Menü

21.12.2021 | 05:45

Nachhaltigkeit, Heißer Immobilienmarkt und Agrarinvestment – K+S AG, Hong Lai Huat, Vonovia Aktie

  • vonovia
  • Hong Lai Huat
  • Kali + Salz
Bildquelle: pixabay.com

Die Immobilienmärkte gerade in Deutschland sind bereits sehr heiß gelaufen und durch die anziehende Inflation scheint die Flucht in Sachwerte die teilweise extremen Bewertungen noch zu befeuern. Die Bundesbank mahnt längst vor der Blasenbildung in Ballungsgebieten wie München oder Berlin und nennt eine Überbewertungsspanne die zwischen 10 bis 30% liegt. Auch würde die mittelfristige Gefahr von steigenden Zinssätzen unterschätzt, so dass die Risiken derzeit von den Marktteilnehmern zu leichtfertig unterschätzt werden.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: VONOVIA SE NA O.N. | DE000A1ML7J1 , HONG LAI HUAT GROUP LIMITED | SG1EE1000009 , K+S AG NA O.N. | DE000KSAG888


 

Vonovia – Flaggschiff bei Nachhaltigkeit

Im derzeitigen Nachhaltigkeitsranking der Ratingagentur Standard & Poor Global erhält das deutsche Immobilienunternehmen Vonovia (WKN: A1ML7J ISIN: DE000A1ML7J1 Ticker: VNA) eine hervorragende Beurteilung. Mit 68 von möglichen 100 Punkten gehört das Bochumer Unternehmen zu den am besten bewerteten Unternehmen aus dem Immobiliensegment. Für nachhaltig orientierte Anleger und Investoren ist dieses Ranking sehr wichtig. Der Vorstandschef hebt diese Bedeutung und das Listing im Dow-Jones-Sustainability-Index Europe (DJSI) noch einmal hervor und betrachtet ihn als einen der wichtigsten Indizes der aktuellen Zeit.

Gerade bei den sozialen Kriterien erreicht Vonovia 72 Punkte und schnitt damit besser als 97% der europäischen Branchenwettbewerber ab. Auch bei dem ESG-Risiko-Ranking von Sutainalytics konnte sich Vonovia vorarbeiten. Von ca. 25.000 bewerteten Unternehmen erreichte das Unternehmen Platz 25. Von den darunter befindlichen 1.054 weltweit tätigen Immobilienunternehmen erreichte Vonovia sogar den Platz drei. Bei mehr als 568.000 Wohnungen, ca. 16.000 Mitarbeitern und einem Portfoliowert von ca. 95 Mrd. EUR, ist diese Auszeichnung schon mehr als ein Ritterschlag. Dennoch sollte eine mögliche Zinswende bei der EZB wie auch die Mahnungen der Deutschen Bundesbank sich belastend auf den Kurs der Aktie auswirken.

Hong Lai Huat – Immobilie und Agrar

Weit aus dem Fokus deutscher Anleger liegt die stark wachsende Region von Südost-Asien. Viele internationale Unternehmen in der dortigen Region steuern ihre Geschäfte aus dem Stadt-Staat Singapur heraus. Das liegt vor allem an der politischen Stabilität und den sehr guten und vorausschauenden politischen Maßnahmen der Gründer der parlamentarischen Republik. Singapur ist zudem das einzige asiatische Land mit einem AAA-Länderrating aller großen Ratingagenturen. Einer der bekanntesten Immobilienentwickler und Bauträger vor Ort ist die ortsansässige Hong Lai Huat Group (WKN: A2JL8Q ISIN: SG1EE1000009 Ticker: 0QO). In 33 Jahren Unternehmensgeschichte konnten viele prestigeträchtige Bauten ob privat wie auch öffentlich bis hin zur standardmäßigen Entwicklung von Gewerbe- und Industriegebäuden in Singapur gebaut werden.

