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22.07.2021 | 05:45

Mangel auch an Seltenen Erden – Daimler, Defense Metals, Geely Automobile

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Bildquelle: pixabay.com

Seltene Erden (Rare Earth), besser auch als Technologiemetalle bezeichnet, sind als strategische und langfristige Investments nicht weg zu denken. Selbst Staaten und Konzerne bauen nun wieder strategische Reserven auf, nachdem der internationale Warenverkehr aus den Fugen geraten ist. Da 90% des Warenverkehrs über riesige Containerschiffe abgewickelt werden, diese aber durch Stau an sehr wichtigen Umschlagshäfen nicht zeitnah gelöscht und beladen werden können, gibt es mittlerweile einen nie dagewesenen Containermangel. Statt sonst z.B. 3.000 USD kostet derselbe Container im Transport zurzeit 12.000 – 15.000 USD, also ein Faktor von 4 bis 5 zur Vor-Corona-Zeit. Das verteuert alle Produkte und heizt damit die Inflation für längere Zeit an.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: DAIMLER AG NA O.N. | DE0007100000 , DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , GEELY AUTO. HLDGS HD-_02 | KYG3777B1032


 

Defense Metals – Seltene Erden wieder im Fokus

Defense Metals (WKN: A2PBZ4 ISIN: CA2446331035 Ticker: 35D) ist als Explorer auf der Suche nach Seltenen Erden in Nordamerika. Das Unternehmen ist hierbei in British Columbia, Kanada bereits fündig geworden und bereitet auf dem 1.708 Hektar große Seltene Erden Projekt Wicheeda gerade das Kernbohrprogramm 2021 vor. Da das zu bebohrende Gelände sehr steil ist, müssen Bohrplattformen errichtet werden und die Errichtung dieser Plattformen soll in der letzten Juli Woche 2021 beginnen. Des Weiteren entwickelt Defense Metals derzeit die Straßenzugänglichkeit des Konzessionsgebietes, um die bereits angedeuteten fünf Millionen Tonnen Mineralressourcen später besser abtransportieren zu können.

Mit einem Anteil von ca. 3 % leichten Seltenen Erdmetallen (LREO) sollten ca. 150.000 Tonnen wichtiger Technologiemetalle aus dem Boden zu gewinnen sein. Das würde die Unabhängigkeit von China erhöhen, die auf den größten Teil der Seltenen Erden auf dieser Welt Zugriff haben. Sollte die zukünftigen Bohrungen erfolgreich sein, dürften im besten Falle etliche Millionen Tonnen der bisher abgeleiteten Mineralressourcen von über 12 Millionen Tonnen sich bestätigen. Bisher wurden bereits 26 Tonnen schwere Materialproben labortechnisch analysiert und ergaben ein hohes Mineralkonzentrat mit durchschnittlich 7,4% NdPR-Oxid (Neodym-Praseodym). Die Kursrücksetzer der letzten drei Monate machen die Aktie bei 0,14 EUR wieder attraktiv für einen Einstieg.

Geely – Geplante Abspaltung und Börsengang?

Der chinesische Automobilbauer Geely (WKN: A0CACX ISIN: KYG3777B1032 Ticker: GRU) kooperiert seit Ende 2020 mit dem in Stuttgart ansässigen Daimlerkonzern. Gemeinsam forschen beide Unternehmen zusammen an Hybridantrieben und wollen somit von Skaleneffekten profitieren. Um klimaneutrale Neuwagen produzieren zu können müssen nicht nur die Hybridmotoren effizienter werden, sondern auch die Elektrifizierung des Antriebsstrangportfolios vorangetrieben werden. Doch spannender ist im Moment für die Aktionäre von Geely die vollständige Übertragung der Produktions- und Vertriebsaktivitäten in China auf die Tochter Volvo Cars.

Die Vereinbarung zwischen Muttergesellschaft Geely und Tochtergesellschaft Volvo Cars sieht vor, dass Volvo Cars seine Produktions- und Vertriebsstätten in China vollständig übernimmt und auch das Schwedengeschäft behält. Das sieht stark nach einer Abspaltung aus und könnte ein Vorbote für einen Börsengang der Volvo-Cars Einheit bedeuten. Mit der Übertragung der Anteile wird Volvo Cars laut Aussage von Vorstandsvorsitzenden Håkan Samuelsson mehr Kontrolle erhalten: „Mit dieser Vereinbarung wird Volvo Cars der erste große nicht-chinesische Automobilhersteller mit voller Kontrolle über seine chinesischen Aktivitäten.“

Daimler – nach den Zahlen

In der E-Mobilität der Automobilindustrie werden größtenteils Permanentmagnet-Synchronmotoren für die Antriebstechnik der Stromer verwendet. Diese erreichen sehr hohe Wirksamkeitsgrade und werden daher stark nachgefragt. Permanantmagnete benötigen aber zur Herstellung Unmengen an Neodym und Dysprosium und da fast alle Autobauer in den nächsten Jahren mehr und mehr Elektrofahrzeuge verkaufen wollen, müssen sie sich den Zugang zu den Rohstoffen sichern. Geld dafür wäre da, denn der Auto- und Lastwagenbauer Daimler (WKN: 710000 ISIN: DE0007100000 Ticker: DAI) vermeldete üppige Milliardengewinne. Um den Konzern effizienter zu machen, baut der Konzernchef Ola Källenius bis zu 30.000 Arbeitsplätze sozialverträglich ab. Das liegt größtenteils daran, das E-Autos eine 90% tiefere Wertschöpfungskette als Otto- & Dieselmotoren haben und entsprechend in der Zukunft nicht mehr genügend Arbeit da sein wird, wenn immer mehr auf E-Mobilität umgestellt und entsprechende Fahrzeuge auch abgesetzt werden.

Im ersten Halbjahr 2021 lief es aber bei Daimler rund und der Stuttgarter Konzern konnte einen Gewinn von 7,9 Mrd. EUR ausweisen. Im Vorjahreszeitraum war Corona-Lockdown-bedingt noch einen Verlust von 1,9 Mrd. EUR angelaufen. Aber der Finanzchef Harald Wilhelm warnte die Börsianer bereits, dass im zweiten Halbjahr durch Lieferkettenproblem und steigenden Rohmaterialpreisen der Gewinn des Konzerns niedriger ausfallen dürfte. Auch der Transformationsprozess von Verbrennungs- hin zu Elektromotoren wird noch das ganze Jahrzehnt dauern und viel Geld kosten. Dass die Aktionäre das kurzfristig mit Verstimmung aufnehmen, ist es realistisch und ehrlich. Es spricht für eine gute Kommunikationsstrategie, dass der Umbau des Unternehmens offenbar ein Marathon und kein Sprint ist. Die kanadische Bank RBC stuft jedenfalls die Aktie von Daimler mit Outperform und einem Kursziel von 106 EUR ein.


Ob E-Mobilität oder Wasserstoffautos, der Trend der Zukunft ist gesetzt. Wer darauf setzt, dass dieser Markt in Zukunft weiter wächst, der kann diesen Trend über den Weltkonzern Daimler, über den chinesischen Autobauer Geely oder aber auch mittels der nötigen Seltenen Erden und Defense Metals im Depot abbilden.


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