Menü

21.02.2023 | 05:45

Milliarden Gewinne und Investitionen - BP, Saturn Oil + Gas, OMV Aktie

  • BP
  • Saturn Oil & Gas
  • OMV
Bildquelle: pixabay.com

Während die westliche Politik immer stärker auf das Gaspedal der erneuerbaren Energien drücken und Hunderte von Milliarden Euro und US-Dollar in die Subvention und Ausbau dieses Sektors stecken, wurden Investitionen in die klassischen Energieträgen vergessen. Das rächt sich nun gewaltig, denn die industrialisierte Welt ist noch über zig Jahre abhängig von Erdöl und Erdgas, doch dem sinkenden Angebot steht eine wachsende Nachfrage gegenüber. Während im Jahr 2014 noch knapp 800 Mrd. USD jedes Jahr in neue Erdöl- und Erdgasbohrlöcher investiert wurde, sind diese Investitionen um 50 % auf nur noch 400 Mrd. USD in 2022 zurückgefallen. Dieser Investitionsmangel der letzten Jahre führt nachhaltig zu erhöhten Erdölpreisen und dürfte die Margen der Erdölunternehmen über Jahre hochhalten.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: BP PLC DL-_25 | GB0007980591 , Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , OMV AG | AT0000743059


 

Saturn Oil & Gas – Nächster Milliardär steigt ein

Die Entwicklung des einst kleinen kanadische Erdölproduzenten Saturn Oil & Gas (WKN: A3C9X6 ISIN: CA80412L8832 Ticker: SMKA) in den letzten zwei Jahren war rasant. Von einem unbekannten 500 Barrel am Tag Produzenten auf 12.500 Barrel am Tag zum Jahres- & Quartalsabschluss 2022 und nun zum Jahresanfang 2023 zu einem 30.000 Barrel Öl (BOE) am Tag Produzenten in 2023 ist ein Wachstum um den Faktor 60. Dass dieses Wachstum auch mit Schmerzen verbunden ist, dürfte klar sein, doch die nun veröffentlichten Kennzahlen zum vierten Quartal 2022 geben der verfolgten Strategie bisher recht. Im vierten Quartal 2022 wurden planmäßig im Schnitt 12.514 BOE/Tag produziert und im Dezember betrug die Fördermenge bereits 13.128 BOE/Tag. Das gefällt nicht nur den bisherigen Investoren, sondern lockte nun in 2023 auch neue Investoren an.

Nach dem Family-Office eines US-Amerikaners in 2021 als Kreditgeber, steigt mit dem Zukauf der Ridgeback Assets im Januar 2023 der nächste Milliardär bei Saturn Oil & Gas an. Dieses Mal ist es Ranjan Tandon, dem Gründer und Vorstand des 1990 gegründeten Hedgefonds Libra Advisors. Beide Investoren sind anscheinend langfristig optimistisch für die Investitionen in Erdöl- und Erdgasunternehmen gestimmt und sehen die Unterbewertung von Saturn Oil & Gas als Chance, in wenigen Jahren ihren Einsatz signifikant zu vermehren. Organisches Entwicklungspotenzial hat Saturn Oil & Gas durch die Zukäufe der letzten Jahre genügend. Da der jährliche Cashflow zu 60 % zur Schuldenreduktion und zu 40 % in neue Bohrlöcher investiert wird, ist das Unternehmen Ende 2025 schuldenfrei und hat allein dadurch Aktionärsvermögen von 500 Mio. CAD geschaffen. Dieses allein müsste der aktuellen Marktkapitalisierung von 156 Mio. CAD hinzugerechnet werden und würde eine Ver-4,2-fachung des derzeitigen Aktienkurses von 2,62 CAD (1,78 EUR) entsprechen. Das durchschnittliche Kursziel der sieben Researchhäuser liegt derzeit aber noch bei 6,43 CAD, was immerhin ein Kurspotenzial von 245 % freisetzen würde.

OMV – Milliarden Gewinne

Das Jahr 2022 brachte auch für die österreichische OMV (WKN: 874341 ISIN: AT0000743059 Ticker-Symbol: OMV) einen hervorragenden Geschäftsjahresabschluss hervor. Die von Sanktionsmaßnahmen gegen Russland und den sich daraus ergebenden beschleunigten Preisverwerfungen brachten dem Energieunternehmen einen Jahresumsatz von 62,3 Mrd. EUR und übertrafen das Vorjahr um ca. 75 %. Das operative Ergebnis konnte von 5,1 Mrd. EUR auf 12,2 Mrd. EUR gesteigert werden und der Gewinn explodierte um 85 % auf 5,1 Mrd. EUR. Pro Aktie betrug der Gewinn damit 11,12 EUR und konnte zum Jahr 2021 fast verdoppelt werden. Davon will das Unternehmen zu der normalen Dividende von 2,80 EUR eine einmalige Sonderdividende in Höhe von 2,25 EUR ausschütten. Das würde auf den aktuellen Aktienkurs von 46,45 EUR einer Dividendenrendite von 10,88 % entsprechen.

