04.07.2022 | 05:45
Rohstoff Nachschub sichern - Alpha Copper, Rio Tinto, Standard Lithium Aktie
Bundeskanzler Olaf Scholz hat in der Vorwoche durch eine überhebliche Antwort gegenüber einer Journalistin für negative Schlagzeilen gesorgt, anders sieht es hingegen in der Finanz-Community für Finanzminister Christian Lindner aus, denn dieser will den Kapitalmarkt in Deutschland attraktiver machen. Mit dem Zukunftsfinanzierungsgesetz sollen Startups, Wachstumsunternehmen sowie kleine und mittelständige Unternehmen (KMU) die Aufnahme von Eigenkapital am Kapitalmarkt erleichtert werden. Auch die Aktienkultur soll durch Mitarbeiterkapitalbeteiligung gestärkt werden und auch ein Freibetrag für Aktiengewinne ist im Gespräch. Ob dies kommt ist aber fraglich und daher sollten Investoren auf Qualitätsaktien z.B. im Rohstoffsektor setzen.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
CA02074D1087 , RIO TINTO PLC LS-_10 | GB0007188757 , STANDARD LITHIUM LTD | CA8536061010
Kupfer für Nordamerika - Alpha Copper
Das Kupferexplorationsunternehmen Alpha Copper (WKN: A3DB6E ISIN: CA02074D1087 Ticker-Symbol: PP0) aus British Columbia in Kanada arbeitet an der Weiterentwicklung seiner beiden Kupferliegenschaften Indata und Okeover. Die Indata Liegenschaft liegt dabei nur weniger Kilometer von den Kupferprojekten Stardust und Kwanika von Northwest Copper entfernt, die durch hohe Kupferfunde von über 100m mit 5,3% Kupferäquivalenten überzeugten. Dieselben Gesteinsschichten mit Bodenanomalien finden sich bei Indata wieder und lassen auch dort noch weitere größere Kupferfunde erwarten. Vier Kupferzonen konnten bereits in der Vergangenheit ausfindig gemacht werden, wobei im Bohrloch 98-I-4 über einer Strecke von 148 m insgesamt 0,20% Kupfer nachgewiesen werden konnten. In der Zentrale Zones des Projektes werden bereits 57,7 Mio. Tonnen an 0,48 %igen Kupfer und 0,55 g/t Gold indiziert.
Bei dem Okeover Projekt handelt sich um ein Kupfer und Molybdän-Mineralisierungen, auf der bereits 104 Bohrlöcher mit über 18.200 Bohrmetern niedergebracht worden sind. Hier werden bereits 86,6 Mio. Tonnen an 0,31 %igen Kupfer und 0,014 % Molybdän angezeigt. Um die Daten der Bohrlöcher aus den vergangenen Jahrzehnten zu digitalisieren und das nächsten Bohrprogramm darauf auszurichten, hat Alpha Copper ein Budget von 1 Mio. CAD einkalkuliert. Der CEO von Alpha Copper Darryl Jones, ist jedenfalls überzeugt von den beiden Projekten und gab in einem der letzten Interviews die Marschrichtung vor: "Die Marktaussichten für Kupfer sind aufgrund der außergewöhnlichen globalen Umstände hervorragend. Wir glauben, dass wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Mit einem klaren Bild von unserem Indata-Projekt werden wir den Wert für das Unternehmen und unsere Aktionäre steigern."
Rio Tinto lässt nach
Der Rohstoffkonzern Rio Tinto (WKN: 852147 ISIN: GB0007188757 Ticker-Symbol: RIO1) konnte seine Aktionäre in den vergangen 6 Jahren einen erheblichen Mehrwert liefern. Seit 2016 ging der Aktienkurs von gut 20 EUR auf nunmehr 57 EUR gen Norden. Auch wenn der Kurs zwischenzeitlich auch an der 80 EUR Marke kratzte kann sich dieser Wertzuwachs von 180% sehen lassen. Aber zuletzt kam der Aktienkurs durch Rücksetzer bei der Eisenerznachfrage unter Druck. Die Eisenerzpreise habe sich seit dem Allzeithoch vom Sommer 2021 innerhalb eines Jahres halbiert und liegt vor allem an der strikten No-Covid-Strategie in China und dem damit verbundenen abwürgen der dortigen Wirtschaft.
Die Deutsche Bank Research senkte daher auch den Unternehmensausblick, belies aber die Einstufung auf „Hold“. Das Kursziel wurde von umgerechnet 51,66 EUR (6.000 Pence) auf 49,94 EUR (5.800 Pence) gesenkt. Vom aktuellen Preisniveau von ca. 57 EUR je Aktie würde das einem weiteren Abwärtspotential von ca. 12% entsprechen. Der Analyst Liam Fitzpatrick berücksichtigte bei seiner Branchenstudie die zu erwartende Rezession in den USA im kommenden Jahr 2023, welche ebenfalls zu fallenden Nachfrage nach Eisenerz führen dürfte.
Standard Lithium - 63% Korrektur
Lithium ist in der Welt der E-Mobilität derzeit nicht weg zu denken. Daher gab es in 2020 und 2021 einer enormen Nachfrage nach Lithiumaktien. Ein der stark gestiegenen Aktien war die von Standard Lithium (WKN: A2DJQP ISIN: CA8536061010 Ticker-Symbol: S5L). Innerhalb von 2 Jahren ging es von 0,27 EUR in der Spitze auf bis zu 11,12 EUR. Doch was stark steigt, fällt meist im Anschluss auch wieder stark und so notieren die Aktien des Unternehmens derzeit gut 63% unter dem Allzeithoch. Dabei können sich die Projekte und Partnerunternehmen wie die deutsche Lanxess AG und Koch Engineered Solutions sehen lassen. Derzeit laufen die Pilotprojekte zum Anschluss der Lithiumextraktions- und -umwandlungsanlagen an die Bromanlagen von der Lanxess AG.
20.900 Tonnen Lithiumkarbonat pro Jahr könnten von Lanxess Standort erwartet werden und am Standort im Südwesten von Arkansas bis zu 30.000 Tonnen Lithiumhydroxid. Die entsprechenden Kennzahlen aus den Vormachbarkeitsstudien sind sehr gut und bedeuten bei einem Verkaufspreis von 13.500 USD/t Lithiumkarbonat eine Nachsteuerrendite von 36% p.a. bzw. 32% p.a. bei der Lithiumhydroxid Produktion. Dennoch hat Standard Lithium keine eigene Lithiumvorkommen und die Marktkapitalisierung beruht im Moment nur auf den Lithiumextraktionsverfahren mit der LiSTR-Technologie. Doch dafür müssten die Patente auf die Verfahren auch gesichert sein und das ist bisher noch nicht erfolgt.