02.09.2025 | 05:45
Lohnt hier der Einstieg? NetraMark, Novartis, Pfizer
Aufgrund der globalen Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen und technologischen Erneuerungen kann eine Investition in den Gesundheitssektor besonders lukrativ sein. Der demografische Wandel in den kapitalstarken Volkswirtschaften der westlichen Welt ist im vollen Gange und der Anteil der älteren und kränkeren Bevölkerung nimmt weiter zu. Das führt zu höheren Gesundheitsausgaben und zu steigenden Umsätzen in diesem Sektor. Durch die Anwendungen von Telemedizin, KI und innovativen Medizintechniken wird die Qualität der erbrachten Dienstleistungen innerhalb der Gesundheitsbranche teils deutlich verbessert und schafft neben neuen Märkten auch die Umverteilung von Marktanteilen. Welche Unternehmen vom Wandel profitieren?
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
CA64119M1059 , CH0012005267 , US7170811035
Analystenstimmen zur Novartis Aktie
Der Schweizer Pharmakonzern Novartis AG (WKN: 904278 | ISIN: CH0012005267 | Ticker-Symbol: NOT) konnte einen weiteren Erfolg bei Autoimmunerkrankungen erreichen. Mit seinem Wirkstoff Ianalumab behandelt das Pharmaunternehmen in der Studienphase-III Patienten mit der seltenen Autoimmunerkrankung ITP. Hierbei leiden die Betroffenen unter einer niedrigen Thrombozytenzahl, die zu einem erhöhten Risiko für Blutungen, Blutergüssen und zu chronischer Müdigkeit führen. In der laufenden Studie erhielten ITP-Patienten, die zuvor mit Kortikosteroiden behandelt wurden, auch den Wirkstoff Ianalumab verabreicht.
Durch diese Zugabe wurde im Vergleich zur Kontrollgruppe mit Placebo ein signifikant späteres Therapieversagen (TTF) erreicht, wie das Unternehmen in der letzten Woche mitteilte. Bei Patienten, deren Medikation mit Ianalumab versetzt wurde, konnte zudem eine deutlich höhere Rate an Thrombozyten nachgewiesen werden. Dies soll nun auf den nächsten Fachtagungen vorgestellt und bei einem möglichen Zulassungsantrag in 2027 berücksichtigt werden.
Darüber hinaus erweiterte der Pharmakonzern seine Forschungskooperation mit dem schwedischen BioArctic Unternehmen. Im ersten Schritt erhalten die Schweden 30 Mio. USD und Novartis erhält dafür den Zugriff auf die Gehirn-Transporter-Technologie von BioArctic, mit welcher biologische Arzneimittel leichter über die Blut-Hirn-Schranke in das Gehirn transportiert werden können. Novartis will diese Technologie nutzen, um eigene Wirkstoffe zu entwickeln. Sollten diese lizenziert werden, haben die Schweden Anspruch auf weitere Zahlungen von bis zu 772 Mio. USD.
Die Analysten von Deutsche Bank Research sehen die Entwicklung bei dem in Basel ansässigen Unternehmen positiv, heben ihr Kursziel von 115 CHF auf 120 CHF an und empfehlen die Aktien weiterhin zum „Kauf“.
NetraMark Aktie weiter unter Dampf
Innerhalb des Gesundheitsmarktes konnte die Aktie von NetraMark (WKN: A3D5X9 | ISIN: CA64119M1059 | Ticker-Symbol: PF0) in den letzten Monaten positiv überraschen. Die Aktie des Innovationsunternehmens ist in den letzten zwölf Monaten um über 930 % angestiegen und notiert derzeit bei 1,70 CAD (1,04 EUR). Das auf die Pharmaindustrie spezialisierte Unternehmen bringt mit seinen KI-Anwendungen und Produkten auf Basis des maschinellen Lernens neuen Schwung in einen global stetig wachsenden Markt. Unter dem Namen NetraAI vermarktet das Unternehmen seine KI-gestützte Softwareplattform.
