag für Kursrücksetzer an den internationalen Finanzmärkten. Die Anleger haben Angst vor stärker anziehenden Zinsen in den USA und damit einer deutlicheren Konjunkturabschwächung als bisher angenommen. Dagegen kommen aus China derweil schlechtere Konjunkturdaten als erwartet auch wenn das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im 2. Quartal um 6,3 % gegenüber dem Vorjahr gewachsen ist und viele westliche Staaten von solchen Wachstumsraten nur träumen können. Doch das vermeintlich hohe Wachstum kommt nur durch die schlechten coronabedingten Vergleichsdaten aus dem Vorjahr zustande, denn im Vergleich zum 1. Quartal 2023 stieg das BIP nur um 0,8 % an.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: CA2446331035 , DE000HAG0005 , CA50067K1003 , DE0007037129


 

Defense Metals mit strategischen Metallen

Die Nachfrage nach Metallen und seltenen Erden wächst durch den Ausbau erneuerbarer Energien immer stärker und damit wird auch die Abhängigkeit von China, einem der größten Lieferanten von Seltenen Erden, immer größer. Um diese Abhängigkeiten zu verringern, investieren die Staaten Westeuropas und Nordamerikas immer stärker in das Auffinden neuer Lieferanten. Einer dieser Profiteure ist der Mineralexplorer Defense Metals (WKN: A2PBZ4 | ISIN: CA2446331035 | Ticker-Symbol: 35D).

Das Unternehmen besitzt mit seinem Projekt Wicheeda eine der größten Lagerstätte an Seltenerdoxidgehalten (TREO) außerhalb Chinas. Im Gestein konnten teilweise Konzentration von 3,77 % Anteilen an Seltenen Erden nachgewiesen werden, was international betrachtet eine sehr hohe Konzentration ist. Durch die oberflächennähen Erze, wird der zukünftige Abbau zumindest anfänglich im kostengünstigeren Tagebau möglich und damit die Anfangskosten für den Produktionsaufbau niedrig sein. Mit den derzeitigen Arbeiten an der vorläufigen Machbarkeitsstudie (PFS), baut das Unternehmen die Grundlage für die spätere Finanzierung der Mine vor. Mit einer Dauer von ca. 12 Monaten soll diese im ersten Halbjahr abgeschlossen werden.

Hensoldt AG neutral eingestuft

Mit einem Aktienkurs von 32,50 EUR wird das Rüstungsunternehmen Hensoldt AG (WKN: HAG000 | ISIN: DE000HAG0005 | Ticker-Symbol: HAG) nach wie vor hoch gehandelt und konnte in den letzten 6 Wochen von 27,17 EUR um 5,33 EUR um knapp 20 % ansteigen. Damit ist die Aktie nur noch 5 EUR vom Allzeithoch entfernt, welches am 18. April dieses Jahres ausgebildet worden ist. Hensoldt gehört wie andere europäische Rüstungsunternehmen zu den Profiteuren des Krieges in der Ukraine und kann durch die gesteigerten Rüstungsausgaben u. a. von der Bundesregierung und einem „Sondervermögen“ von zusätzlichen 100 Mrd. EUR profitieren.

Die Marge von Hensoldt ist mit ca. 20 % vom Verkaufspreis als sehr gut einzustufen und auch die Auftragslage ist nach wie vor hoch. Das Unternehmen erwartet in den kommenden Quartalen noch mehr Aufträge von der Bundeswehr, da aus dem Sondervermögen immer mehr Gelder zur Auftragsvergabe frei werden. Durch Erweiterung der Produktionskapazitäten kann das Unternehmen auch mehr Radare produzieren und ausliefern. Geplant ist zudem die Produktion auch bis 2024 nochmal um 50 % zu steigern, so dass nach 10 Radaren in 2023 im kommenden Jahr 15 Radare ausgeliefert werden können. Für die US-Bank J.P. Morgan ist aber nicht mehr viel Luft nach oben und so stufen sie das Unternehmen nur noch auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 32 EUR ein. Das Branchenumfeld ist zwar sehr optimistisch, aber bereits im Kurs weitestgehend eingepreist.

