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22.09.2020 | 05:45

30% Kursverlust Flop, Top & Antizykliker– 1&1 Drillisch, AMD, Saturn Oil & Gas, Telefónica

  • 1&1 Drillisch
  • AMD
  • Telefonica
Bildquelle: pixabay.com

Aus Angst vor einem erneuten Lock Down in wichtigen Volkswirtschaften der Welt, sind die Börsen in einen Korrekturmodus übergegangen. Der Dax verlor am gestrigen Montag, den 21.09.2020 in der Spitze 666,5 Punkte bzw. über 5% an einem einzigen Tag. Doch auch der Dow Jones setzte seine seit Donnerstag, den 16.09.2020 begonnene Talfahrt weiter fort und verlor über 1.078 Punkte bzw. erzielte ein Tagesminus von -3,88 % in der Spitze. Zum Abend setzten leichte Erholungstendenzen ein und der Dax schloss mit 12.584 Punkten bzw. 4,4% Kursverlust und der Dow Jones mit 26.904 Punkten bzw. 3,2% Kursverlust. Der größte Gewinner, Verlierer und ein Antizykliker soll heute näher betrachtet werden:

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: DE0005545503


 

Antizykliker – Trendwende am Ölmarkt nutzen

Der kanadische Ölproduzent Saturn Oil & Gas (ISIN: CA80412L1076 WKN: A2DJV8 Ticker: SMK) ist im Produktionsjahr 2019 der mit Abstand günstigste Ölproduzent Kanadas gewesen. Mit nur ca. 12 USD je Barrel Öl waren die Produktionskosten deutlich niedriger als bei den großen bekannteren Erdölplayern wie Exxon Mobil, Shell, BP & Co., die allesamt weit über 30 USD je Barrel Produktionskosten hatten. Die Aktie von Saturn Oil & Gas pendelt relativ stabil um ca. 0,10 CAD bzw. 0,06 Euro und hat eine Marktkapitalisierung von ca. 23,5 Mio. CAD bzw. 15 Mio. Euro. Trotz sehr niedriger Ölpreise konnte in 2019 ein Gewinn von 565.000 Euro erwirtschaftet werden. Durch die verringerte Nachfrage nach Öl und den Preiseinbruch im ersten Halbjahr 2020 wird das Gesamtjahr 2020 jedoch wahrscheinlich mit einem Verlust abschließen. Doch nach den negativen Tiefstkursen im April 2020 im Erdölmarkt zeichnet sich nunmehr wieder eine Trendwende ab. Produktionsausfälle wegen Insolvenzen von Erdölunternehmen und die anziehende Nachfrage aus China wirken unterstützend auf den Erdölpreis.
Wer antizyklisches Investieren gewohnt ist, der nutzt die „ausgebombten“ Öl-Aktien, um Positionen aufzubauen bzw. gezielt zu erweitern, denn nur die starken und handlungsfähigen Erdölunternehmen werden überleben und von der anschließenden Kursrallye überproportional profitieren.

Flop - 1&1 Drillisch – den Vogel abgeschossen – 30% Kursverlust

Mit einer Kurslücke von über 19% bzw. einer Kurseröffnung von 19,70 Euro eröffnete die Aktie von 1&1 Drillisch (WKN: 554550 ISIN: DE0005545503 Ticker: DRI) am gestrigen Montag um 4,67 Euro tiefer als zum Wochenschlusskurs von Freitag. Im weiteren Verlauf des gestrigen Vormittags baute die Aktie die Verluste auf knapp 30% aus und erreichte im Tief 17,11 Euro je Aktie. Der Schlusskurs landete nur unwesentlich höher bei 17,60 Euro je Aktie.
Ursächlich für diesen massiven Abverkauf war die Veröffentlichung seitens 1&1 Drillisch, die angenommenen Gewinn-/Ertragsprognosen nicht zu erreichen, da die Kosten mit dem Kooperationspartner Telefónica (WKN: A1J5RX ISIN: DE000A1J5RX9 Ticker: O2D) deutlich gestiegen seien. Grund für diese Kostensteigerung wäre eine strittige Vertragsverlängerung zum Juli 2020 zwischen 1&1 Drillisch und der Telefónica. Oberster Streitpunkt seien die neuen Preise für die Bereitstellung von Mobilfunkkapazitäten, die Telefónica (als Auflage zu der Fusion mit E-Plus zum 01.10.2014) anderen Anbietern wie 1&1 Drillisch anbieten musste.
Auch wenn die endgültigen Konditionen für 1 & 1 Drillisch noch nicht feststehen, so senkte das Unternehmen die EBITDA-Erwartung um 83,5 Millionen Euro auf 600 Millionen Euro für 2020 und passte auch die Erwartungen der Folgejahre an.

Top - AMD - positiver Tagesschluss entgegen dem negativen Trend

Entgegen dem derzeit vorherrschenden Abwärtstrend konnte die AMD Aktie (WKN: 863186 ISIN: US0079031078 Ticker: AMD) am gestrigen Tag mit einem Kursgewinn in der Spitze von über 5% aufwarten. Damit gehörte sie nach Zoom Video Communications zu den gestrigen Top Performern an den US-Börsen. Hintergrund für den starken Anstieg war die Meldung, dass AMD deutlich mehr Aufträge an den Zulieferer Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (WKN: 909800 ISIN: US8740391003 Ticker: TSFA) vergeben hatte. Dieses Auftragsplus liegt ursächlich an der überraschend starken Nachfrage nach der neuen Playstation PS5 und der neuen XBox. Sollte also ein erneuter Lock Down stattfinden, dürfte die Nachfrage nach der PS5 und der XBox noch stärker ansteigen und im Umkehrschluss zu noch mehr Umsatz und Gewinn bei AMD führen.
Zum Tagesende hin wurden Teile der anfänglichen Gewinne wieder abgegeben und die AMD schloss den Tag mit einem 3%igen Anstieg.

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