28.04.2022 | 05:45
Rohstoffe wie Kupfer aufladen – BHP Group, Glencore, Kodiak Copper Aktie
Angesichts der steigenden Inflation in Verbindung mit signifikant negativen Realzinsen werden Investitionen in Rohstoffe und Rohstoffunternehmen immer attraktiver. Bereits in der Stagflationsphase der 70er Jahre entwickelten sich Rohstoffe und Rohstoffunternehmen vergleichsweise besser als die anderen wichtigen Anlageklassen. Davon werden die großen wie auch kleinen Rohstoffunternehmen profitieren und können somit jedes Portfolio im laufenden Rohstoffzyklus absichern.
Lesezeit: ca.
4 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
BHP GROUP LTD. DL -_50 | AU000000BHP4 , GLENCORE PLC DL -_01 | JE00B4T3BW64 , KODIAK COPPER CORP. | CA50012K1066 , GLENCORE PLC ADR 2 DL-_01 | US37827X1000
Kodiak Copper – Riesige Kupfervorkommen
Aufgrund niedriger Rohstoffpreise im vergangenen Jahrzehnt, investierten die wenigsten Unternehmen in den Aus- und Aufbau von neuen Rohstoff-Lagerstätten. Das rächt sich nun seit vier Jahren, denn die globale Nachfrage nach Rohstoffen ist durch Wirtschaftswachstum und den Ausbau der Erneuerbaren Energien signifikant gesteigert worden. Doch vom Rohstoff im Boden bis zur Ausbeutung des Rohstoffes zur Nachfragebedienung liegen meist viele Jahre. Die Marktwirtschaft reguliert dies über stark steigende Rohstoffepreise, was wiederum die Erschließung neuer Lagerstätten attraktiver macht. Vom derzeit großen
Kupfermangel wird auch Kodiak Copper (WKN: A2P2J9 ISIN: CA50012K1066 Ticker: 5DD1) profitieren. Das Unternehmen besitzt das Kupfer-Gold-Projekt MPD (Man, Prime, Dillard) und hat dort bereits großen Menge an Kupfer gefunden.
Bereits in 2021 wurde ein Kupferintervall mit 0,72% Kupfergehalt auf sensationellen 126m, innerhalb einer mineralisierten Zone von insgesamt 537m, nachgewiesen. Darüber hinaus können als „Abfall“ zusätzlich 0,21 g/t Gold und 2,95 g/t Silber anfallen, die ebenfalls in diesem Abschnitt vorkommen. Im März 2022 wurde dann in einem weiteren Bohrloch auf 151m Kupfergehalte von 0,5% mit einem Anteil von 0,28g/t Gold und 1,86 g/t Silber gefunden. Damit bestätigt und vor allem erweitert sich die bisherige Mineralisierungszone und bleibt weiter in mehreren Richtungen offen. Mit einem Kassenbestand von 17 Mio. CAD ist Kodiak Copper sehr gut mit Kapital ausgestattet und kann das umfassende 25.000m Bohrprogramm in diesem Jahr komplett durchführen. Daran Interesse hat zudem auch der Ankerinvestor Teck Resources, dessen Kupfervorkommen in Kanada immer geringere Kupfergehalte ausweisen und der neue Lagerstätten zur Ausbeutung benötigt.
Rohstoffplatzhirsch Glencore
Das Rohstoffunternehmen Glencore (WKN: A1JAGV ISIN: JE00B4T3BW64 Ticker: 8GC) ist ansässig in der Schweiz. Der größte Rohstoffhändler der Welt ist in nahezu allen Rohstoffsegmenten zu finden, sei es als Händler oder als Produzent. Weltweit laufen ca. 60% des Zinks, 50% des Kupfers und 9% des weltweiten Getreides über die Handelsbücher von Glencore. Auf die weltweite Produktion bezogen stammen ca. 9% der Zinkproduktion, 6% der Kupferproduktion und 1,3% der Kohleproduktion von Glencore. Bei der Elektrifizierung der Welt mit E-Mobilität profitiert Glencore sogar ganz besonders. 20% der Weltproduktion an Kobalt und 4% der Nickelproduktion stammen von Glencore und die Dominanz hat durch die Sanktionen des Westens gegenüber Russland noch weiter zugenommen.
