10.02.2025 | 05:45
Kupferausbruch und Gold-Allzeithoch! Barrick Gold, Glencore, XXIX Metal
Neue Technologien lassen die globale Rohstoffnachfrage stetig ansteigen. Gerade die unter der neuen Trump Administration auf chinesische Waren eingeführten Strafzölle der USA lassen das bisherige Gleichgewicht der Märkte ordentlich durcheinanderwirbeln. Die bereits im Anschluss getroffenen Gegenmaßnahmen Chinas gegen die USA bringen noch mehr Unruhe in den Markt. Die Marktteilnehmer in den USA positionieren sich längst und aus Angst vor weiteren Einfuhrzöllen fließen u. a. die Edelmetalle Gold und Silber in physischer Form in die USA und leeren die Lager der LBMA in London. Doch nicht nur bei den Währungsmetallen ist Bewegung im Markt. Medial noch geräuschlos ist in der vergangenen Woche der Kupferpreis um 10 % angestiegen, hat den seit Mai 2024 etablierten Abwärtstrend durchbrochen und damit weiteres Anstiegspotenzial aufgebaut.
Lesezeit: ca.
4 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
CA9013201012 , CA0679011084 , JE00B4T3BW64
Profitiert Glencore vom anziehenden Kupferpreis?
Zum Monatsende des Januars 2025 stellte das in der Schweiz ansässige Rohstoffunternehmen Glencore (WKN: A1JAGV | ISIN: JE00B4T3BW64 | Ticker: 8GC) seine Produktionsdaten des zweiten Halbjahres 2024 zur Verfügung. Daraus ist zu lesen, dass die gesetzten Produktionsziele der Geschäftsführung erreicht worden sind. Die Produktion stieg zum ersten Halbjahr um 6 % auf 490.000 Tonnen Kupfer an, nachdem zuvor 463.000 Tonnen Kupferproduktion erreicht worden sind.
Auch die Zinkproduktion legte im zweiten Halbjahr um 17 % zu, sodass im Gesamtjahr 905.000 Tonnen produziert und der Plan von 900.000 – 950.000 Tonnen Produktion im unteren Bereich erfüllt werden konnte. Im Durchschnitt des letzten Jahres konnte Glencore beim Verkauf von Kupfer 8.686 USD/Tonne und bei Zink 2.761 USD/Tonne Umsatz erzielen. Wie hoch der operative Gewinn (EBIT) des Rohstoffkonzerns ausfällt, will das Unternehmen erst mit den vorläufigen Jahreszahlen am 19.02.2025 verkünden. Im Oktober 2024 rechnete die Konzernführung zumindest noch mit einem Wert zwischen 3,0 bis 3,5 Mrd. USD.
Da der Kupferpreis im letzten Monat deutlich auf 9.400 USD/Tonne und auch der Zinkpreis mit 2.850 USD/Tonne angestiegen ist, sollte Glencore von steigenden Gewinnmargen profitieren. Derzeit spiegelt sich das am Aktienkurs, der nahe am 3-Jahrestief verweilt, noch nicht wider, aber das bietet vorausschauenden Investoren eine interessant Kaufgelegenheit.
XXIX Metal mit Hebel zum Kupferpreis
Das kanadische Rohstoffunternehmen XXIX Metal (WKN: A40UUJ | ISIN: CA9013201012 | Ticker-Symbol: 5LW0) präsentierte Ende Januar seine Ziele für das Jahr 2025. Der Kupfer- und Goldexplorer im Osten Kanadas ist dabei auf die drei Projekte Opemiska, Thierry und Roger fokussiert. Das Kupferprojekt Opemiska befindet sich in der Provinz Quebec und die dortige Saddle Zone soll noch im Februar mit einem 3.400 m Bohrprogramm weiter erschlossen werden. Die dabei noch zu gewinnenden Erkenntnisse werden in die vorläufige Wirtschaftlichkeitsberechnung des Unternehmens mit einfließen. Bei den letzten drei Bohrungen konnte jedenfalls auf einer Länge von 11 m ein spitzen Kupfergehalt von 5,3 % und ein Goldgehalt von 1,2 g/Tonne in einer Tiefe von 81 Metern nachgewiesen werden.