Doch seit 2008 diversifizierte sich das Unternehmen und erschloss sich neue Geschäftsbereiche im Agrar- und Immobiliensektor im nord-östlichen Nachbarland Kambodscha. Dort wird nicht nur ein ca. 10.000 Hektar großes Ackerland mit dem dortigen Grundnahrungsmittel Maniok bewirtschaftet, sondern auch im Immobilienmarkt hat das Unternehmen dort längst Fuß gefasst. Am ca. 200 km südöstlich von der Phnom Penh befindlichen Küstenort Sihanoukville baut das Unternehmen eine komplett neue städtische Infrastruktur aus. Am dortigen kambodschanischen Meerbusen (Chhâk Kâmpóng Saôm) befindet sich der Tiefseehafen des Landes und die Hong Lai Huat Group baut dort in der Nähe 737 exklusive Wohneinheiten sowie 67 Gewerbeeinheiten. In ca. 20-minütiger Entfernung vom internationalen Flughafen der Hauptstadt entsteht das Projekt „Royal Platinum“ mit 851 gehobenen Wohn- und 50 Gewerbeeinheiten, wobei sämtliche hochpreisigen Loftwohnungen bereits in kürzester Zeit abverkauft worden sind. Da allein die Projekte in Kambodscha eine Bewertung von ca. 100 Mio. USD entsprechen dürften, die Marktkapitalisierung aber nur 36,3 Mio. USD (32,2 Mio. EUR) bei einem Aktienkurs von 0,056 EUR betragen, sollte das Unternehmen derzeit mit einem tiefen Abschlag von ca. 66% eingekauft werden können. Hier ist aber zwingend mit Limit zu arbeiten, denn noch ist die Aktie in Deutschland unbekannt und daher markteng.

Kali und Salz – im Aufschwung, aber

Mit dem Anziehen der internationalen Nachfrage nach Rohstoffen und Nahrungsmittel ist auch bei der Kali + Salz AG (WKN: KSAG88 ISIN: DE000KSAG888 Ticker: SDF) nach 12 Jahren Abgesang, die desolate Aktienkursentwicklung in eine neue Aufgesang-Phase eingetreten. Seit März 2020 konnte sich die Aktie von 4,50 EUR auf bereits 15,73 EUR erholen und dabei den übergeordneten Abwärtstrend verlassen. Unterstützung bekam die Aktie in 2020/2021 von fast allen Seiten und seitdem läuft es auch wieder rund bei dem Kasseler Düngemittelunternehmen. Die hohe Verschuldung durch den Verkauf der Nordamerikasparte konnte deutlich reduziert werden. Bis zum Jahresende soll zudem gegen einen Einmalbetrag von 200 Mio. EUR die Anteile an dem Gemeinschaft Reks, einem Entsorgungsunternehmen für gefährliche Abfälle, verkauft werden.

Auch die schwebenden Belastungen in dreistelliger Millionenhöhe mit dem Bundesland Thüringen sind seit 10.12.21 vom Tisch. Das Oberverwaltungsgericht in Weimar hat ein abschließendes Urteil zu den Sanierungsarbeiten von zwei stillgelegten Kali-Gruben - Springen und Merkers - im Wartburgkreis gefällt. Die dortigen Kaligruben wurden zu DDR-Zeiten bewirtschaftet und Streitigkeiten zwischen einer Treuhandnachfolgegesellschaft, Thüringen und K+S sind nun geklärt. Die entstandenen Umweltschäden wie auch die Bewerkssicherungsmaßnahmen und Verfüllungsaufgaben können nicht K+S zugerechnet werden, denn das Land Thüringen hat seinerzeit Geld vom Bund für die Kostenübernahme erhalten. Das dieses bereits seit Jahren aufgebraucht ist, kann nicht auf K+S übertragen werden, so dass die Kosten von den veranschlagten 500 Mio. EUR (laut Umweltministerium) in der Pflicht des Landes selber liegen. Auch die von der Finanzaufsicht BaFin beauftragte Prüfung der Bilanzen 2019 und 2020 wurden als korrekt bestätigt. Damit konnte das Kasseler Unternehmen in diesem Jahr viele jahrelange Großbaustellen schließen und hat nun freie Fahrt von steigenden Düngemittelpreisen zu profitieren.