Im Verhältnis von Produktion zum Rohstoffhandel trägt der Rohstoffhandel mit 70% den größeren Teil zum Konzernumsatz bei. Dabei achtete die Unternehmensführung in der Vergangenheit penibel darauf, nicht von einem Großkunden abhängig zu sein. Der größte Einzelkunde trägt daher nur mit ca. 3,1% zum Konzernumsatz bei und damit besteht kein Klumpenrisiko aus der Investorensicht. Die Analysten von S&P Global geben Glencore ein Kursziel von 543 bis 890 Pence, wobei der aktuelle Durchschnitt bei 719 Pence liegt, was auf eine Unterbewertung gegenüber ihrem Ziel hinweist. Derzeit stufen 16 von 20 Analysten das Unternehmen entweder mit "Kaufen" oder "Outperform" ein. Bei einem Kurs von 476 Pence (5,69 EUR) besteht daher noch genügend Potential für die kommenden Monate, das es noch zu heben gilt.
10% Dividende bei BHP Group
Einer der führenden Rohstoffkonzerne ist die BHP Group (WKN: A2N9WV ISIN: GB00BH0P3Z91 Ticker: BIL) mit Hauptsitz in Melbourne, Australien. Allein aufgrund der Größe und der internationalen Aufstellung des Konzernes, bietet das Unternehmen seinen Investoren ein stabiles Fundament für Investitionen. Die Bewertung des Konzerns ist trotz teils deutlich gestiegener Rohstoffpreise noch niedrig. Ein Großteil seiner Rendite schüttet das Unternehmen in Form von Dividenden aus. Durch den Kursrückgang der letzten Tage rentiert die Dividende derzeit bei 10,89% und das bei einem Aktienkurs von 62 EUR. Damit liegt die Dividendenzahlung sogar oberhalb der Inflationskennzahlen der Bundesrepublik Deutschland, die im März 2022 mit 7,3% p.a. gemessen worden sind. Auch die Nettoverschuldung konnte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 49% auf 6,1 Mrd. USD gesenkt werden und zeigt den starken Cashflow des Unternehmens.
Hauptgeschäft des Unternehmens ist die Eisenerz- und Kupfererzproduktion. Dennoch fördert das Unternehmen auch Erdöl- und Erdgas, Nickel, Kohle und Diamanten. Das Erdöl- und Erdgasgeschäft soll jedoch zum 1. Juni 2022 mit der australischen Woodside Petroleum Ltd (WKN: 867328 ISIN: US9802283088 Ticker: WOP) zusammengelegt werden. Deren Hauptversammlung findet am 19. Mai 2022 statt und dort soll der Zusammenlegung zugestimmt werden. BHP Group würde von dem zusammengeschlossenen Unternehmen noch 48% der Anteile halten. Auch im Kohlegeschäft soll es Anfang Mai ein finales Ergebnis geben. Hier will BHP die Anteile an BHP Mitsui Coal an Stanmore Resources zum 03. Mai. 2022 übertragen. Dennoch könnte der Aktienkurs kurzfristig noch weiter unter Druck geraten, weil durch Straßenblockaden in Chile zur Escondida Mine die Kupferproduktion vorläufig ruht. Daher senkte das Unternehmen die erwartete Jahresproduktion an Kupfer um ca. 10%.
Fazit
Die rasant steigende Inflation und die negativen Realzinsen zu bekämpfen, sollte oberste Priorität für Anleger sein. Wie Elon Musk kürzlich per Tweet schrieb: Es ist besser, physische Dinge wie ein Haus oder Aktien zu besitzen, von den man glaubt, dass sie gute Produkte herstellen, als Dollars (Anm. Euros), wenn die Inflation hoch ist. Daher sollten Investoren sich die vorgenannten Unternehmen einmal genauer anschauen.