28.08.2023 | 05:45
Mehr oder weniger als erwartet? Manuka Resources, TeamViewer, TUI Aktie
Nach der Notenbankkonferenz der Federal Reserve (FED) in Jackson Hole im Bundesstaat Wyoming und der Rede des FED-Vorsitzenden Jerome Powell, erholten sich am vergangenen Freitag die Börsenkurse, nachdem sie am Vortag teils deutliche Verluste ausweisen mussten. Es waren keine Signale bezüglich einer möglichen Zinspause auszumachen. Auch weitere Zinserhöhungen sind nicht von Tisch, sofern die Inflationskennzahlen eine weitere Straffung erforderlich machen würde. Daher liegt nun der Fokus der Börsenteilnehmer auf der kommenden Entwicklung des Verbraucherpreisindex (CPI) und dem vorlaufenden Erzeugerpreisindex (EPI).
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3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
AU0000090292 , DE000A2YN900 , DE000TUAG505
Manuka Resources 360 % mehr Goldressourcen
Das Explorationsunternehmen und Junior Goldminer Manuka Resources (WKN: A2QAZR | ISIN: AU0000090292 | Ticker-Symbol: 6M0A) konnte in der letzten Woche auf der einstigen, hochgradigen Goldmine Mt Boppy für eine Überraschung sorgen. Auf der im Jahr 2019 gekauften alten Mine führte Manuka Resources weitere Explorationen durch und konnte nun die Vermutung der Geologen bestätigen. Die bisherigen Ressourcen von Mt Boppy konnten um 360 % auf 160.100 Unzen Gold mit einem Gehalt von durchschnittlich 2,01 g/t gesteigert werden. Davon sind 18.028 Unzen Gold nachgewiesen, 58.477 Unzen Gold angedeutet und weitere 83.608 Unzen Gold werden der Kategorie vermutet zugeordnet.
Dennis Karp, Executive Chairman von Manuka, sagte zu dem Ergebnis: „Die Mt Boppy Goldmine hat alles, um ein außergewöhnliches Goldasset zu werden. Nachdem wir als börsennotiertes Unternehmen mit 44.000 Unzen Gold an Ressourcen bei Mt Boppy begonnen haben, haben wir bereits davon über 41.000 Unzen Gold (560.000 t mit einem Goldgehalt von 3 g/t) produziert und verfügen mit über 76.500 Unzen über fast das doppelte der angedeuteten und nachgewiesenen Goldressourcen. Darüberhinaus werden wir unsere aussichtsreichen Explorationsziele noch weiter testen müssen. Angesichts des erwarteten Cashflows von unserer Goldproduktion befinden wir uns in einer starken Position, um nicht nur unsere abgeleiteten Unzen in höhere Kategorien aufzuwerten, sondern auch die gesamte Ressource kontinuierlich zu vergrößern."
TeamViewer – Luft wird dünner
Die Aktie von TeamViewer (WKN: A2YN90 | ISIN: DE000A2YN900 | Ticker-Symbol: TMV) konnte in den letzten 11 Monaten um über 220 % zulegen. Seit dem Tief von Anfang Oktober 2022 bei 7,67 EUR ging es rasant aufwärts bis auf zuletzt 17,16 EUR je Anteilsschein. Die Quartalskennzahlen des Unternehmens zu Q2 2023 zeigen, dass TeamViewer weiter auf Kurs ist und das Wachstum stetig steigert. Der Umsatz legte zum Vorjahresquartal um 12 % zu und der operative Gewinn (EBITDA) stieg um 7 % an. Aber die EBITDA-Marge war im Betrachtungszeitraum leicht rückläufig und reduzierte sich auf Jahressicht von 43 % auf 41 %. Dies lag u. a. an den gestiegenen Marketingkosten für das neue Produkt, den TeamViewer Remote.
Aber die Kennzahlen überraschten die Analysten nicht und der durchschnittliche Zielkurs der 14 verschiedenen Analystenmeinungen zum Unternehmen lag bei 17,33 EUR, wovon 7 Analysten zum „Kaufen“, 4 Analysten zum „Halten“ und 3 Analysten zum „Verkaufen“ der Aktie empfohlen. Somit liegt der aktuelle Aktienkurs nur 0,17 EUR unter dem durchschnittlichen Kursziel der Analysten. Das dürfte begrenzend auf den Aktienkurs sein, denn bis auf die Ausreißer auf beiden Seiten der Analysten mit 10 EUR bzw. 23 EUR Kursziel, wird kein wesentliches Potenzial für die kommenden 12 Monate gesehen.
TUI Kurs - Allzeittief und kein Ende
Mit einem neuen Allzeittief ging die Aktie der TUI AG (WKN: TUAG50 | ISIN: DE000TUAG505 | Ticker-Symbol: TUI1) aus der vergangenen Handelswoche. Am Freitag erreichte der Reisekonzern mit 5,42 EUR je Anteilsschein einen neuen Tiefpunkt und konnte die Börsenwoche mit 5,48 EUR nur knapp darüber abschließen. Damit wurden die Anteilsscheine des hochverschuldeten Unternehmens unterhalb der erst im April dieses Jahres durchgeführten Kapitalerhöhung gehandelt. Diese führte die in Hannover ansässige Unternehmensgruppe mit 329 Mio. neuen Aktien zu einem Bezugskurs von 5,55 EUR durch und sammelte seinerzeit 1,825 Mrd. EUR frisches Kapital ein. Doch so wie der Aktienkurs aussieht und sich die geschäftliche Entwicklung des Konzerns abzeichnet, dürfte die diesjährige Kapitalerhöhung nicht die letzte gewesen sein.
Etwas Kostendruck rausnehmen könnten die zukünftigen Einsparungen des Reisekonzerns durch die am Freitag eröffnete neue Konzernzentrale „TUI Campus“. Die TUI Group zieht dort ihre ca. 2.800 Mitarbeiter der acht Konzerngesellschaften zusammen und hat vor Ort buchbare Arbeitsplätze, Konferenzräume und Belegschafts-Treffpunkte für 1.750 Mitarbeiter geschaffen. Damit setzt der Konzerne die Entwicklung zum Homeoffice konsequent um und ermöglicht flexible Arbeitsmodelle und hybride Arbeitsformen, wo ggf. die Hälfte von zu Hause und die andere Hälfte am Campus gearbeitet wird. Als Nachmieter der bisherigen alten „Preussag-Zentrale“ wird derzeit die niedersächsische Steuerbehörde gehandelt, die dort ihre verschiedenen Standorte ebenfalls bündeln könnte.