BP – Milliarden Investitionen

Auch der Ölkonzern BP (WKN: 850517 ISIN: GB0007980591 Ticker: BPE5) konnte 2022 mit einem hervorragenden Ergebnis abschließen. Der Umsatz konnte von 2021 mit 133,45 MRD EUR auf 229,7 Mrd. EUR in 2022 gesteigert werden. Der Bruttogewinn schoss von 18,67 Mrd. EUR um 177 % auf 51,87 Mrd. EUR empor, mündete aber durch die Abschreibung der Beteiligung an dem russischen Ölkonzern Rosneft i.H.v. ca. 24 Mrd. EUR und Steuerzahlungen von knapp 16 Mrd. EUR in einem negativen Nettoeinkommen von 2,37 Mrd. EUR. Dennoch will das Unternehmen die Aktionäre für ihre Treue belohnen und die Dividende um zehn Prozent erhöhen sowie in den nächsten drei Monaten Aktien im Gegenwert von ca. 2,60 Mrd. EUR zurückkaufen.

Auch die Gesamtverschuldung soll im elften Quartal in Folge weiter reduziert werden und beträgt zum 31.12.2022 nur noch 52 Mrd. EUR. Um den Unternehmensumbau voranzutreiben, aber auch weiterhin planbaren Cashflow generieren zu können, wird das Unternehmen zwischen 13,2 - 17 Mrd. EUR pro Jahr bis 2030 in gleichen Teilen in erneuerbare Energien wie auch der Förderung von fossilen Energien investieren. Um dem Angebotsmangel an Erdölprodukten Herr werden zu können, wird aber bis 2030 die Erdölproduktion zum Referenzjahr 2019 nicht mehr um 40 % sondern um 25 % gekürzt. Diese Anpassung gibt BP in einem makroökonomisch schwierigen Umfeld mehr Sicherheit



Interessenskonflikt & Risikohinweis

Gemäß §34b WpHG weisen wir darauf hin, dass die Tailerstone Limited sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Tailerstone Limited ggf. Aktien der genannten Unternehmen halten oder auf fallende Kurse setzen und somit ggf. ein Interessenskonflikt besteht. Die Tailerstone Limited hat ggf. eine entgeltliche Auftragsbeziehung mit dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Tailerstone Limited sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird. Näheres regelt unser Interessenskonflikt & Risikohinweis.


Weitere Kommentare zum Thema:


Druck bei Ölaktien -  BP, Saturn Oil + Gas und Shell Aktie

Druck bei Ölaktien - BP, Saturn Oil + Gas und Shell Aktie

Kommentar vom 06.01.2023 | 05:45

Die Unsicherheit an den Erdölmärkten ist im neuen Jahr 2023 nach wie vor groß. Während der Ölpreis der Sorte WTI das Jahr 2022 mit 75,76 USD eröffnete und bis Sommer 2022 auf 141,24 USD je Barrel hochschnellen konnte, wurde im Anschluss der Rückwärtsgang eingeschaltet und das Jahr 2023 mit 80,58 USD und einem Plus von knapp 7 % p. a. geschlossen. Doch der Anfang 2023 scheint umgekehrt zu verlaufen und der Ölpreis ging in den ersten Tagen des Jahres in die Knie und wurde auf 74,40 USD je Barrel abverkauft. Diese kurze schnelle Bewegung reicht aus, dass Gewinnmitnahmen bei den Ölaktien einsetzten und der breite Markt Federn lassen musste. Ist jetzt Panik abgesagt oder liegen demnächst wieder Nachkaufkurse vor?

Zum Kommentar


Hier wird Cash geliefert -  Saturn Oil + Gas, Shell und BP Aktie

Hier wird Cash geliefert - Saturn Oil + Gas, Shell und BP Aktie

Kommentar vom 28.11.2022 | 05:45

Die Börsen konnten seit ihrem Tief am 03. Oktober 2022 ordentlich Boden gut machen und der DAX40 kratzt bereits mit 14.550 Punkten wieder am letzten Hoch von Juni 2022, das bei 14.712 Punkten markiert worden war. Da auch der Gasspeicherverband Entwarnung für den Winter 2022/23 gegeben hat, könnte die Jahresendrally im DAX auch noch weiter gehen. Derweil kommen die Kurse von Erdöl zurück und die Sorte WTI notiert wieder unter der 80 USD Marke. Dennoch verdienen die Erdölkonzern gutes Geld und der Cashflow in diesem Sektor ist enorm, doch viele Aktien in der Branchen haben dies in den Bewertungen noch nicht eingepreist.

Zum Kommentar


Druck in beide Richtungen -  Saturn Oil & Gas, Shell und Vonovia Aktie

Druck in beide Richtungen - Saturn Oil & Gas, Shell und Vonovia Aktie

Kommentar vom 06.10.2022 | 07:15

Während der Druckabfall der Nord Stream 1 + 2 Pipeline und den massiven Gasaustritten in der Ostsee an drei der vier Pipelinestränge oberhalb des Pipelineverlaufes für Sorgenfalten auf der Stirn der deutschen Unternehmen, Verbraucher und Anleger sorgte, konnte eine Inspektion, der aus den mutmaßlichen Sabotageakten eines Geheimdienstes entstandenen Lecks durch die Schweizer Betreibergesellschaft bisher nicht stattfinden. Währenddessen sagte die Gazprom-Zentrale in St. Petersburg, dass die noch intakte zweite Pipeline von Nord Stream 2 die Gaslieferung an Deutschland aufnehmen könnte. Damit bringt Gazprom wieder Druck auf die verbleibende Pipeline und somit auch auf die Bundesregierung, die nun wieder eine verlorengegangene Option mehr hat, die Gasmangellage zu reduzieren. Das dürfte die Erdöl- und Erdgasaktien aber auch die gesamte Wirtschaft und Börse in den kommenden Monaten weiter beschäftigen.

Zum Kommentar