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26.10.2022 | 05:45

Kurseinbruch oder Rallye? – Covestro, Meta Materials, Koninklijke Philips NV Aktie

  • Covestro
  • Meta Materials
  • Koninklijke Philips
Bildquelle: pixabay.com

Nach den turbulenten letzten Monaten liegen bei vielen Investoren die Nerven blank. Kaum gab es zarte Pflänzchen eines Aufschwungs an der Börse, wurde diese durch negative Meldungen gleich wieder abverkauft. Seit Januar entstanden dabei immer nur tiefere Tiefs und tiefere Hochs. Doch es mehren sich aufgrund des derzeit negativen Erdgaspreises in Westeuropa die Anzeichen einer möglichen Entspannung der Energiekrise. Da die Börse die Zukunft handelt, könnte das ein Zeichen des Trendwechsels an der Börse werden, zumal immer mehr Großinvestoren aus dem Markt der Staatsanleihen aussteigen und ihr Liquidität hauptsächlich nur in Aktien parken können.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: COVESTRO AG O.N. | DE0006062144 , Meta Materials Inc. | US59134N1046 , KONINKL. PHILIPS EO -_20 | NL0000009538


 

Meta Materials neue Aufträge

Das junge Unternehmen Meta Materials (WKN: A3CSM6 ISIN: US59134N1046 Ticker: MMAT) konnte nach einem Umsatz im zweiten Quartal 2022 von 3,3 Mio. USD zuletzt einen Einzelauftrag Ende September über 4,3 Mio. USD in den Auftragsbüchern vermelden. Die Aktie kannte im Anschluss kein Halten mehr, explodierte förmlich und konnte um mehr als 100% zulegen. Vor der Umsatzmeldung lag der Kurs noch zwischen 0,63 – 0,66 USD, dann schnellte der Kurs in der Spitze bis auf 1,35 USD empor, ehe Gewinnmitnahmen den Kurs wieder kurzfristig unter die 0,80 USD Marke drückten. Mittlerweile notiert die Aktie wieder bei zuletzt 0,92 USD und konnte mehr Einzelheiten zum Auftrag verkünden.

Der Auftrag steht im Zusammenhang mit einem größeren Auftrag von einer Zentralbank aus den G10 Industriestaaten. Dieser vertrauliche Kunde hat eine mehrjährige Auftragserweiterungsoption mit Meta Materials vereinbart und kann den Auftrag auf bis zu 41,5 Mio. USD erweitern. Die Sicherheitstechnologie soll die Banknoten der nächsten Generation nano-optisch fälschungssicherer machen. Aber auch Regierungsdokumente könnten damit besser geschützt werden. Interessant könnte auch die aktuelle Präsentation des Unternehmens auf der LD Mirco Main Event XV in Los Angeles sein. Hier präsentiert CEO Georg Palikaras das Unternehmen und könnte ggf. neue Informationen zu Weiterentwicklungen und zu neue Marktchancen Auskunft geben.

Koninklijke Philips streicht Stellen

Nach dem Rückruf von 5,5 Mio. Beatmungsgeräten streicht der neue Konzernchef Roy Jakobs kurzfristig 4.000 Arbeitsplätze. Dieser Schritt sei für den schwächelnden Medizintechnik-Anbieter Philips „schwierig, aber notwendig“ so CEO Jakobs. In den USA laufen bereits Sammelklagen gegen den Konzern und die nach wie vor gestörten Lieferketten belasten das Ergebnis immer noch. Seit dem Allzeit-Hoch im April 2021bei 50,98 EUR ging es rapide bergab für das 1891 gegründete Unternehmen. Derzeit notiert die Aktie bei nur noch 12,91 EUR und damit ca. 75% tiefer als am Allzeit-Hoch.

Durch den Wechsel des Vorgänger CEO Frans van Houten zu Roy Jakobs soll der Kursverfall gestoppt und die Trendwende zu mehr Profitabilität geschafft werden. Der neue CEO will nun als erstes „das Vertrauen der Patienten, Verbraucher und Kunden wiederherstellen.“ Das umfasst vor allem die Stärkung des Qualitätsmanagement und der Patientensicherheit, denn bei den Beatmungsgeräten wurde ein Dämmschaumstoff verarbeitet, der möglicherweise gesundheitsgefährdend ist. Auch die Abläufe in den Lieferketten sollen dringend verbessert werden. Sollte dies Firmenlenker Jakobs in den Griff bekommen, steht einer Trendwende nichts entgegen. Bis dahin müssen aber auch Taten erfolgen, die dies fundamental rechtfertigen würden.

Covestro mit Kurseinbruch

Die Aktionäre von der Covestro AG reagierten nach dem Quartalsbericht verschnupft und verkauften die Aktie ab. Um über 9,5% fiel die Aktie seit Montag von 36,68 EUR auf nun weniger als 33,20 EUR je Anteilsschein. Der Kunststoffkonzern ist vorsichtiger geworden, da Gas- und Energiepreise sowie die wachsende Nachfragezurückhaltung das Ergebnis belasten. Bisher rechnete der Konzern mit einem EBITDA zwischen 1,7 bis 2,2 Mrd. EUR. Dieses wurde nun angepasst und der Korridor auf 1,7 bis 1,8 Mrd. EUR reduziert. Aber durch die Anpassung sind auch die Annahmen für 2023 deutlich pessimistischer geworden und das belastet den Kurs.

Im dritten Quartal ging das EBITDA trotz Umsatzwachstum um fast zwei Drittel auf 302 Mio. EUR zurück. Dabei legte der Umsatz sogar um ca. 7% auf 4,6 Mrd. EUR zu, was aber an den höheren Verkaufspreisen wie auch dem schwachen EUR zum USD begründet war. Doch das Konjunkturumfeld in Europa hat sich signifikant eingetrübt und die Auftragseingänge gingen über alle Branchen zurück. Konzernchef Steilemann rechnet daher für das Gesamtjahr 2022 mit einem operativen Cashflow von 0 bis 100 Mio. EUR, nachdem im Sommer noch von bis zu 500 Mio. EUR ausgegangen worden ist.


Das Auf und Ab an der Börse ist nichts für schwache Nerven, bietet aber regelmäßig die Chance, sich mit etwas Geduld günstig bei langfristig interessanten Werten einzukaufen, um von der nächsten Kursrallye profitieren zu können.


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