26.02.2024 | 05:30
Unglaubliche Rally – Deutsche Pfandbriefbank, Infineon, Manuka Resources Aktie
Die Jahresanfangsrally setzte sich nach einer dreiwöchigen Erschöpfungsphase zwischen Ende Januar und Mitte Februar wieder mit starkem Anstieg weiter fort und bescherte allen großen Indizes wie Dow Jones, S&P 500 oder auch dem DAX neue Allzeithochs. Der Deutsche Aktienindex erreichte mit 17.446 Punkten am vergangenen Donnerstagabend seine neue Rekordmarke. Einigen Marktteilnehmern scheint diese erneute Rally zumindest im DAX schon etwas unheimlich, trüben sich doch die Konjunkturdaten weiter ein. Finden hier ggf. sogar Umschichtungen aus dem riskanter gewordenen Anleihenmarkt zugunsten von bilanzstarken Konzernen des Aktienmarktes statt?
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
DE0008019001 , DE0006231004 , AU0000090292
Manuka Resources wartet auf Umweltbehörde
Mit einem positiven Abschluss konnte der australische Junior Miner Manuka Resources (WKN: A2QAZR | ISIN: AU0000090292 | Ticker-Symbol: 6M0A) das Jahr 2023 beenden. Im Juni 2023 ging die einst hochgradige Goldmine Mt Boppy wieder in Produktion. Erstes Gold konnte produziert und verkauft werden. Lange stand die Mine still, denn bei dem niedrigen Goldpreis der 90er-Jahre war ein wirtschaftlicher Goldabbau nicht möglich. Seit 2019 nutzte Manuka Resources aber seine Chance und legte ein neues Bohrprogramm für die Goldmine auf. Dadurch konnten die mineralischen Ressourcen um knapp 400 % auf 160.100 Unzen Gold erhöht werden. Dies wird das Unternehmen in den nächsten drei bis vier Jahren abbauen, versucht aber gleichzeitig die Minenlebenszeit durch weitere Bohrprogramme zu verlängern.
Der neue Junior Miner will mit dem jährlichen Cashflow aus dem Goldabbau zudem den Ausbau des Silberprojekt Wonawinter vorantreiben. Kurzfristig viel interessanter im ersten Quartal 2024 wird aber die für Mitte März anberaumte Lesung des neuseeländischen Parlamentes sein. Hier soll über Manukas Vandium-& Titanmagnetisches Eisensandprojekt Taranaki VTM vor der Küste Neuseelands entschieden werden. Der Tiefseebergbau würde für die Wirtschaft Neuseelands ein wichtiger Wachstumsfaktor für die nächsten Jahre bedeuten, wenn das Projekt für den kommerziellen Abbau freigegeben wird. Fällt die Abstimmung positiv aus, dürfte der Wert des Projektes mit weit über 1 Mrd. AUD anzusetzen sein. Bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von 46 Mio. AUD dürfte dies einen entsprechenden Kursschub auslösen.
Deutsche Pfandbriefbank nach dem Abverkauf
Stark unter Druck geraten ist die Aktie der Deutschen Pfandbriefbank (WKN: 801900 | ISIN: DE0008019001 | Ticker-Symbol: PBB). Der Finanzierer von Gewerbeimmobilien ist durch die schlechte Entwicklung von Büro- und Gewerbeimmobilien und den weniger rosigen Zukunftsaussichten in einen Abwärtsstrudel hineingeraten. Seit den Corona-Lockdowns und dem Vormarsch von Homeoffice ist die Nachfrage nach Büroimmobilien signifikant zurückgegangen, aber auch der wirtschaftliche Abschwung am deutschen Hauptmarkt hat tiefe Spuren in der Bilanz des Unternehmens hinterlassen. Der pbbIX-Index, der diesen Sektor abbildet, ist bereits auf den niedrigsten Wert seit dem ersten Quartal 2009 gefallen und notiert mit -1,61 im negativen Bereich.
Die Büronachfrage geht vor dem Hintergrund anhaltender Konjunkturschwäche weiter zurück und entsprechend hoch sind die Büroflächenleerstände. Das hat unmittelbar Auswirkungen auf die Bewertung von Immobilien, die in der Regel über den jährlichen Mietertrag faktorisiert werden. Da der Deutschland-Anteil mit 44 % für die Deutsche Pfandbriefbank der höchste Anteil im Portfolio ist, schlägt die konjunkturelle Entwicklung hierzulande auch bei dem Unternehmen stark durch. Dennoch stabilisierte sich die Aktie seit letzter Woche auf niedrigem Niveau unterhalb der 4 EUR Marke. Ob dies im aktuellen Wirtschaftsumfeld aber nachhaltig ist, darf bezweifelt werden. Im Moment ist die Aktie nur für Daytrader mit engem StoppLoss, die auf eine kurzfristige Gegenbewegung setzen, interessant.
Profitiert Infineon vom Nvidia Rausch?
Die britische Großbank HSBC hatte letzte Woche eine Tiefenanalyse zu dem europäischen Halbleitersektor veröffentlicht. Dies ist gerade interessant, um ggf. Nachzügler der unglaublichen Rally von Nvidia, Super Micro Computer & Co. ausfindig zu machen. Da der Hype um die Halbleiteraktien derzeit fast nur in den USA stattfindet, könnte dies demnächst auch nach Europa und den dortigen Aktien rüberschwappen. Da der Trend wie Automatisierung, Dekarbonisierung und Künstliche Intelligenz sehr langfristig ist, erwarten die Analysten in 2030 einen Branchenumsatz von über 1 Billionen USD. Daher empfiehlt die Großbank sowie deren Analyst Unternehmen wie ASML, Infineon, STMicroelectronis, Soitec und Infineon zum Kauf.
Das Kursziel von Infineon (WKN: 623100 | ISIN: DE0006231004 | Ticker-Symbol: IFX) wurde mit 53 EUR angegeben, da das Unternehmen eine führende Position in den Bereichen Leistungshalbleiter und der Automobilindustrie einnimmt. Das Wachstum prognostiziert der Analyst Adithya Metuka für das Halbleiterunternehmens in 2024 bis 2026 mit 33 % p. a. Den tiefen Aktienkurs, der eher einen tiefen Abschwung einpreist, bietet aus seiner Sicht eine attraktive Investitionsmöglichkeit in die Aktie, die derzeit bei nur 33,17 EUR gehandelt wird.
Fazit
Kurzfristig bietet die Aktie von Manuka Resources ein starkes Anstiegspotenzial bei positivem Entscheid der neuseeländischen Regierung zum dortigen Taranaki VTM Projekt. Ebenfalls interessant ist die Aktie von Infineon, die bisher noch in keiner Weise vom Anstieg der US-Chipriesen profitieren konnte und daher ist mit Nachholbedarf zu rechnen. Mit Vorsicht ist dagegen die Aktie der Deutschen Pfandbriefbank zu genießen. Diese kann zwar kurzfristig in einer Gegenkorrektur ansteigen, könnte dann jedoch weiter abverkauft werden.