Kore Mining hohe Umsätze

Ruhig ist es in den letzten Monaten um die Aktie von Kore Mining (WKN: A2QQMA | ISIN: CA50067K1003 | Ticker-Symbol: EUS) geworden. Seit Oktober 2022 liegt der Aktienkurs wie ein Stein am Boden, aber seit Anfang Juli 2023 kommt wieder Bewegung rein. Gingen teils nur wenige 1.000 bis 10.000 Aktien am Tag um, so wurden in den letzten zwei Wochen mehr als 7 Mio. Aktien gehandelt. Scheinbar haben einige Investoren wieder Vertrauen in den Goldexplorer entwickelt. Von Interesse für größere Goldunternehmen dürfte das Imperial Projekt in Kalifornien sein. Dieses hat bei einem Goldpreis von nur 1.450 USD je Unze und einer 5%igen Abzinsung eine Wirtschaftlichkeit von 458 Mio. USD bei nachgewiesenen 0,9 Mio. Unzen im Boden und 1,3 Mio. vermutetet weiteren Goldressourcen. Die Mine hätte bei einem Abbau von 146.000 Unzen im Jahr eine Laufzeit von 8,5 Jahre.

Auch das ebenfalls in Kalifornien liegende Long Valley Projekt ist interessant. 1,2 Mio. Unzen Gold sind hier angezeigt und weitere 0,5 Mio. Unzen werden vermutet. Bei einem Goldpreis von 1.600 USD je Unze und 5% Abzinsung liegt die Wirtschaftlichkeit des Projektes bei 389 Mio. Unzen. Bei einem Abbau von 102.000 Unzen im Jahr würde die Mine 7 Jahre betrieben werden können, sofern keine weitere Exploration vor Ort durchgeführt wird. Da der Goldpreis sich aber oberhalb der 1.900 USD je Unze festgesetzt hat und immer mehr Zentralbanken USD abstoßen sowei Gold akkumulieren, dürfte das Interesse an neuen Goldminen in den USA weiter zulegen. Ggf. spekulieren auch die neuen Aktionäre der letzten 2 Wochen auf einen Verkauf von einem der beiden Goldprojekte, damit sich das Unternehmen besser fokussieren kann.

RWE vor dem Ausbruch

Der Aktienkurs des deutschen Energieversorgers RWE (WKN: 703712 ISIN: DE0007037129 Ticker-Symbol: RWE) hat sich seit Mai 2022 in einer Seitwärtsphase verkeilt. In dieser charttechnischen Situation kämpfen die Bullen und die Bären um die Hoheit über das Kursgeschehen und lassen derweil keine höheren Hochs aber auch keine tieferen Tiefs mehr zu. Mittlerweile hat sich das Kursgeschehen auf einen schmalen Korridor von 38 EUR bis 43 EUR verengt und das führt in der kommenden Entscheidungsschlacht beider Lager zu einem starken Ausbruch.

Je nachdem ob die Bullen oder Bären als Sieger vom Schlachtfeld gehen - der Gewinner wird das Kursgeschehen der kommenden Monate bestimmen. Daher sollten sich Trendfolger die Aktie der RWE nun langsam unter Manndeckung stellen und den oben genannten Bereich mit Chartweckern belegen, die bei Erreichen der 38 EUR oder 43 EUR sofort das Augenmerk auf den Wert ziehen. Für J.P. Morgan und deren Analysten Vincent Ayral steht die Trendrichtung für den Ausbruch jedenfalls schon fest. In der vorgelegten Studie rechnet der Experte nach dem starken Jahr 2022 auch mit einem starken Jahr 2023 und hob seine Schätzungen an. Beim Kursziel wurde dieser auch etwas bullischer und hob dieses von 52,50 EUR auf 53 EUR an. Auch eine Anhebung der Ziele durch RWE wäre für ihn keine Überraschung.



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