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22.02.2023 | 05:45

Massive Veränderungen und Chancen – PayPal Holdings, Siemens AG, Smartbroker Holding Aktie

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Bildquelle: pixabay.com

Während Deutschland seit Spätsommer 2022 kein Erdgas mehr direkt aus Russland bezieht, ist Russland in den meisten EU-Staaten weiterhin Hauptlieferant des weltweit stark begehrten Energieträgers und Grundstoff der chemischen Industrie. Doch auch wenn Deutschland die finanzielle Hauptlast der Sanktionspolitik gegen Russland trägt, profitieren Länder wie die USA enorm davon. Nicht nur das diese als Wettbewerber ihr teureres Erdgas an Deutschland verkaufen können, sondern sie profitieren durch die daraufhin gestiegenen Energiepreise durch milliardenschwere Abwanderungen von Produktionskapazitäten und Know-how aus Deutschland in die USA.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: SMARTBROKER HOLDING AG | DE000A2GS609 , SIEMENS AG NA O.N. | DE0007236101 , PAYPAL HDGS INC.DL-_0001 | US70450Y1038


 

Smartbroker Holding – Ruder rumgerissen

Mit starken Wachstumskennzahlen in den letzten Jahren konnte die Smartbroker Holding (WKN: A2GS60 ISIN: DE000A2GS609 Ticker: WSO1) überzeugen. Dieses wurde zum einem durch Übernahmen und zum anderen durch organisches Wachstum erzielt. Das Kerngeschäft sind die Medienportale des Unternehmens, worüber das Finanzdienstleistungsunternehmen ca. 40 % der deutschsprachigen Privatanleger erreicht. Doch um als zweigrößtes Finanzportal den nächsten Wachstumsschub einzuleiten, wurde Ende 2019 der Smartbroker als Retail-Brokerage ins Leben gerufen. Darüber sollen die Nutzer der Finanzportale zukünftige auch ihre Aktien, Zertifikate, ETFs usw. kaufen und verkaufen können und das zu günstigeren Konditionen als bei der Hausbank. Das starke Wachstum in 2021 von über 110 % führte zu hoch gesteckten Zielen für 2022, die aber im gerade durch Software- und Entwicklungsbereich zu Problemen und schlussendlich zu Strategieanpassungen im Sommer 2022 führte.

Der Kurs rutschte daraufhin in der Spitze um 76 % auf 5,39 EUR im Tief ab, aber nachdem der Gründer und Großaktionär Andre Kolbinger das Ruder rumgerissen hatte, legte infolgedessen der Aktienkurs eine mustergültige Bodenbildung hin. Aus dieser Seitwärtsphase könnte die Aktie mit überspringen der 9,00 EUR Marke ausbrechen, nachdem sie derzeit zum dritten Mal von unten an getestet wird. Fundamental gerechtfertigt wäre dies sogar, denn das Unternehmen sieht als eines der wenigen Unternehmen Deutschlands noch großes Wachstumspotenzial auf dem hiesigen Markt und investierte Millionen in die Digitalisierung. Zur Jahresmitte 2023 startet der Relaunch des Next-Generation-Smartbroker 2.0. Dieser soll die Gewinnschwelle bereits im folgenden Geschäftsjahr 2024 erreichen, denn mit ca. 276.000 Kunden zum 31.12.2022 startet der Relaunch von einem guten Ausgangspunkt. Das Erreichen des positiven Cashflows im kommenden Jahr 2024 würde nach dem Analysehaus Montega und den vergleichbaren Wettbewerbern eine Marktkapitalisierung von 190,5 Mio. EUR bzw. 12,15 EUR je Aktie der Smartbroker Holding rechtfertigen. Sollte das Unternehmen aber wie bereits 2020 und 2021 gezeigt stärker Wachsen als angenommen, würde den Analysten Hoffmann und Weidhüner auch höhere Kurse nicht überraschen und gaben daher ein Kursziel von 14,00 EUR bzw. ein Kursanstiegspotenzial bei derzeit 8,85 EUR von 35,6 % aus.

