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06.10.2021 | 05:45

Nicht kleckern, klotzen! Freenet, Talkpool, Telefonica Deutschland

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Bildquelle: pixabay.com

In der Politik wird gerne rumschwadroniert. Häufig werden Worthülsen verwendet, ohne diese mit Leben zu füllen. Ein Beispiel ist die seit 16 Jahren vielbeschworene Digitalisierung und die Industrie 4.0. Doch spätestens seit den angeordneten Ausgangs- und Arbeitsbeschränkungen (Lockdown) in 2020 konnte jeder sehen, wie weit eine der führenden Industrienationen der Welt beim Stichwort Digitalisierung angekommen ist. Doch nun kommt seit knapp einem Jahr endlich Schwung in die Digitalisierung, denn es wird massiv in den Infrastrukturausbau investiert.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: FREENET AG NA O.N. | DE000A0Z2ZZ5 , Talkpool AG | CH0322161768 , TELEFONICA DTLD HLDG NA | DE000A1J5RX9


 

Zweistellige Wachstumsraten bei Talkpool

Das Schweizer Unternehmen Talkpool (WKN: A2AKAU ISIN: CH0322161768 Ticker: TKPL) kooperiert als Spezialist für smarte Netzwerkplanung und intelligente Gebäudetechnologie mit der Deutschen Telekom. Im digitalen Zeitalter will jeder mit Top-Speed ins Internet und das muss entsprechend auch geplant werden. Genau das macht Talkpool für die Deutsche Telekom seit dem 01.08.2017. Und diese Planung, Implementierung und Verwaltung von Breitbandanschlüssen, soll auf Wunsch der Deutschen Telekom weiter intensiviert werden. Bisher war Talkpool vorwiegend im Osten Deutschlands für die Telekom aktiv aber der Glasfasernetzausbau soll nach dem Willen der Telekom deutlich schneller vorangetrieben und mindestens bis 2022 verdoppelt werden. Die Übertragung in Gigabit pro Sekunde wird immer wichtiger, denn immer mehr Kunden nutzen das Homeoffice oder schauen ihre Filme nicht mehr über Fernsehen, sondern über einen der vielen Streamingdienste wie Amazon, Netflix & Co..

Doch auch der Bereich für das Internet der Dinge (IoT) soll jährlich prozentual zweistellig bis 2025 wachsen. Deutschland ist dabei für CCO Aurelius Wosylus ein attraktiver Wachstumsmarkt gerade im Bereich smarter Klima- und Umwelttechnik. Mit Hilfe von innovativen Sensoren kann das Raumklima überwacht und gesteuert werden. Ist die Luft zu trocken oder der CO2-Gehalt zu hoch, kann die Steuerungstechnik von Talkpool eingreifen und zudem die Energiekosten senken. Auch der Wasserverbrauch von Abnahmestellen kann optimiert werden, so dass in einem Haushalt, Hotel oder Unternehmen weniger Wasser verschwendet wird. Auch Leckagen würden mit Hilfe von IoT-Lösungen schneller bemerkt und damit Gebäudeschäden, Schimmelbildung und aufwendige Sanierungen vermieden.

Investitionen für Wachstum - Telefonica Deutschland

Die Entwicklung des Charts der Telefonica Deutschland Holding (WKN: A1J5RX ISIN: DE000A1J5RX9 Ticker: O2D) in den letzten Jahren ist genauso ernüchternd wie die Entwicklung des Charts des Mutterkonzernes Telefonica aus Spanien selbst. Die Aktien notieren auf einem Niveau wie zuletzt 1996 und vom Allzeithoch aus Ende 2007 ging es bis März 2020 um 88% abwärts. Erst seitdem stabilisierte sich der Aktienkurs wieder und derzeit wird die Telefonica Deutschland Holding mit 2,34 EUR je Aktie gehandelt. Von zehn Analysten, die diese Aktie beobachten raten fünf Analysten zum Kauf, drei zum Halten und zwei zum Verkauf.

Goldman Sachs war davon zuletzt am pessimistischsten mit einem Kursziel von 2,10 EUR für die Aktie. Für Goldman Sachs ist die Investition in das 5G-Netzwerk zu kostenintensiv und die Amortisation der Investitionen würde zu lange dauern. Die anderen Analysten sehen das weniger negativ und im Durchschnitt der zehn Analysten ergibt sich ein Zielpreis von 2,79 EUR. Vom aktuellen Stand immerhin ein Anstieg von knapp 20%. Darüber hinaus schüttet das Unternehmen eine Dividende aus, die im Moment bei 7,8% p.a. liegt.

Neues Drei-Jahres-Hoch bei Freenet?

Besser als bei Telefonica Deutschland läuft es derzeit bei dem netzunabhängigen Telekommunikationsanbieter Freenet (WKN: A0Z2ZZ ISIN: DE000A0Z2ZZ5 Ticker: FNTN). Die Aktie von Freenet steht nur noch 0,08 EUR unter dem Juni 2021-Hoch und damit kurz vor einen neuen Drei-Jahres-Hoch. Die Berenberg Bank ist ebenfalls positiv gestimmt, hob das Kursziel von 26 EUR auf 27 EUR an und belässt die Einstufung auf „Buy“. Die mittelfristigen Aussichten werden positiv eingeschätzt und besonders die finanzielle Leistungsfähigkeit soll weiter zulegen. Von derzeit 22,82 EUR je Aktie bis auf 27,00 EUR Kursziel hinauf, würde einem Anstieg von 18% bedeuten.

Mit einem Umsatz von 2,58 Mrd. EUR konnte Freenet zuletzt einen Jahresüberschuss von 566 Mio. EUR erwirtschaften. Im Schnitt rechnen die Analysten mit einem Gewinn je Aktie für 2021 von 1,71 EUR. Das entspricht einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13,4. Da zudem eine attraktive Dividendenrendite von 7,33% p.a. geboten wird, wäre zumindest dieser Kapitalrückfluss vorläufig gesichert. Die nächsten Geschäftszahlen des MDAX-Konzerns werden dann für das dritte Quartal in einem Monat am 04.11.2021 erwartet.


Fazit

Die Digitalisierung und Vernetzung von Geräten geht immer schneller vonstatten. Die Investitionen in noch schnellere Datennetze, ob per Glasfaser oder Funk, verschlingt Unsummen an Geld, aber sichert auch den zukünftigen Cashflow der vorgestellten Unternehmungen sowie der Teilhabe an einem riesigen Wachstumsmarkt.


Interessenskonflikt

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