13.01.2022 | 05:45
Kupfer, das Gold der Zukunft? - Glencore, Nevada Copper, NIO, Tesla
Kupfer spielt in vielen Zukunftstechnologien eine entscheidende Rolle. Eine Studie der unabhängigen Schweizer Beratungsfirma Prognos zeigt, dass die Kupfernachfrage in den nächsten Jahren speziell für Batterien, Elektromotoren und Leistungselektronik erheblich ansteigen wird, u. a. auch die Notwendigkeit, Erneuerbare Energien bis zum Endverbraucher zu bringen. Der dringende Bedarf am Ausbau unserer Stromnetze, wird die Bedeutung von Kupfer weiter erhöhen und die Nachfrage nach Kupfer massiv ansteigen lassen. Doch wie kann der Anleger weiter an der steigenden Kupfernachfrage partizipieren?
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
NIO INC.A S.ADR DL-_00025 | US62914V1061 , NEVADA COPPER CORP. | CA64128F7039 , TESLA INC. DL -_001 | US88160R1014 , GLENCORE PLC DL -_01 | JE00B4T3BW64
Kupfer – Glänzende Aussichten voraus bei Nevada Copper?
Nevada Copper (WKN: A3C9TE ISIN: CA64128F7039 Ticker: ZYTA) mit Sitz in Vancouver kontrolliert heute eine der wenigen produktionsbereiten Kupferquellen mit Erweiterungspotential in den USA. Nevada Copper vermeldete letzten Monat im Rahmen des unternehmenseigenen Projektes ‘Pumpkin Hollow‘ 50 % höhere Erschließungsraten als im November ‘21 und einen Anstieg um fast 100% im Vergleich zum August ’21. Nach langen Verzögerungen und den Verschleiß mehrere CEO scheint nun endlich der gordische Knoten gelöst zu sein.
Aktuell wird weitere Ausrüstung in Betrieb genommen, so dass sich die operative Leistung von Nevada Copper in Q.1 2022 weiter beschleunigt. Zusätzlich wollen die Kanadier in diesem Jahr ein weiteren hochgradigen Kupferstollen Namens ‘Sugar Cube‘ erschließen bzw. abbauen. Da die ursprüngliche Schuldenproblematik gelöst und auch umstrukturiert is, kann es nun auch für die Aktienkurs losgehen. Charttechnisch hat sich seit Sommer 2021 ein dreifacher Boden zwischen 0,49 – 0,52 CAD (0,32 – 0,35 EUR) gebildet, so dass ein aktueller Einstieg sehr gut abgesichert werden kann.
Nio gibt nicht nur in China Gas
Beim chinesischen Elektroautobauer NIO (WKN: A2N4PB ISIN: US62914V1061 Ticker: N3IA) läuft es bestens. Nach sehr gelungenem Markteintritt in Norwegen verdichten sich die Gerüchte, dass NIO nun auch den US-amerikanischen Markt ins Visier nehmen will. NIO will aber auch den Markteintritt in Deutschland, Niederlande, Schweden und Dänemark in diesem Jahr noch umsetzen. Das neue Model ET 7 von NIO soll bereits in 2022 mit erweitertem Sprachassistenten, einem Feststoffakku und einer Reichweite von bis zu 1.000 km auf den Markt kommen.
Mit dem chinesischen Ölriesen Sinopec arbeitet NIO bereits an dem massiven Ausbau der Batteriewechselstationen. NIO setzt im Vergleich zum Wettbewerb auf die Boxenstoppstrategie, bei der, statt die Batterie langwierig zu laden, einfach die die Batterie ausgetauscht wird. Das bringt Zeitersparnis für die Autofahrer und gleichzeitig kann der jeweilige schonend geladen und somit die Lebensdauer verlängert werden. Der Aktienkurs von NIO hat sich aber wie viele chinesischen Aktien innerhalb der letzten 12 Monate mehr als halbiert. Nach Beendigung dieser Konsolidierung und Ausbildung einer nachhaltigen Bodenbildung werden sich in diesem Jahr bei NIO interessante langfristige Einstiegsmöglichkeiten ergeben.