Siemens AG investiert in USA

Weniger Investitionsideen in Deutschland, dafür aber in den USA sieht das deutsche Industrieschwergewicht Siemens (WKN: 723610 ISIN: DE0007236101 Ticker-Symbol: SIE) bzw. dessen Chef Roland Busch. Die USA und die Biden-Administration schlagen Kapital aus der sanktionsbedingten Energiekrise der EU-Staaten und haben mit dem Inflation Reduction Act eine hohe Attraktivität für Unternehmen geschaffen, in den USA zu investieren. Die US-amerikanische Bundesregierung subventioniert über den Inflation Reduction Act die Ansiedlung klimafreundlicher Technologien und lockt damit gerade Unternehmen aus Hochsteuerländern an, die durch die heimischen politischen Rahmenbedingungen keine Perspektive für langfristige Investitionen sehen.

Zwar hat Siemens volle Auftragsbücher für 2023 und hob erst kürzlich auch die Umsatz- und Gewinnprognosen auf der Hauptversammlung für das bis 30.09.2023 laufende Geschäftsjahr an, doch aufgrund der hohen Nachfrage würden Investitionen und Kapazitätsausbau z. B. im Zugbau eher in den USA vorgenommen werden. „Der Fokus verschiebt sich gerade stärker in Richtung USA“, so Konzernchef Roland Busch. Dieser sieht keine China-Euphorie mehr, da die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China stetig zunehmen und mahnt Deutschland und die EU an, das technologischen Innovationen durch Bürokratie und Regulierungen sich nicht entwickeln können.

PayPal – hohe Aktienrückkäufe

Nach dem Allzeithoch der PayPal-Aktie (WKN: A14R7U ISIN: US70450Y1038 Ticker-Symbol: 2PP) in 2021 mit 310,16 USD bzw. 264,45 EUR verlor die Aktien in den letzten 19 Monaten mehr als 76 % ihrer Marktkapitalisierung und notiert derzeit nur noch bei 73,66 USD bzw. 69,25 EUR. Das entspricht einer Marktkapitalisierung von 84,5 Mrd. USD bzw. 79 Mrd. EUR. Im vierten Quartal 2022 konnte das Unternehmen um 7 % auf 7,38 Mrd. USD Umsatz wachsen. Über PayPal wurden im abgelaufenen Quartal insgesamt Käufe im Gegenwert von 357,4 Mrd. USD abgewickelt und zum Vorquartal um 20 Mrd. USD gesteigert. Damit lag die Umsatzmarge des FinTech-Unternehmens bei 2,065 %. Mit 2,9 Mio. Neukunden im vierten Quartal konnte das Jahr 2022 mit 435 Mio. Kunden im Zahlungsnetzwerk beendet werden, was ein Anstieg im Gesamtjahr von 8,6 Mio. Kunden bedeutet.

Aus den 7,38 Mrd. USD konnte ein freier Cashflow von 1,4 Mrd. USD und damit in 2022 insgesamt 5,1 Mrd. erzielt werden. Mit dem Rückkauf von Aktien in Höhe von einer Milliarde USD wurden im Gesamtjahr Aktien im Wert von 4,2 Mrd. USD zurückgekauft und damit 82 % des freien Cashflows den Aktionären zugute geführt. Es zeigt zudem, dass die Geschäftsführung den derzeitigen Aktienkurs als unterbewertet erachtet, denn in 2021 wurden „nur“ 69 % des freien Cashflows für Aktienrückkäufe genutzt. Auch in 2023 dürfte das Aktienrückkaufprogramm fortgesetzt werden und bei einem angenommenen Cashflow von 5 Mrd. USD und einer Rückkaufquote von 80 %, würden 4 Mrd. USD für den Kauf von ca. 4,7 % der aktuell noch ausstehen Aktien bereitstehen.


Während der Smartbroker mit der Digitalisierung im Brokerbereich und mit dem direkten Zugang zum Kunden sein Geschäftsmodell durch Skalierung zulasten der klassischen Banken erweitern kann, sind die Jahre des starken Wachstums bei PayPal vorläufig vorbei. Dennoch sollten Anleger beide Unternehmen im Blick haben, denn die Unterbewertung zum Wettbewerb ist nach dem Kurssturz teilweise sehr hoch. Siemens dagegen als globaler Industriekonzern und vollen Auftragsbüchern zeigt mit seinen Investitionsplänen gen USA, wohin die Unternehmen derzeit langfristig mehr Vertrauen haben, und damit fokussiert sich der nächste Industriekonzern Richtung Nordamerika.


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