Während der Immobilienmarkt laut Fachleuten heiß gelaufen ist und damit die Aktien von Vonovia korrekturanfällig sein dürften, sollte das südostasiatische Unternehmen Hong Lai Huat von dem starken wirtschaftlichen Aufstieg vor Ort profitieren und von steigenden Rohstoff- aber auch Immobilienpreisen profitieren. Auch die K+S AG hat große Herausforderungen gemeistert und kann vom Anstieg der operativen Marge profitieren. Auch dass die Unternehmensführung fast alle Großbaustellen gelöst hat, dürfte den Fokus wieder auf das Kerngeschäft und das Geldverdienen lenken.


Interessenskonflikt

Gemäß § 85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Ita Joka S. A. sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Ita Joka S. A. (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

Die Ita Joka S. A. behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Ita Joka S. A. sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Ita Joka S. A. für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

Risikohinweis

Die Ita Joka S. A. bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf derfinanzinvestor.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Ita Joka S. A. und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Ita Joka S. A. und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


Weitere Kommentare zum Thema:


Rohstoffabkommen zwischen Kanada und Deutschland? Almonty Industries, Fortuna Mining, K+S AG

Rohstoffabkommen zwischen Kanada und Deutschland? Almonty Industries, Fortuna Mining, K+S AG

Kommentar vom 27.08.2025 | 05:45

Die Knappheit an Rohstoffen hat sich seit dem Ukraine-Konflikt signifikant verschärft. Auch die Sanktionen und Zollpolitik der USA erhöhte die Reaktion von Rohstofflieferländern deutlich und so kürzte China in verschiedenen Bereichen den Export von bestimmten Rohstoffen oder Verbot diesen grundsätzlich. Auch die deutsche Industrie hat durch arg strapazierte Lieferketten u. a. wegen den Sanktionen gegen Russland den direkten Zugriff auf viele wichtige und vor allem günstige Rohstoffe verloren. Nun sucht die Bundesregierung nach Alternativen und will mit dem Rohstoffland Kanada enger kooperieren.

Zum Kommentar


Schnelle Amortisation – BYD, First Phosphate, K+S AG

Schnelle Amortisation – BYD, First Phosphate, K+S AG

Kommentar vom 30.01.2025 | 11:40

Die deutsche Automobilbranche ist im Umbruch und fast alle Autoproduzenten haben mit deutlichen Kosten- wie auch Absatzproblemen zu kämpfen. Um die Ausgabenseite in den Griff zu bekommen, wollen die jeweiligen Manager Sparmaßnahmen umsetzen, die auf deutlichen Widerstand der Gewerkschaften und Mitarbeiter stossen. Beim angekündigten Sparprogramm vom VW-Tochterunternehmen Audi musste auf die Reaktion von IG-Metall und den Betriebsräten nicht lange gewartet werden. Währenddessen erobern die chinesischen Produzenten einen Absatzmarkt nach dem anderen und mit den Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien (LFP) hat unter anderem BYD ein gehöriges Absatzpotenzial.

Zum Kommentar


Das zählt jetzt - dynaCERT, RWE AG, K+S AG

Das zählt jetzt - dynaCERT, RWE AG, K+S AG

Kommentar vom 05.11.2024 | 05:45

Der November ist gestartet und die Zahlensaison für das dritte Quartal ist in vollem Gange. Trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Marktumfeldes konnte eine Vielzahl von Unternehmen die Schätzungen der Analysten übertreffen und sogar ihre Jahresprognosen erhöhen. Ein Fokus am heutigen Berichtstag dürfte sicherlich auf Super Micro Computer liegen, deren Wirtschaftsprüfer Ernst & Young (EY) in der vergangenen Woche das Mandat niedergelegt hat. Im Edelmetallbereich dürfte der Blick auf Kinross Gold fallen, nachdem letzte Woche Newmont schlechter abgeliefert hat, als erwartet. Was jetzt noch zählt.

Zum Kommentar