Glencore – 83% Rabatt
Einer der im Kupfer- und Rohstoffhandel nicht wegzudenkende Konzerne mit Sitz in der Schweiz ist Glencore (WKN: A1JAGV ISIN: JE00B4T3BW64 Ticker: 8GC). Im Juni 2022 kündigte Glencore ein Geschäft zum Kauf von jeweils 33% der Cerrejon-Kohlemine in Kolumbien von BHP und Anglo American für 588 Mio. USD an. Am Dienstag, den 11.01.2022 hat Glencore das Geschäft abgeschlossen aber nur 101 Mio. USD für die vollständige Übernahme aller Anteile bezahlt.
Wie ist das möglich?
Gemäß den Transaktionsbedingungen war der 31.12.2020 der "wirtschaftliche Stichtag" der Transaktion. Das bedeutet konkret, dass von dem vereinbarten Kaufpreis zum Stichtag und dem tatsächlichen Abschlussdatum der Transaktion, alle bis dahin an die bisherigen Eigentümer ausgeschütteten Dividenden vom vereinbarten Kaufpreis abgezogen werden. In Anbetracht der robusten Kohlepreiseentwicklung in 2020/21 und den üppigen Cashflows, hat das Unternehmen in den letzten 12 Monaten offenbar 487 Mio. USD an die Eigentümer BHP und Anglo American ausgeschüttet. Angesichts der Tatsache, dass Glencore einen Kohlewert mit einer offensichtlichen freien Cashflow-Rendite von ~480 % in die Tasche steckt, dürften die Aktionäre hoch zufrieden mit der Geschäftsführung sein. Sollte der Kohlepreis weiterhin hoch bleiben, könnten Glencore mit diesem Deal die Dividende im kommenden Jahr von 2,27% auf 4,54% p.a. verdoppeln.
Wie geht’s weiter ? - Tesla
Nach super Zahlen stellt sich bei Tesla (WKN: A1CX3T ISIN: US88160R1014 Ticker-Symbol: TSLA) die Frage wie es weitergeht. Das innovative Unternehmen Tesla ist bereits sportlich bewertet und bietet ein wachsendes Portfolio von Elektrofahrzeugen an. Ein Wettbewerbsvorsprung, konsequente Markenführerschaft sowie der Sprung zum Technologiekonzern sichern konstant wachsende Einnahmequellen. Weitere kompatible Produkte wie das ‘Super-Charger-Netz‘, das Solardach, Speicherlösungen und das Tesla-Versicherungsprogramm, ermöglichen zudem zukünftig Interessante cross-selling-Möglichkeiten für das Unternehmen.
Der Aktienkurs von Tesla scheint aber nach einer einer Verdopplung von Mai 2021 bis November 2021 erst einmal in einer Seitwärts-Korrekturphase zu stecken. Daher sollte Investoren damit rechnen, dass ein nochmaliges Anlaufen der Tiefs vom letzten Monat und damit ein kurzfristiger Kursrückgang von 20% möglich sind. Diese mögliche Abverkaufsphase könnte zum Nachkauf genutzt werden, denn die langfristige Aufwärtsbewegung sollte im Anschluss wieder aufgenommen werden.
Fazit
Da alle wissen, dass die Elektro-Autobauer sehr gute Zukunftsaussichten haben, sollte dies in den Aktienkursen der Mobilitätsanbieter auch bereits eingepreist worden sein. Doch konsequent sind die Marktteilnehmer nicht, denn dann müssten gerade auch die Kupferproduzenten noch viel stärker ansteigen. Sobald aber die größeren Investoren anfangen, auch in die Vorlieferanten der E-Mobilität wie den Kupferproduzenten zu investieren, dürfte die Knappheit an Rohstoffen noch deutlich zu legen.