Diese kann hochkomplexe Daten aus klinischen und wissenschaftlichen Studien analysieren, auswerten und ist darauf programmiert, Datenmuster zu erkennen. Durch diese klare Fokussierung und Spezialisierung ist es den Programmierern sogar gelungen, aus Kleinststudien Muster und Zusammenhänge zu erkennen und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen.
Gerade in der auf Trial & Error basierten Medikamentenforschung ist dies ein enormer Vorteil. Oftmals scheitern Wirkstoffe durch falsches Studiendesign, durch falsche Patientengruppen oder durch die Fehldeutung von bestimmten Studienergebnissen. Mithilfe der NetraAI und der spezialisierten Datenanalyse kann nun die Medikamentenerforschung deutlich verbessert und die Erfolgswahrscheinlichkeit einer klinischen Studie durch frühzeitiges Anpassen des Studiendesigns erhöht werden.
NetraMark ist für eine schnelle Verbreitung und Anwendung seiner bahnbrechenden Software eine Kooperation mit dem globalen Netzwerk von Worldwide Clinical Trials (WCT) eingegangen. Auch unterzeichnete die Unternehmensführung mit Asklepion Pharmaceuticals einen Nutzungsvertrag. Asklepion Pharmaceuticals will in seiner Studie zur Wirksamkeit von L-Citrullin (CIT-003-01) ein besseres Ergebnis erzielen und nutzt dafür in seiner Studie nunmehr ebenfalls NetraAI.
Pfizer - nach tiefem Fall jetzt kaufen?
Der US-Pharma-Konzern Pfizer (WKN: 852009 | ISIN: US7170811035 | Ticker-Symbol: PFE) ist seit der Corona-Krise tief gefallen. Waren Aktionäre im Dezember 2021 bereit, bis zu 61,71 USD je Anteilsschein zu bezahlen, können Neuaktionäre die Aktie derzeit 60 % tiefer zu 24,76 USD einkaufen. Dieser starke Rückgang ruft die Dividendenjäger auf den Plan, denn gerade durch eine Ausschüttungsquote von zuletzt über 90 % der Gewinne, erreicht die Dividendenrendite nun hohe 6,95 % p. a. Da sich die Aktie unter hohem Kaufvolumina oberhalb der 21 USD etablieren konnte, besteht die Möglichkeit eines Turnarounds bei dem US-amerikanischen Pharmakonzern.
Die Analysten der DZ Bank werten die Entwicklung der letzten Monate jedenfalls positiv. Die Kennzahlen des Unternehmens haben sich im zweiten Quartal verbessert und sind robust. Die Einstufung wird auf „Kaufen“ belassen, aber das Kursziel von 31 USD auf 30 USD gesenkt. Die Erlösentwicklung hat sich zusammen mit den Margen verbessert und auch im Bereich der Krebstherapie zusammen mit der Immunonkologie wird Pfizer immer aktiver.
Fazit
Der zyklische Pharmamarkt ist trotz globalem Wachstum in den letzten Jahren unter Druck geraten. Dies führte in einigen Bereichen zu deutlichen Ausverkäufen, so dass die Bewertungen im Vergleich zu anderen Märkten deutlich günstiger erscheinen. Dies fällt immer mehr Investoren auf und so konnte sich auch die Aktie von Pfizer zuletzt wieder stabilisieren. Am Allzeithoch notiert dagegen der Schweizer Pharmakonzern Novartis, der zudem eine Dividende von 3,46 % ausschüttet. Den Durchbruch geschafft hat das Unternehmen NetraMark, das in den letzten zwölf Monaten für Furore sorgte. Immer mehr Unternehmen nutzen dessen hochgradig spezialisierte Software, was die Aktie binnen Jahresfrist um über 930 % ansteigen ließ.