Massive Veränderung voraus? Hims & Hers Health, Novartis, PanGenomic Health, Pfizer

PanGenomic Health – nächste Innovation

Mittels mehrerer Innovationen will das kanadische Unternehmen PanGenomic Health (WKN: A40U4J | ISIN: CA69842E4031 | Ticker-Symbol: LL3) in diesem Sommer 2025 die Gesundheitsbranche aufrütteln. Dafür hat die Wellness-Plattformfirma drei KI-basierte Produkte und Applikationen (Apps) entwickelt, um verschiedene Märkte zu erreichen. Zum einen gibt es die App Mindleap, um gestressten Menschen durch individuelle Selbsthilfeprogramme zu helfen und den Betroffenen durch die Therapeutenvermittlung via Telemedizin einen Stressberater zur Verfügung zu stellen.

Als nächstes hat das Unternehmen eine maßgeschneiderte App namens Nara.AI programmiert, um vorhandene genetische Daten des Anwenders mit dessen aktuellen biometrischen Daten via Trackingverfahren zu verknüpfen und daraus Empfehlungen im Naturheilkundebereich zu geben. Darüber hinaus haben die Programmierer von PanGenomic Health das Anwendungsprogram MUJN für die klinische Anwendung erstellt. Dieses Tool kann Neuro-Biomarker analysieren und daraus eine genauere Therapieanpassung bei neurologischen Beschwerden ableiten. Für die Anwender und deren medizinische Berater oder Ärzte ist dies ein ideales Hilfsmittel zur Therapieoptimierung.

Die Innovationsfähigkeit des jungen Unternehmens fußt auf der firmeneigenen KI-Plattform Nustasis. Auch sprechen die Kanadier mit ihren Softwareprodukten einen stark wachsenden Markt an. Allein der Absatz an Produkten für die alternative Medizin und Nahrungsergänzungsmittel erreichte in den USA laut MarketsandMarkets einen Umsatz von 179 Mrd. USD. Bis 2030 soll dieser voraussichtlich auf 259 Mrd. USD bzw. um 7,6 % p. a. ansteigen. Aktien wie vom Produktanbieter Hims & Hers Health (WKN: A2QMYY | ISIN: US4330001060 | Ticker-Symbol: 82W) legten daher in den letzten drei Jahren um 1.900 % zu und diese erreichte zuletzt eine Marktkapitalisierung von über 12 Mrd. USD. Ganz am Anfang steht dagegen noch PanGenomic Health und bietet daher frühen Investoren die Chancem, an einer nächsten Erfolgsgeschichte teilhaben zu können.

Das softwaregetriebene Geschäftsmodell der Kanadier ist weniger kostenintensiv, aber durch die Digitalisierung in vielen Ländern der Erde übersetz- und skalierbar. Genau solche Investitionsmöglichkeiten wurden in den letzten Jahren an der Börse stark bevorzugt, da die Umsätze bei entsprechendem Erfolg über viele Jahre im dreistelligen Prozentbereich gesteigert werden können und das Wachstum unbegrenzbar scheint.

Novartis mit Empfehlung zu „Kaufen“

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis AG (WKN: 904278 | ISIN: CH0012005267 | Ticker-Symbol: NOT) konnte Anfang Juni 2025 seine Daten der Phase-III-Studie zu seinem Strahlentherapeutikum Pluvicto vorlegen. Die präsentierten Daten sind positiv für eine bestimmte Form des Prostatakrebs und konnten das Wachstum des Prostatkrebs bereits in einem frühen Stadium verlangsamen. Für das zweite Halbjahr will Novartis nun einen Zulassungsantrag bei den Zulassungsbehörden in Europa einreichen. Die Behörde der USA hatte diesem bereits im März 2025 stattgegeben und die Zulassung erteilt. Die Erlaubnis der Behandlung bei fortgeschrittenem Prostatakrebs hat das Medikament dagegen in Europa bereits in 2022 erhalten und bei Zulassung für das frühe Stadium würde die Zielgruppe für das Unternehmen entsprechend deutlich erweitert.

Für die Deutsche Bank Research ist die Aktie daher nach wie vor ein Kandidat zum „Kaufen“ und sie sieht ein Kursziel von 115 CHF (121,90 EUR) als gerechtfertigt an. Es gäbe zwar einige leichte negative Entwicklungen und auch der Konkurrenzdruck nehme zu, so der Analyst Emmanuel Papadakis, dennoch gäbe es auch positive Aspekte und daher wird an der Einschätzung des Research zum Unternehmen nichts geändert.

Pfizer vor weiteren Übernahmen

Am Montag nahm der US-Pharma-Konzern Pfizer (WKN: 852009 | ISIN: US7170811035 | Ticker-Symbol: PFE) an der 46. Global Healtcare Konferenz von Goldman Sachs teil. Der Konzernchef Albert Bourla gab Auskunft zur strategischen Ausrichtung, den sich verändernden Marktbedingungen und der Arzneimittelpreispolitik. Der CEO sieht das Unternehmen auf dem richtigen Weg und bleibt dank Fokus auf die Einnahmenquellen und der kontinuierlichen Kostenkontrollen bei der gesetzten Finanzprognose für 2025.

Pfizer will neben dem Milliardendeal mit 3SBio noch weitere Lizenzvereinbarungen oder Akquisitationen durchführen und sein Produktportfolio insbesondere in den kardiometabolischen und Adipositas-Sektoren erweitern. Hier soll wohl den dort starken Wettbewerbern Novo Nordisk und Eli Lilly Marktanteile abgewonnen werden. Im Auge behält das Unternehmen weiterhin die Priorisierung des Dividendenwachstums und der disziplinierten Kapitalallokation.

Fazit

Das zyklische Pharma- und Nahrungsergänzungsgeschäft ist wie die jährlichen Grippesaison von Auf und Ab geprägt. Frischen Wind bringt hier das kanadischen Unternehmen PanGenomic Health in einem stark wachsenden Nischensegment der alternativen Medizin und der Nahrungsergänzung in den Markt. Interessant könnten aber auch die global agierenden Pharmariesen Novartis und Pfizer sein, die über Jahrzehnte ihr Wachstum verstetigen konnten, wenn gleich mit Umsatzsprüngen wie bei PanGenomic Health nicht zu rechnen ist. Vorsichtig werden sollten Aktionäre bei der Aktie von Hims & Hers Health die bereits zu stark emporgeschossen ist. Hier sollte über Gewinnmitnahmen nachgedacht werden.