25.01.2022 | 05:45
350 Mrd. EUR kostete es Deutschland bisher – Daimler, Almonty Industries, Paragon Aktie
Der Schaden, den die deutschen Bundes- und Landesregierungen mit ihren Lockdowns, Maßnahmenpaketen sowie der 'Hü und Hott'-Politik verursacht haben, hat eine katastrophale Dimension. Die bald ins dritte Jahr kommende „Corona-Pandemie“ hat laut Studie vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln volkswirtschaftlich betrachtet rund 350 Mrd. EUR gekostet. Weitere 50 Mrd. EUR könnten noch im laufenden ersten Quartal 2022 hinzu kommen und dies könnte damit für die deutsche Wirtschaft eine Rezession bedeuten. Mit Omikron hätten die Regierungen in vielen europäischen Ländern sogar die einmalige Chance, ein einseitiges Corona-Regime zu beenden und Menschen sowie Unternehmen wieder Luft zum Atmen zu lassen. Doch wie werden sie sich entscheiden?
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
DAIMLER AG NA O.N. | DE0007100000 , ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203981034 , PARAGON KGAA INH O.N. | DE0005558696
Wolframproduzent erweitert sich - Almonty Industries
Relativ egal, was die deutsche Regierung macht, dürfte es der in Toronto ansässigen Almonty Industries (WKN: A1JSSD ISIN: CA0203981034 Ticker: ALI) sein. Das Unternehmen befasst sich hauptsächlich mit dem Abbau, der Verarbeitung und dem Versand von Wolframkonzentrat aus seinen zwei Wolframminen in Spanien und Portugal. Darüber hinaus ist das Unternehmen auf einem stringenten Wachstumskurs. Derzeit baut Almonty die größte Wolframmine außerhalb Chinas auf. Die in Südkorea befindliche Sangdong-Mine soll in wenigen Jahren für 7-10% der weltweiten Wolframproduktion stehen. Da die überwiegende weltweite Wolframproduktion aus China stammt, wird Almonty in Bälde für ca. 30% der nicht-chinesischen Wolframproduktion stehen.
Mit einer möglichen Minenlaufzeit von 90 Jahren ist die Sangdong-Mine als sehr ergiebig anzusehen. Den langfristigen Zugang zu Wolfram hat sich u.a. die österreichische Plansee-Gruppe gesichert. Diese benötigt den Rohstoff zur Werkstoffveredlung und -härtung. Der Produktionsstart der Sangdong Mine soll im 3. Quartal 2022 erfolgen und nach bisherigen Mitteilungen des Unternehmens werden die avisierten Zeitpläne auch eingehalten. Sobald wieder Kapazitäten des Almonty Teams bereitstehen, soll nach dem Produktionsstart auch eine auf dem Sangdong-Grundstück befindliche Molybdän-Lagerstätte genauer erkundet werden. Doch das Potential des Unternehmens ist klar der kommende Cashflow aus der Sangdong-Mine selbst.
Paragon – Zusammenbruch gestoppt?
Das Delbrücker Unternehmen Paragon (WKN: 555869 ISIN: DE0005558696 Ticker: PGN) ist zuletzt weiter in arge Bedrängnis geraten. Nachdem im vergangenen Jahr ein Großteil der Problembeteiligung an Voltabox noch verkauft werden konnte, ging die Aktie und auch die Anleihe ab Dezember in den freien Fall über. Die Investoren sehen Probleme bei den Rückzahlungsfähigkeit der Anleihen. Im April müssen 8,25 Mio. Schweizer Franken als Teiltilgung einer CHF-Anleihe aufgebracht werden und in 2023 sind weitere 21 Mio. Schweizer Franken fällig. Zum 05. Juli 2022 kommen dann noch 50 Mio. EUR einstiges Emissionsvolumen als Rückzahlungen ob auf. Diese Anleihe notierte zum 10.01.21 nur noch bei 33%, konnte sich aber in den vergangenen Tagen auf 61,5% wieder erholen.
Hintergrund sind zum einen die guten Quartalsergebnisse und das Erreichen der Umsatz- und Ergebnisziele. Der Gesamtumsatz soll gegenüber dem Vorjahr von 127,2 Mio. EUR auf 146,2 Mio. EUR gestiegen sein und auch die EBITDA-Marge stieg von 10,8% auf 13,5%. Umsatztreiber waren die Partikelsensoren, Anzeigeninstrumente und der Bereich Digitale Assistenz. Erst kürzlich konnte das Unternehmen einen OEM-Auftrag in Höhe von über 40 Mio. EUR für KI-basierte Sprachsteuerung ergattern und damit das schwierige Fahrwasser zumindest kurzfristig verlassen. Das Ziel der Geschäftsführung jedenfalls ist die Umsatzverdopplung bis 2026 sowie eine EBITDA-Marge von 20%. Dafür muss das Unternehmen aber auch eine Lösung für die Anleihengläubiger finden. Denen will Gründer und Vorsitzender der Geschäftsführung Dieter Frers eine Verlängerung der Anleihe um fünf Jahre zu selben Konditionen vorschlagen, inklusive Teilrückzahlung.
Daimler-Kooperation mit Luminar
Der Automobilkonzern Daimler (WKN: 710000 ISIN: DE0007100000 Ticker: DAI) hat eine Kooperation mit Luminar Technologies bekannt gegeben. Zusammen wollen beide Unternehmen die Lidar-Technik des US-Unternehmens bei Mercedes-Benz in die Serienproduktion integrieren. Die Technologie soll die Entwicklung des automatisierten Fahrens vorantreiben und gleichzeitig die Entwicklungszyklen verkürzen. Dabei sollen durch den datengetriebenen Entwicklungsansatz Produkte kontinuierlich verbessert und dies per Update in die Software integriert werden.
Daimler AG Vorstandsmitglied Markus Schäfer äußerte sich wie folgt hierzu: "Mit Erreichen des SAE Level-3-Standards beim automatisierten Fahren hat Mercedes-Benz bereits einen wichtigen Meilenstein erreicht. Ich bin fest davon überzeugt, dass Partnerschaften unsere Ambitionen in dem, was wir in Zukunft noch erreichen wollen, klar vorantreiben. Kooperationen sind ein zentraler Bestandteil unserer Strategie bei Mercedes-Benz. Deshalb freue ich mich sehr, Austin Russell und Luminar als Partner mit an Bord zu haben."
Fazit
Während die deutschen Bundes- und Landesregierungen das Steuergeld immer schneller - statt zu investieren - für konsumtive Zwecke ausgeben, denken Unternehmen wie Almonty Industries und Mercedes Benz viel langfristiger. Durch diesen langfristig nachhaltigen Ansatz dürften beide Unternehmen ein Garant für Wertstabilität wie auch Wertentwicklung sein. Das kann von Paragon dagegen nicht behauptet werden, denn gibt es keine Einigung mit den Anleihen-Gläubigern, droht die Insolvenz des Unternehmens.