Um das Kupferprojekt Opemiska besser entwickeln zu könnten, kaufte die Unternehmensleitung auch das nahegelegene Roger Projekt hinzu. Dieses weist bereits eine 43-101 Ressource von 535.000 Unzen angezeigtem und abgeleitetem Gold mit einem Gehalt von 0,95 g/t Goldäquivalenten (AuEq) aus. Diese AuEq setzen sich aus Gold, Silber und Kupferanteilen zusammen, die aus 6,6 Mio. Tonnen Gestein gewonnen werden können. Beide Projekte befinden sich zudem in der Nähe des Copper Canyon Projektgebiets von Newmont sowie dem von Newmont und Teck Resources gemeinsam gehaltenen Galore Creek Projekt.
Das Thierry Kupferprojekt in der Provinz Ontario mit den beiden Vorkommen K1 und K2 weisen bereits jetzt große historische Kupfervorkommen auf. Beim K2 Vorkommen handelt es sich laut historischer Aufzeichnungen um 23,7 Mio. Tonnen Gestein, die 1,64 % Kupfer enthalten. Beim K1 Vorkommen konnte durch die moderne Auswertung von 15 bisher nicht modellierter Bohrlöcher das kupferhaltige Gebiet um bis zu 77 % gesteigert werden. Die Kupfermineralisierung erstreckt sich dabei über eine Breite von 230 m und 1,2 km Länge, beginnt an der Oberfläche und führt bis auf eine Tiefe von 400 m. Da tiefere Bohrungen noch nicht vorgenommen worden sind, bleibt das Kupfervorkommen nach unten hin offen. Ziel von XXIX Metal in diesem Jahr ist es - durch ein weiteres Bohrprogramm - die bisherige ungetestete Lücke zwischen den beiden Vorkommen K1 und K2 von 3 km Länge zu überprüfen. Die geophysikalische Signatur deutet darauf hin, dass beide Lagerstätten zusammenhängen könnten, was aber noch nachzuweisen wäre.
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Barrick Gold mit deutlich mehr Goldreserven
Der zweitgrößte Goldproduzent der Welt, Barrick Gold (WKN: 870450 | ISIN: CA0679011084 | Ticker-Symbol: ABR), konnte nach der Mining Indaba in Südafrika vom letzten Dienstag Fortschritte bei der Auseinandersetzung mit der malischen Regierung verkünden. Nach der Pfändung von strittigen Steuerforderungen in Form von Gold hatte Barrick Gold die Produktion der größten Goldmine von Mali, dem riesigen Loulo-Gounkoto-Komplex, eingestellt. CEO Mark Bristow sagte in einem Bloomberg Interview: „Wir machen Fortschritte, nicht so schnell, wie ich es erwarten würde, aber ich bin sicher, dass jeder ein wenig vorsichtig ist. Mali hat sich selbst in eine Lage gebracht, in der es versucht, kurzfristig Geld aus der Industrie herauszupressen, die gleichzeitig Grundlage der Volkswirtschaft von Mali ist.“
Auch wenn die Lage in Mali noch ungewiss ist, so konnte das Unternehmen das Jahr 2024 erfolgreich abschließen. Hervorzuheben ist der deutliche Anstieg an Goldreserven. Lagen diese im Jahr 2023 noch bei 77 Mio. Unzen zu 1,65 g/Tonne so stiegen sie in 2024 um 23 % auf 89 Mio. Unzen zu 0,99 g/Tonne an. Hauptsächlich für diesen deutlichen Anstieg war der Abschluss der Machbarkeitsstudie des RekoDiq Kupfer-Goldprojektes in Pakistan. Dadurch konnten allein 13 Mio. Unzen Gold mit einem umgerechneten Goldanteil von 0,28 g/Tonne zu den bisher nachgewiesenen und wahrscheinlichen Mineralreserven hinzugefügt werden. Trotz des laufenden Goldabbaus konnten die Reserven von Barrick Gold zum vierten Mal in Folge erhöht werden. Im Vergleich zu 2019 konnten so 180 % der seitdem abgebauten Goldreserven ersetzt werden und damit die allgemeine Minenlaufzeit verlängert werden.
Fazit
Der Anstieg des Gold- und Kupferpreises hat sich in den Aktienkursen von XXIX Metal, Barrick Gold und Glencore noch nicht im Ansatz widergespiegelt. Während Glencore nur auf einem Niveau von vor drei Jahren und XXIX Metal von vor vier Jahren notiert, wird Barrick Gold trotz der Ausweitungen an Goldvorkommen und profitablem Wachstum noch auf dem Preisniveau von vor neun Jahren gehandelt. Das dürfte sich in den kommenden Wochen und Monaten ändern, wenn der Gold- und Kupferpreis weiter ansteigt und das Interesse an Explorern und Rohstoffproduzenten im Allgemeinen wieder wächst.