21.06.2021 | 05:45
Kupferverbrauch steigt stetig – Nordex, Kodiak Copper, Glencore
Die Energiewende in Deutschland und der Europäischen Union ist beschlossen. Mit Hilfe des NextGenerationEU Recovery Plan, der ein gigantisches Volumen von 1,8 Bio. EUR umfasst, sollen in den nächsten sieben Jahren ca. 1/3 des Budgets in den European Green Deal fließen. Das Geld soll neben effizienterer Ressourcennutzung und Bekämpfung von Umweltverschmutzung vor allem dem Ziel der Klimaneutralität der EU bis 2050 dienen. Investitionen in neue, umweltfreundliche Technologien, die Dekarbonisierung des Energiesektors wie auch die Energieeffizienz von Gebäuden, sollen vorangetrieben werden. Um das zu erreichen, werden viele Rohstoffe gebraucht, allen voran Kupfer. Die nachfolgend vorgestellten Unternehmen profitieren davon.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
DE000A0D6554 , CA50012K1066 , JE00B4T3BW64
Massiver Rohstoffverbrauch
Durch den politisch gewollten Wandel hin zur E-Mobilität, erneuerbaren Energien und der Dekarbonisierung des Energiesektors steigt der Verbrauch von Rohstoffen wie Kupfer und Seltenen Erden drastisch an. Moderne Windkraftanlagen benötigen in der Produktion nebst der nötigen Infrastruktur zum Anschluss der Anlage an das Energienetz bis zu 30 Tonnen Kupfer. Allein in Deutschland sind bereits circa 400.000 Tonnen Kupfer in der Windenergieindustrie verbaut worden.
Auch die E-Mobilität treibt die Kupfernachfrage deutlich an. Ein E-Auto braucht etwa dreimal so viel Kupfer wie ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Auch jedes neues bzw. saniertes Haus steigert den Kupferverbrauch stetig. 1990 wurden noch durchschnittlich 156 kg je Haus an Kupfer verbraucht. Im vergangenen Jahr 2020 ist der durchschnittliche Kupferanteil je Haus um 56% auf ca. 244 kg Kupfer im Vergleich zu 1990 angestiegen.
Immer mehr Kupfervorkommen
Das Unternehmen Kodiak Copper (WKN: A2P2J9 ISIN: CA50012K1066 Ticker: 5DD1) ist einer der Profiteure des weltweit wachsenden Kupferverbrauchs. Der Vorsitzende des Unternehmens ist Chris Taylor. Chris Taylor ist seinerzeit durch die Goldentdeckung mit dem damaligen Unternehmen Great Bear Resources bekannt geworden. Die Aktie stieg damals innerhalb von vier Jahren von 5 CAD-Cent auf 16 CA. Auch mit seinem neuen Kupfer-Gold-Projekt MPD (Man, Prime, Dillard) ist Chris Taylor auf einem sehr guten Weg, diese Erfolgsstory zu wiederholen. In 2020 überraschte das Unternehmen mit einem riesigen Fund eines Kupfererz-Körpers. Ein Gehalt von 0,70% Kupfer und 0,49 g/t Gold wurde über eine Länge von 282 m gemeldet.
Nach diesem Fund stieg Teck Resources als größter Kupferproduzent Kanadas bei Kodiak Copper ein. Mit dem Einstieg ist auch das diesjährige, derzeit laufende Bohrprogramm über 30.000 Bohrmeter finanziert worden. Startdatum für die Bohraktivitäten war der 15. März 2021. Über das ganze Jahr wird das Unternehmen Bohrergebnisse verkünden können und mit den ersten Bohrergebnissen wird im Laufe des Juli 2021 gerechnet. Aktuell kann sich bei Kodiak Copper noch mit einem deutlichen Abschlag zum Rohstoffkonzern Teck Resources eingekauft werden. Die Aktie von Kodiak Copper kostet im Moment 1,80 CAD bzw. 1,22 EUR.
Nordex – Jetzt einsteigen?
Der in Rostock ansässige Windkraftanlagenbauer Nordex (WKN: A0D655 ISIN: DE000A0D6554 Ticker: NDX1) befindet sich seit Anfang April 2021 in einer zwischengeschalteten Korrekturphase und von März 2020 bis Anfang April 2021 laufene Aufwärtsbewegung bereits um 50% korrigiert. Im Moment notiert die Aktie bei 17,64 EUR und konnte sich im Laufe der vergangenen Wochen leicht oberhalb der 50% Korrekturzone erholen. Auch der Jahrespivot bietet Unterstützung, zumindest solange kein Wochen- oder Monatsschlusskurs unter der 16,75 EUR Marke erfolgt.
Sollte diese nachhaltig gebrochen werden, würde frühestens im Bereich von 14,58 EUR eine nächste Unterstützungszone für Halt sorgen. Wenn die Bullen aber in den nächsten zwei Wochen weiter zulegen und es schaffen einen Wochenschlusskurs oberhalb der 18,70 EUR zu etablieren, dann dürfte die Korrekturphase beendet werden und es zu weiteren Anschlusskäufen kommen. Aktuell sollten die Marktteilnehmer noch die Entscheidung der zukünftigen Trendrichtung abwarten und sich dann entsprechend positionieren.
Das Rohstoffkonglomerat
Das Unternehmen Glencore (WKN: A1JAGV ISIN: JE00B4T3BW64 Ticker: 8GC) ist als Rohstoffkonglomerat aus der Welt der Rohstoffe nicht wegzudenken. Auch ist viel zu wenigen Marktteilnehmern bekannt, dass Glencore der größte Rohstoffhändler der Welt ist noch vor Vitol, Trafigura und Gunvor. Doch die Hauptprodukte in der Produktion sind Kupfer und Zink und von den seit Monaten anziehenden Preisen beider Rohstoffe profitiert natürlich der in der Schweiz ansässige Rohstoffriese deutlich. In der Schweiz ist Glencore, was den Umsatz angeht, das größte Unternehmen des Alpenstaates noch vor dem Nestle Konzern.
Doch aufgrund der Zyklizität des Geschäftes von Glencore, wird diese nicht einmal im Ansatz wie der Dividendenaristokrat Nestle von der Börse bewertet, obwohl Glencore eine mit 2,92% p.a. höhere Dividende im Moment als Nestle mit 2,38% p.a. ausschüttet. Genau diesen Unterschied können sich aber vorausschauende Investoren zunutze machen, denn im aktuellen Rohstoffzyklus, der durch massive Anleihenkäufe der Zentralbanken und stetig steigender Staatsverschuldung erst am Anfang steht, wird über die nächsten Jahre viel Geld in den Rohstoffsektor fließen. Zum einen als sicherer Hafen mit Rohstoffen als Sachwert, aber auch aufgrund steigender Nachfrage durch E-Mobilität, Digitalisierung und Dekarbonisierung der Energiewirtschaft durch erneuerbare Energien.