03.02.2022 | 05:45
Rezession und Chip-Offensive – Altech Advanced Materials, Norilsk Nickel, Royal Dutch Shell Aktie
Die europäische Wirtschaft steht vor massiven Herausforderungen. Explodierende Strom- und Gaspreise verteuern sämtliche Produkte der Wertschöpfungskette. Gleichzeitig besteht Teilemangel aufgrund eingeschränkter Lieferketten. Dazu kommt der Umbau der Wirtschaft hin zur E-Mobilität, deren Betankung aber zum einen durch immer höhere Rohstoffkosten oder Chipmangel zusehend teurer wird. Von nicht in ausreichender Menge CO2-freier Wunschelektrizität mal ganz zu schweigen. Diese politisch verursachten Herausforderungen lösen sich nicht durch Schön-Wetter-Reden in Berlin oder Brüssel, etwa durch EU-Binnenkommissar Thierry Breton. Die undurchdachte „Strategie“ wird vom Markt längst mit immer höheren Preisaufschlägen bepreist. Der Preis dieser Politik wird durch die derzeitige Rezession immer höher. Via gezielter Aktienauswahl kann davon wenigstens finanziell noch profitiert werden.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
ALTECH ADV.MAT. NA O.N. | DE000A2LQUJ6
Pilotanlage geplant bei Altech Advanced Materials
Das Beteiligungsunternehmen Altech Advanced Materials (WKN: A2LQUJ ISIN: DE000A2LQUJ6 Ticker-Symbol: AMA1) ist als Beteiligungsunternehmen auch im Lithiumsektor tätig. Dabei widmet sich diese zukunftsträchtige Sparte der Optimierung der Lebensdauer von Batterien und Akkumulatoren. Größtes Problem der E-Mobilität ist der Leistungsabfall der Batterien mit jedem Ladungsprozess. Anfänglich sehr langsam und später immer schneller, wenn Hitze und Kälte und Schnellladeprozesse die Batterie stark unter „Stress“ setzen. Altec Advanced Materials hat bereits mit Hilfe seiner Kooperationspartner und hauseigenen Wissenschaftler einen Weg gefunden, die Lebensdauer der Batterien deutlich zu erhöhen.
Bei dem bereits jetzt erprobten Verfahren wird das Graphit der Batterie mit Aluminiumoxid (HPA) beschichtet, was die Lithiumablagerung am Graphit deutlich verringert. Damit erhöht sich die Lebensdauer des Speichers um ca. 20% bis 30%. Auch die Akku-Leistung konnte dabei sogar um 8% bis 10% gesteigert werden. Um nun die industrielle Fertigung vorzubereiten, wurde beim Lausitzer Industriepark Schwarze Pumpe an der Landesgrenze von Sachsen zu Brandenburg ein 14 Hektar großes Grundstück erworben. Dazu Uwe Ahrens, Direktor von Altec Advanced Materials: „In einem ersten Schritt geht es für uns darum, eine Pilotanlage zu errichten und dort nach unserem Verfahren beschichtetes Anoden-Material zu produzieren.“ Genauere Angaben zu den nächsten Planungen sollen noch in Q1/2022 bekanntgegeben werden.
Norilsk Nickel sollte wieder anspringen
Der weltgrößte Palladium Produzent ist der in Russland ansässige Norilsk Nickel Konzern (WKN: A140M9 ISIN: US55315J1025 Ticker: NNIC). Das Unternehmen profitierte in den vergangenen Jahren sehr stark von der wachsenden Nachfrage nach Palladium. Palladium ist dabei sogar wertvoller als Gold und kostet 2.379 USD je Unze. Gold dagegen kostet im Moment nur 1.810 USD je Unze und befindet sich seit eineinhalb Jahren in einer Korrektur. Doch die Kursrücksetzer beim Palladiumpreis seit Sommer 2021 machten sich auch bei der Marktkapitalisierung des russischen Konzernes bemerkbar.
Der Rückgang des Absatzes im Automobilsektor bei Verbrennern ließ die Nachfrage nach Palladium mehrere Monate stagnieren, doch das Ende der Corona-Pandemie in vielen Ländern der Welt setzt nun wieder Hoffnung auf steigende Nachfrage frei. Seit Mitte Dezember zog der Palladiumpreis um gut 50% an und das dürfte sich bald auch beim Aktienkurs von Norilski Nickel bemerkbar machen. Spätestens wenn die Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorgelegt werden und besser ausfallen als erwartet, sollte der Aktienkurs zur nächsten Rallye ansetzen.
Royal Dutch Shell immer stärker
Der britisch niederländische Weltkonzern Royal Durch Shell (WKN: A0D94M ISIN: GB00B03MLX29 Ticker: R6C) konnte in den letzten vier Monaten einen ordentlichen Sprung hinlegen. Um über 130% konnte die Marktkapitalisierung zulegen. Grund dafür sind die stetig steigenden Erdöl- und Erdgaspreise sowie die umsichgreifende Knappheit an kurzfristig verfügbaren Rohstoffen. Der Energiemangel ist dabei nicht nur ein deutsches Problem, sondern tritt weltweit in vielen Staaten der Erde auf.
Ob China, Indien oder Türkei, überall musste die dortige Regierung bereits Wirtschaftszweige teilweise abschalten, weil einfach die Rostoffe fehlten, um genügend Strom produzieren zu können. China kauft seit Monaten den Energieträgermarkt leer, egal ob Erdöl, Erdgas, Kohle bis hin zu Flüssiggas. Ein Umfeld, das für den Energiekonzern Royal Dutch Shell besser nicht sein kann. Trotz massiver Konzernumbaumaßnahmen sprudelt der Cashflow mit jedem Dollar, wie der Erdölpreis anzieht.
Fazit
Während die Politik in vielen Ländern der Europäischen Union lieber gerade „en vogue“-Ideologien hinterherläuft und versucht Probleme der Welt theoretisch zu lösen, zeigt die Entwicklung an den Rohstoffmärkten und bei Rohstoffaktien eine ganz andere Richtung auf. Was knapp ist und stark nachgefragt wird, das wird trotz aller Unkenrufe der Regierungen teurer. Von diesem Trend kann jeder profitieren und die vorgestellten Aktien bieten aus dem Segment der Batterietechnologie, über die Palladiumproduktion bis hin zur Produktion und Vermarktung von Erdöl- und Folgeprodukten, einen kleinen Strauß von profitablen Investitionsmöglichkeiten auf.