14.12.2022 | 05:55
Mehr Depotenergie – Azincourt Energy, Barrick Gold, Rio Tinto Aktie
Durch die niedrigere Inflation in den USA als dies von der Mehrheit der Marktteilnehmer erwartet worden ist, konnte sich die scheinbare Top-Bildung in den Indizes nach oben hin auflösen. Doch zu spätere Handelsstunde am gestrigen Tag wurde die anfängliche Euphorie wieder abverkauft und die meisten Indizes schlossen nur leicht im Plus. Wer weniger auf kurze, sondern mehr auf langfristige Sicht investiert, der sollte sich die folgenden Aktien anschauen, denn diese könnten dem Depot mehr Aufwärtsenergie in den kommenden Jahren zuführen.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
AZINCOURT ENERGY | CA05478T1084 , BARRICK GOLD CORP. | CA0679011084 , RIO TINTO LTD | AU000000RIO1
Azincourt Energy – Uranprojekt genehmigt
Auch wenn die Medien wie auch die Politiker von Deutschland die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien fokussiert adressieren, wird der Bereich der Atomenergie gerade im deutschsprachigen Bereich gerne ausgeblendet. Dabei setzt gerade der Rest der Welt auf Atomenergie. Weltweit sind mehr als 90 Atomreaktoren geplant und allein China will in den kommenden Jahren mit dem Bau von 32 dieser Kraftwerke beginnen um den Energiehunger seines Milliardenvolkes und der stetig wachsenden Wirtschaft zu befriedigen. Dazu werden enorme Mengen an Uran benötigt, welches zu aktuellen Uranpreisen nicht wirtschaftlich gefördert werden kann. Daher ist die Nachricht von dem jungen Uranexplorer Azincourt Energy am gestrigen Tag aus langfristiger Perspektive als sehr interessant einzustufen.
Die Kanadier gaben bekannt, die Bohrgenehmigung auf ihrem Uranprojekt East Preston erhalten zu haben. Damit kann das Unternehmen nun mit dem Winterbohrprogramm beginnen bei dem mehr als 20 Diamantbohrlöcher auf einer Gesamtlänge von ca. 6.000 Bohrmetern niedergebracht werden sollen. Bereits Mitte Januar sollen die Bohrgeräte an dem Standort sein und bis Anfang April sollen die Bohrungen abgeschlossen sein. Azincourt Energy kontrolliert mit 72,8% die Mehrheit über das Gebiet und betreibt dieses Projekt im Joint-Venture mit Skyharbour Resources.
Rio Tinto – Deal abgeschlossen?
Der Kampf um die Übernahme von Turquoise Hill durch Rio Tinto ist noch nicht abgeschlossen und damit ist nach wie vor nicht klar, ob Rio Tinto die vollständige Kontrolle über eine der lukrativsten Kupfermine der Welt übernehmen darf. Hier warten die Beteiligten noch auf den Obersten Gerichtshof von Yukon über die endgültige Zustimmung oder Ablehnung dieser Übernahme. Rio Tinto besaß bereits 51% der Turquoise Hill Aktien und wollte nun auch die restlichen 49% übernehmen. Damit wäre der Zugriff auf die Rechte an der Oyu Tolgoi Kupferlagerstätte in der Region Südgobi in der Mongolei gesichert. Die dort befindlichen fünf Lagerstätten hätte ein geschätztes Kupfervorkommen, die über die nächsten 100 Jahre abgebaut werden könnten.
Als im März 2022 Rio Tinto die Anfangsofferte vorlegte, wollte der Konzern 2,7 Mrd. USD für die Übernahme ausgeben. Nachdem dies abgelehnt worden ist, wurde das Angebot im August 2022 auf 3,1 Mrd. USD aufgestockt. Doch auch dies wurde abgelehnt. Auch die Erhöhung im September 2022 von Rio Tinto auf 3,3 Mrd. ZSD bzw. 43 CAD je Aktie wurde abgelehnt, denn der Turquoise Hill Aktionär SailingStone Capital verlangte auf Grund des zu erwartenden Cashflow der Oyu Tolgoi Mine mindesten 56 CAD je Aktie. Zudem verweist SailingStone Capital auf die Hauseigene Bewertung der Turquoise Hill Aktie in der Bilanz von Rio Tinto. Der Konzern hätte sie mit 41 USD bzw. 56 CAD bepreist und daher wollte der Anteilseigner ein 30 Prozent höheres Angebot von Rio Tinto erreichen. Doch die Aktionäre von Turquoise Hill stimmte am 9. Dezember 2022 dem 3,3 Mrd. USD Angebot von Rio Tinto in der außerordentlichen Hauptversammlung bei einer 66,6 Prozent Zustimmungsquote zu. Die endgültige Genehmigung soll aber am heutigen 14. Dezember durch den Obersten Gericht von Yukon erfolgen.

Quelle: Rio Tinto, Oyu Tolgoi Mine, Kupferkonzentrierung in der Mongolei
Barrick Gold – 7 Mrd. USD Projekt
Bei Barrick Gold schauen alle gespannt auf die Entscheidung der pakistanischen Behörden bzgl. dem Reko-Diq-Gold-Kupfer-Projekt. Diese befindet sich im Grenzdreieck von Pakistan mit Afghanistan und dem Iran. Wenn die Behörden das Projekt genehmigen könnte Barrick Gold dieses Projekt für sieben Milliarden USD bis 2027 zur Produktion führen und Gold wie auch Kupfer für mindestens 40 Jahre abbauen. Die Gold- und Kupferressourcen von Reko-Diq gehören zu den größten unerschlossenen Vorkommen der Welt und beinhalten schätzungsweise die gigantische Menge an drei Milliarden Tonnen Erz die bewegt werden müssen. Der Wert an Kupfer wird auf 118 Mrd. USD und der Wert an Gold auf 45 Mrd. USD geschätzt.
Sollte die pakistanischen Behörden dem Minenaufbau zustimmen, würde das mittelfristig den Umsatz und Gewinn von Barrick Gold um schätzungsweise 20% p.a. nach oben springen lassen. Einerseits müsste Barrick Gold die Verschuldung für den Aufbau der Mine wieder hochfahren, was bei steigenden Zinsen zu einer Belastung für den Cashflow in den kommenden Jahren bedeuten würde. Andererseits ist das Lohngefüge in der Region sehr niedrig und das dürfte die steigenden Zinszahlung wieder ausgleichen. Aktionäre sollten jedenfalls die kommenden Tage bos zur Entscheidung aus Pakistan die Aktien beobachten, dann geben die Behörden grünes Licht, steigen die Reserven von Barrick Gold an und das sollte zu einer Neubewertung der Aktie führen.